Bargeld-Abschaffung – Vorteile, Nachteile, Welche Aktien werden interessant?

Bargeld-Abschaffung – Kaum ein Thema wird in letzter Zeit mehr diskutiert und irgendwie wie gibt es bei Vielen (auch bei mir) noch immer die Hoffnung, dass das nur eine Phase ist und dann wieder in Vergessenheit gerät. Aber wenn wir nur ein paar Kilometer in den Norden schauen, dann sehen wir in Schweden ein Land, das auf diesem Gebiet schon ganz weit vorne liegt. Damit ist es kein Einzelfall, denn auch die dänische Zentralbank hat angekündigt, aufgrund von mangelnder Nachfrage, keine Banknoten mehr zu drucken. Welche Vor- und Nachteile hat die Bargeldabschaffung?

Vorteile der Bargeld-Abschaffung:

  • In Schweden gab es signifikant weniger Überfälle auf Banken, kleinere Geschäfte, Busse und Privatpersonen nachdem es viel weniger Bargeld im Umlauf gab. Das heißt, weniger Bargeld führt zu einem sicheren Umfeld, da sich Raub nicht mehr lohnt.
  • Bargeld ist unsichtbar und lässt eine ganze Menge krimineller Handlungen zu, denn man kann eine ganze Menge davon besitzen ohne, dass es jemand weiß.
  • Schwarzarbeit würde extrem erschwert werden, was zu viel mehr Steuereinnahmen führt und eventuell sogar zu einem faireren Steuersystem (wahrscheinlich Wunschdenken, sorry dafür).
  • Der Kauf und Verkauf von Drogen und Waffen würde extrem erschwert werden, da die Zahlungen digital auftauchen würden.
  • Die EZB und die Zentralbanken könnten uns durch negative Zinsen dazu zwingen unser Geld auszugeben, um die Wirtschaft anzukurbeln. Dann müsste die EZB nicht mehr mit Geld um sich schmeißen, sondern nur noch an der Zinsschraube drehen. (persönlich sehe ich das nicht unbedingt als Vorteil, aber viele wären da anderer Meinung und deswegen erwähne ich es sowohl bei den Nachteilen, als auch bei den Vorteilen)
  • Die Verwaltung von Bargeld ist unglaublich teuer (Druck, Transport, Aufbewahrung, Austausch, Kontrolle)
  • Geldfälscher würden arbeitslos werden.
  • Experten behaupten, dass die Schattenwirtschaft um mindestens ein Drittel gesenkt werden kann.

Nachteile der Bargeld-Abschaffung:

  • Für viele ältere Leute wäre es eventuell sehr umständlich und eine große Umstellung über Smartphones zu zahlen und ihre Geschäfte online abzuwickeln.
  • Die EZB und die Zentralbanken könnten uns durch negative Zinsen dazu zwingen unser Geld auszugeben, um die Wirtschaft anzukurbeln (Strafzins für Sparer).
  • Der Kontrollstaat würde Wirklichkeit werden und wir würden noch gläsener werden. Betreiber wissen, was ich wann kaufe und es ist leichter uns zu manipulieren.
  • Cybercrime würde weiter zunehmen und wir als Endverbrauch könnten im Zweifel nur zuschauen.
  • Wenn wir alle nur noch digital (mit Karten oder über das Handy) zahlen, ist es ein Leichtes dafür Gebühren zu verlangen, da es keine Alternative mehr gibt.
  • In Deutschland gilt nur das Bargeld als offizielles Zahlungsmittel, dass heißt wir würden in Wirklichkeit kein Geld mehr besitzen, da das Geld auf unserem Girokonto im Zweifel der Bank gehört und nicht uns. Wenn die Bank pleite geht, dann fließt das Geld in die Insolvenzmasse ein und wir können nur hoffen, dass die Einlagensicherung vom Staat greift. Sollte es keine neuen Gesetze geben, nimmt man uns also das Recht Geld zu besitzen.

