Stell Dir vor, Du hast gerade eine Aktie gekauft – vielleicht, weil Deine Analyse zeigt, dass sie Potenzial hat. Doch statt ständig den Kurs zu beobachten und zu hoffen, dass Du im richtigen Moment verkaufst, gibt es eine elegantere Lösung: den Take Profit. Diese clevere Orderart hilft Dir nämlich dabei, Gewinne zu sichern, ohne rund um die Uhr vor dem Bildschirm zu hängen.
Ein Take Profit ist wie Dein persönlicher Exit-Knopf – nur eben automatisch. Du bestimmst im Voraus, bei welchem Kurs Du aussteigst, um Deinen Gewinn mitzunehmen. Und sobald dieses Niveau erreicht ist, wird Deine Position automatisch geschlossen. Ob beim Forex-Trading, Aktienhandel oder CFD – Take Profit gehört zum kleinen Einmaleins eines jeden Traders.
Gerade wenn Emotionen am Markt hochkochen, schützt Dich ein definierter Gewinnpunkt davor, zu lange zu zögern – oder zu gierig zu werden. In Kombination mit einem Stop Loss wird die ganze Strategie zur soliden Basis für professionelles Risikomanagement.
Dabei spielt es keine Rolle, ob Du Daytrading betreibst, Positionstrader bist oder langfristig investierst – der Take Profit kann in jedem Zeithorizont sinnvoll eingesetzt werden. Der take-profit-Mechanismus stellt sicher, dass Du Deinen Plan konsequent verfolgst, unabhängig davon, wie turbulent es am Markt zugeht. Besonders Anfänger profitieren in der Anfangsphase von diesem „Disziplin-Tool“, da sie so lernen, rationale Entscheidungen vorzuziehen.
In diesem Artikel zeige ich Dir nicht nur, was ein Take Profit ist, sondern vor allem, wie Du ihn klug setzt, wo mögliche Stolperfallen lauern – und wie Du damit langfristig erfolgreicher handeln kannst. Los geht’s.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Take Profit ist eine automatische Verkaufsorder, die ausgelöst wird, sobald ein bestimmtes Kursziel erreicht wird – Gewinne werden so sofort realisiert, ganz ohne manuelles Eingreifen.
- Risikomanagement pur: In Kombination mit einem Stop Loss sichern sich laut Studien über 70 % der aktiven Trader gegen Verluste und verpassen keine Chancen auf Gewinnmitnahmen.
- Der beste Take Profit ergibt sich aus dem Chance-Risiko-Verhältnis – wer z. B. 100 Euro investiert und einen Take Profit bei 120 Euro setzt, plant bewusst mit einem Gewinn von +20 % – emotionsfrei und planbar.
Diese Punkte geben Dir einen schnellen Überblick. Doch der wahre Mehrwert zeigt sich erst in der konkreten Anwendung. Lies weiter, um alle Details zu verstehen und mit fundiertem Wissen Deine Trading-Ergebnisse zu verbessern.
Wie funktioniert ein Take Profit genau?
Ein Take Profit ist im Kern eine limitierte Verkaufsorder, die Du ganz gezielt platzieren kannst. Nehmen wir an, Du kaufst eine Aktie für 50 Euro. Du möchtest 15 % Gewinn mitnehmen, also setzt Du Deinen Take Profit bei 57,50 €. Steigt der Kurs auf diesen Betrag – zack, Order ausgelöst, Position geschlossen, Geld auf dem Konto. Vollautomatisch.
Diese Mechanik ist besonders im Forex- oder CFD-Trading essenziell. Hier bewegen sich die Kurse schnell, oft volatil. Wenn Du also nicht permanent am Chart kleben willst (und wer will das schon?), kannst Du mit dieser Order Deine Gewinnmitnahme automatisieren, ganz ohne Deine Emotionen ins Spiel zu bringen.