Neue digitale Zahlungsmittel, sogenannte Kryptowährungen, würden mit Sicherheit entstehen. Aber auch diese Zahlungsmittel MÜSSEN von staatlicher Seite akzeptiert werden, da es ansonsten nicht möglich wäre, „Geld“ in diese neue Digitalwährung umzuwandeln. Es gibt schon heute Länder, in denen Zahlungsmittel wie Bitcoins verboten sind, um zu große Schwankungen, Volatilität und Geldwäsche an den Finanzmärkten zu verhindern. Alles zum Bitcoin erfahrt ihr auf dem Finanzblog von Jonas, „Beben am Kapitalmarkt – Währungs-Revolution, Bitcoin“.

Die oben genannten Argumente sind nur eine Auflistung der Vor- und Nachteile. Ich möchte mit diesem Artikel weder die eine noch die andere Position einnehmen und nur die Vor- und Nachteile auflisten, auf die ich bei der Recherche gestoßen bin.

Jetzt aber zur eigentlichen Frage: Welche Aktien und Unternehmen sollten wir im Zuge einer schleichenden Bargeldabschaffung im Auge behalten?

Bevor wir uns Einzelwerte anschauen, sollten wir erst einmal verstehen, wie die Leute dann zahlen. Es wird mit Sicherheit einiges über das Handy abgewickelt, vieles mit der Kredit- bzw. Girokarte und zusätzlich sollte auch die Digitalwährung Bitcoins nicht aus den Augen gelassen werden.

Um die Kreativität unserer aufmerksamen Leser nicht zu beeinflussen, möchte ich hier keine Einzelaktien nennen und würde mich über eine interessante Diskussion sehr freuen.

Welche Aktien besitzt ihr? Wer kommt in frage? Wann wäre eurer Meinung nach der richtige Zeitpunkt zum Investieren?

Brokerwahl – am Anfang steht die Kostenseite

Die wichtigste Aufgabe für einen angehenden Trader ist die Auswahl eines guten Brokers. Glücklicherweise gibt es in Deutschland mittlerweile viele professionelle Anbieter, welches den Vergleich von Brokern aber nicht unbedingt einfacher gestaltet. Trotzdem sind die meisten Anbieter sehr hilfreich ­– auch der Testsieger 2016, der detailliert aufgeführt ist.

Doch was macht einen guten Broker aus und welcher Broker passt am besten auf die jeweiligen Bedürfnisse? Wer einen für sich persönlich geeigneten Broker finden möchte, muss bei der Brokerwahl daher in erster Linie seinen eigenen Trading-Stil und seine Bedürfnisse kennen. Den einen besten Broker gibt es in dem Sinne nicht. Verschiedene Trading-Stile und Trading-Bedürfnisse harmonisieren mit verschiedenen Brokern am besten. Am Anfang spielt der Kostenfaktor sicherlich eine der größten Rollen, daher sollte man sich vor der Auswahl eines Brokers zunächst auch über die Kostenseite informieren.

Gebühren und Konditionen

Zunächst sollte man sich die Frage stellen, welche Kosten überhaupt anfallen können. In erster Linie sind das die Ordergebühren für Kauf und Verkauf. Auch die Kursstellung und der damit zusammenhängende Spread, also die Kursspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs, sollten nicht außer Acht gelassen werden. Dieser ist letztendlich für Kosten bei jedem Trade verantwortlich. Des Weiteren sollten beim Handel mit kreditfinanzierten Hebeln (Margin-Trading) die Finanzierungskosten berücksichtigt werden. Diese fallen in Form eines Zinses bei Trades an, die über Nacht gehalten werden. Zusätzlich ist es wichtig zu prüfen, ob es weitere Kosten in Form von Inaktivitätsgebühren, Plattformkosten oder Ähnlichem gibt. Je nach Art des Tradingstils gibt es manche Gebühren, die wichtig sind und andere wiederum, die vernachlässigt werden können. Das wichtigste Kriterium ist hierbei die Handelsfrequenz des Setups.