Der technische Ablauf: Du gibst im Order-Modul Deiner Trading-Plattform ein Kursziel an, das oberhalb des aktuellen Kurses liegt – wenn Du eine Long-Position hältst. Bei Short-Positionen funktioniert es analog, nur dass der Take Profit unterhalb des aktuellen Kurses liegt. Sobald der Markt dieses Kursziel erreicht oder überschreitet, wird Deine Position geschlossen. Das geschieht in der Regel durch eine Limit Order, sodass keine Slippage eintritt – es sei denn, der Markt springt so schnell, dass keine exakte Ausführung möglich ist.
Das Beste daran? Im Gegensatz zu einer Market Order wird die Position exakt zu Deinem Zielpreis geschlossen – oder zumindest so nah wie möglich, je nach Liquidität des Markts. Und ja, es gibt Schwankungen. Im Live-Handel habe ich selbst erlebt, dass eine Take Profit Order bei hoher Volatilität zwar ausgelöst wird, aber die Ausführung ein paar Cent darunter liegt. Das ist aber kein Bug – sondern Marktmechanik.
Daher ist es wichtig, auch die Marktstruktur des jeweiligen Handelsinstruments zu kennen. Während bei DAX-Aktien oder großen Forex-Paaren wie EUR/USD die Liquidität meist ausreichend ist, kann es bei Nebenwerten oder exotischeren CFDs schon mal größere Gaps oder Verzögerungen geben.
Wie sieht ein typisches Take Profit Beispiel im echten Leben aus?
Stellen wir uns einen kleinen, aber realistischen Fall vor: Du investierst in die Aktie eines Tech-Unternehmens, sagen wir zu 40 Euro. Nach Analyse der Quartalszahlen und einem Blick auf den Chart, setzt Du Dir ein klares Ziel: 20 % Rendite. Ergo: Take Profit bei 48 Euro.
Ein paar Tage später bringt das Unternehmen eine frische, überzeugende Ankündigung – der Kurs rauscht nach oben und durchbricht Dein Zielniveau. Dank Deiner gesetzten Order wird der Gewinn automatisch realisiert. Boom. Kein „Hätte ich mal noch gewartet“ oder „Mist, jetzt fällt der Kurs wieder“. Der Deal ist durch, der Profit gesichert.
Ich habe mehrfach erlebt, wie wichtig das ist – vor allem, wenn die Kurse nach einem plötzlichen Anstieg ebenso schnell wieder einknicken. Hätte ich da nicht vorher den Take Profit genutzt, wären potenzielle Gewinne schmelzend wie Butter in der Mittagssonne.
Diese Praxisbeispiele lassen sich beliebig ausweiten: Im Forex-Markt setze ich zum Beispiel bei einem Long-Trade auf EUR/USD einen Take Profit bei +40 Pips über dem Einstieg. Im Krypto-Trading plane ich bei besonders volatilen Coins konservativere Ziele, weil sich dort schneller Überraschungen ereignen können. Oder ich arbeite mit mehreren gestaffelten Profitzonen – dazu gleich mehr bei den Strategien.
Was sind die Vor- und Nachteile von Take Profit Orders?
Ein Tool ist nur so gut, wie es angewendet wird. Die Take Profit Order kann Dir das Leben enorm erleichtern – aber sie hat auch ihre Eigenheiten.
Vorteile, die auf der Hand liegen:
- ✅ Automatisierte Gewinnrealisierung: Kein Bedarf, ständig live zu handeln oder Kurse zu beobachten. Gerade für Berufstätige oder Gelegenheitstrader ist das ein echter Vorteil, weil sie sich nicht nonstop mit der Marktbeobachtung beschäftigen müssen.
- ✅ Emotionen ausschalten: Du triffst rational eine Entscheidung – und bleibst dabei. Der größte Feind vieler Trader ist ihre eigene Ungeduld oder Gier. Ein automatisierter Take Profit sichert Dich psychologisch ab und schützt Deine Gewinne vor impulsiven Fehleinschätzungen.
- ✅ Teil eines strategischen Risikomanagements: In Kombination mit einem Stop Loss entsteht ein klar definiertes Chance-Risiko-Profil. Eine 100-Euro-Position mit 10 Euro Stop Loss und 20 Euro Take Profit sichert Verluste bei -10 % und Gewinne bei +20 % ab – ein Verhältnis von 1:2 ist auf lange Sicht profitabel.