Als Daytrader, der mit vielen Trades pro Tag handelt, sollte man besonders auf die Ordergebühren pro Trade achten und hier jeden möglichen Cent einsparen. Diese Gebühren sind für den Positionstrader, der eine Haltedauer von mehreren Tagen oder Wochen hat, weniger wichtig. Dieser sollte viel mehr die Finanzierungskosten berücksichtigen, die jede Nacht anfallen und sich ebenfalls aufsummieren können. Der Daytrader hingegen hält nur sehr selten Trades über Nacht und kann daher die Finanzierungskosten vernachlässigen. Ein weiterer interessanter Punkt in Anlehnung an die Kosten ist das Angebot von Cashback-Systemen. Häufig ist es so, dass Brokervergleichsportale, die mit einem Broker kooperieren und für die Vermittlung eine Provision erhalten, einen erheblichen Teil der Ordergebühren an den Kunden zurückzahlen. Ein Einzahlungsbonus kann bei der Auswahl des Brokers ebenfalls berücksichtigt werden, sollte allerdings nicht das Hauptkriterium sein. Dennoch ist das Angebot gerade für Anfänger attraktiv, da sie häufig nur über ein sehr kleines Konto verfügen und sich somit einen hilfreichen Zuschuss holen.

RSI – Relative Strength Index

Der Relative Strength Index (RSI) gehört zu den Oszillatoren und wird im deutschsprachigen Raum auch oft als Relative-Stärke-Index oder Relative-Stärke-Indikator bezeichnet. Erfinder des RSI ist J. Welles Wilder, der diesen und weitere technische Indikatoren erstmalig in seinem bahnbrechenden Buch „New Concepts in Technical Trading Systems“ im Jahre 1978 erwähnte.

Der Relative Strength Index setzt die aktuellen und historischen Stärken und Schwächen eines Finanzproduktes ins Verhältnis. Grundlage für die Berechnung sind die Schlusskurse des vorher festgelegten Betrachtungszeitraums.

Der RSI wird auch als Momentum-Oszillator bezeichnet, da dieser sich auf die Geschwindigkeit und das Ausmaß der aktuellen Preisbewegungen bezieht.

Das bedeutet, dass Wells die Dynamik des Verhältnisses von höheren zu niedrigeren Schlusskursen betrachtet und somit Finanzprodukte mit einer positiven Entwicklung ein höheres RSI aufweisen als Finanzprodukte mit einer negativen Preisentwicklung.

Der übliche und von Wilder empfohlene Betrachtungszeitraum ist 14 Tage, aber dieser ist grundsätzlich frei wählbar. Ein kürzerer Betrachtungszeitraum führt zu einer hohen Volatilität und vielen Signalen, wohingegen ein längerer Zeitraum weniger Signale generiert.

Wie berechnet sich der RSI

Nachdem es einen neuen Schlusskurs gibt, wird erst einmal festgestellt, ob es sich in dieser „neuen“ Periode um eine positive (U upward Change) oder negative (D downward Change) Entwicklung handelt.

Positive Entwicklung:
U = Schlusskurs (neu) – Schlusskurs (alt)
D = 0

Negative Entwicklung:
D = Schlusskurs (alt) – Schlusskurs (neu)
U = 0

Wenn es keine Veränderung zum vorherigen Betrachtungszeitraum gibt, ist U= D= 0.

Als nächstes wird die Summe aller U und D für den entsprechenden Betrachtungszeitraum (n-Perioden) berechnet und durch n geteilt, um das arithmetische Mittel (Mittelwert) zu erhalten.