Aber: Es gibt auch Grenzen und Fallen.
- ❌ Feste Grenzen ignorieren neue Chancen: Steigt die Aktie weiter über Deinen Take Profit hinaus, bist Du raus – und schaust dem Anstieg von außen zu. Das kann psychologisch frustrierend sein, insbesondere wenn der Kurs kurz nach dem Ausstieg explodiert.
- ❌ Volatilität kann Dir dazwischenfunken: Bei stark schwankenden Kursen kann die Order zu früh ausgelöst werden, obwohl sich ein stabiler Kurs erst später einpendelt. Besonders bei illiquiden Märkten oder während der Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten ist Vorsicht geboten.
- ❌ Marktanalyse bleibt Pflicht: Wer den Take Profit "aus dem Bauch heraus" setzt, riskiert, im falschen Moment auszusteigen. Du brauchst also nach wie vor eine fundierte technische oder fundamentale Analyse, um sinnvolle Kursziele zu definieren.
InsiderTipp: Viele Profi-Trader gehen dazu über, mehrere Take Profit Zonen zu definieren – zum Beispiel bei 10 %, 20 % und 30 % Gewinn – und schließen ihre Positionen in Teilen. So kannst Du Gewinne realisieren, ohne alles auf ein Ziel zu setzen. Ich selbst habe mit dieser Methode mehr Kontinuität in meine Trading-Rendite gebracht.
Noch ein Bonustipp: Einige Trader nutzen skalierende Positionen kombinierter Orders – z. B. TP1 bei leichtem Gewinn, TP2 bei mittlerem Ziel und TP3 für ein Stretch-Ziel. Das erlaubt ein dynamischeres Risikomanagement und maximiert langfristig die Renditechancen.
Wie setzt Du einen Take Profit strategisch sinnvoll?
Einfach zu sagen „Ich will 20 % Gewinn“ reicht nicht aus. Die besten Trader setzen ihren Take Profit anhand von klaren Regeln. Und zwar so:
1. Berechne im Vorfeld Dein Chance-Risiko-Verhältnis
Ein solides Verhältnis von beispielsweise 2:1 bedeutet: Wenn Du bereit bist, 5 % Verlust zu riskieren (per Stop Loss), solltest Du mindestens 10 % Gewinnziel festlegen. Das sorgt langfristig für Profitabilität, selbst wenn Du mal öfter falsch liegst.
Diese Kennzahl zeigt Dir, ob sich ein Trade überhaupt lohnt. Liegt Dein mögliches Gewinnziel näher am Einstieg als der Stop Loss, ist die Idee statistisch nicht tragfähig – unabhängig davon, wie gut Dir der Trade gefällt. Profis sagen deshalb: Don’t fall in love with your trades.
2. Nutze technische Analyse, um realistische Ziele zu finden
Widerstandszonen, Swing Highs, Fibonacci-Retracements – das sind keine Voodoo-Werkzeuge. Sie zeigen Dir objektive Kursziele, die oft von vielen Tradern angepeilt werden. Genau dort ergibt ein Take Profit oft am meisten Sinn.
Beispiel aus der Praxis: Ich analysierte kürzlich einen DAX-Titel, der mehrfach an der 142-Euro-Marke drehte. Genau dort setzte ich meinen TP – und siehe da, mein Ziel wurde exakt erreicht, bevor der Kurs auf 135 fiel. Ohne Analyse hätte ich diesen Punkt verpasst.
Ich empfehle auch das Kombinieren verschiedener Techniken – z. B. Trendlinien + Fibonacci + Volumenanalyse – um echte Cluster zu identifizieren, an denen Du Deinen Take Profit optimal platzieren kannst.
3. Berücksichtige aktuelle Marktnachrichten und Fundamentaldaten
Technik ist nicht alles. Wer z. B. Aktien handelt, sollte sich auch mit News beschäftigen: Gewinnwarnungen, Zinsentscheidungen, geopolitische Ereignisse – all das kann Deine Take Profit Strategie beeinflussen. InsideTrading bedeutet eben nicht nur Chartlesen, sondern auch Marktverstehen.
Tipp aus der Erfahrung: Setze niemals einen fixen Take Profit kurz vor Tag X, an dem z. B. die US-Notenbank etwas verkündet. Die Kurse können in Sekunden aufspringen – oder abstürzen. Ein falsch gesetzter TP kann Dich völlig aus dem Trade werfen, obwohl die richtige Bewegung kurz danach kam.
4. Passe deinen Take Profit laufend an – dynamisch statt starr
Manche Trader arbeiten mit sogenannten „Trailing Take Profits“ – quasi einem dynamisch mitwachsenden Take Profit, der sich am laufenden Kurs orientiert. Das hilft, Gewinne zu sichern, während man trotzdem an möglichen Kursanstiegen weiter partizipiert.
Ich nutze diese Variante gerne bei stark positiven Trades. Entweder manuell oder mithilfe von Tools. Der Effekt: Der Kurs zieht weiter, mein Risiko bleibt minimal – und ich halte mich flexibel.
Ein Trailing-Modell kann z. B. so aussehen: 1. Position zur Hälfte bei +10 % schließen, Rest mit einem nachgezogenen TP weiterlaufen lassen – immer 5 % unter aktuellem Kursniveau. Damit schaffst Du Dir Luft nach oben und limitierst gleichzeitig Verluste aus einer Kursschwäche.
FAQ zum Thema
Was ist der Unterschied zwischen Take Profit und Stop Loss?
Kurz gesagt: Der Take Profit sichert Gewinne ab, während der Stop Loss Verluste begrenzt. Beide Orders sind elementare Bausteine Deines Risikomanagements. Im Idealfall arbeitest Du immer mit beiden – denn nur zusammen ergibt sich ein echtes Sicherheitsnetz für Deine Positionen.
Tipp: Stelle beide Orders idealerweise gleichzeitig ein, direkt beim Einstieg in einen Trade. Viele Plattformen erlauben inzwischen sogenannte OCO-Orders („One Cancels Other“) – das bedeutet, dass bei Aktivierung der einen Order die andere automatisch gelöscht wird.
Wie finde ich den optimalen Take Profit Kurs?
Der perfekte Take Profit ergibt sich aus einer Mischung aus:
- Technischer Analyse (Trends, Widerstände, Kursziele),
- Fundamentaldaten und
- Deinem persönlichen Renditeziel – idealerweise in Relation zum Risiko (z. B. 2:1 Chance-Risiko).
Profi-Tipp aus meiner Erfahrung bei InsideTrading: Lass Emotionen komplett außen vor. Setze den Take Profit niemals danach, „was Du gerne verdienen würdest“ – sondern darauf, was der Markt sachlich hergibt.
Dein Gewinn, Deine Regeln – nutze Take Profit wie ein Profi
Wenn Du es ernst meinst mit dem Trading – ganz gleich ob als Hobby oder auf professioneller Ebene – führt am Take Profit kein Weg vorbei. Er nimmt Dir die emotionale Last ab, bringt Struktur in Deine Trades und sorgt dafür, dass erzielte Gewinne nicht wieder im Markt verpuffen. In Kombination mit einem gut gesetzten Stop Loss wird daraus eine durchdachte Strategie statt eines Bauchgefühls.
Wichtig ist: Setze Deinen Take Profit nicht planlos. Nutze Charttechnik, analysiere Unterstützungen und Widerstände, und achte auf aktuelle News. Und wenn Du unsicher bist? Starte mit kleinen Positionen, mache erste Erfahrungen – und lerne, wie reagiert der Markt wirklich.
Ich lade Dich ein: Probiere es einfach im nächsten Trade aus. Wie fühlt es sich an, wenn der Gewinn automatisch realisiert wird, genau wie geplant? Schreib mir gerne in die Kommentare oder per Mail – Wie nutzt Du Take Profit Orders? Hast Du schon positive Erfahrungen gemacht – oder auch mal Lehrgeld gezahlt? Teile sie, damit wir alle besser werden.