Summe aller positiven Entwicklungen:
Sum (D) = n1 + n2 + … +nn

Summe aller negativen Entwicklungen:
Sum (U) = n1 + n2 + … + nn

arithmetisches Mittel der positiven Entwicklungen in n Perioden:
avg (D) = Sum (D) / n

arithmetische Mittel der positiven Entwicklungen in n Perioden:
avg (U) = Sum (U) / n

Dadurch berechnet sich der Relative Strength Index wie folgt:
RSI = avg (D) / (avg (D)+ avg (U))

Anwendung

Der Relative Strength Index ist ein Indikator, der nicht im Preischart eingezeichnet wird, sondern darunter oder darüber zu finden ist (siehe Titelbild). Der Wert des Relative-Stärke-Index ist eine Zahl zwischen 0 und 100, wobei die einzelnen Werte zu einem Chart verbunden werden. Der Indikatoraufbau ist wie folgt:

RSI

In der Regel gibt es eine obere Markierungslinie bei 70, eine mittlere bei 50 und eine untere Markierungslinie bei 30. Die RSI-Werte werden als Chart dargestellt (hier blau).

Interpretation

Die Intention von Wilder ist es, mit diesem Indikator überkauftes und überverkauftes Verhalten an den Märkten zu signalisieren. Das bedeutet, wenn Kurse sehr stark und schnell steigen, dann werden diese irgendwann überkauft sein und dieses führt dazu, dass diese wieder fallen auch wenn es nur für eine kurze Korrektur ist. Dasselbe gilt natürlich vice versa: wenn ein Markt oder das Finanzprodukt sehr stark und schnell fällt, dann wird dieses irgendwann überverkauft sein und nicht weiter fallen, sondern wieder steigen.

Der RSI signalisiert überkauftes und überverkauftes Verhalten und das bedeutet, dass eine Reaktion vom Markt und damit einhergehend eine Gegenbewegung bevorsteht.

 RSI_überkauft_überverkauft

Im Bild sehen wir in blau den Relative Strength Index als Chart eingezeichnet. Der RSI gibt die aktuelle/jüngste Stärke bzw. Schwäche eines Finanzproduktes an und die Steigung des RSI ist zu der Geschwindigkeit der Veränderung des Trends direkt proportional.

Wilder glaubt, dass Höchst- und Tiefst-Positionen durch einen Relative Strength Index von über 70 oder unter 30 dargestellt werden. So wird ein RSI-Trading-Level von über 70 als überkauft und ein RSI-Trading-Level von unter 30 als überverkauft gewertet. Kurse zwischen 30 und 70 werden als neutral bezeichnet, ein RSI von 50 weist keinen Trend auf.

Abweichungen / Divergenzen

Grundsätzlich wird angenommen, dass eine Divergenz zwischen dem RSI und der Preisentwicklung ein starker Indikator für eine bevorstehende Trendwende ist. Eine bearische Divergenz liegt vor, wenn die Preisentwicklung des Basiswertes ein neues Hoch ausbildet, aber dieses vom RSI nicht durch neue Hochs bestätigt wird. Für die bullische Divergenz gelten neue Tiefs in der Preisentwicklung und eine fehlende Bestätigung im RSI.

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Breakeven und das echte CRV

Ist es euch auch schon passiert, dass euer Depot an Wert verliert, obwohl eure Aktie eigentlich eine Wertsteigerung erfahren hat? Grund dafür sind die zu zahlenden Steuern und Gebühren, die manchmal den kompletten Gewinn auffressen können. Da stellt sich doch die Frage: Wie viel Gewinn muss man eigentlich einfahren, um die anfallenden Kosten zu decken und eine tatsächliche Wertsteigerung des Depots zu erzielen? Welchen Einfluss haben die Kosten, die durch den Kauf und Verkauf von Aktien anfallen, eigentlich auf das Chance-Risiko-Verhältnis? Diesen und weiteren Fragen werden wir uns heute widmen.

1. Der Spread

Viele Einsteiger fragen sich oft: Warum hat jede Aktie zwei Preise?

Der erste Preis ist der Preis, zu dem Investoren momentan bereit sind, ihre Aktien zu verkaufen und nennt sich Geldkurs, der zweite Preis nennt sich Briefkurs und ist der Preis, zu dem Anleger jetzt gerade bereit sind, die Aktie zu kaufen.

Nehmen wir einmal an, wir können bei unserem Broker komplett kostenfrei kaufen und verkaufen. Wenn wir jetzt eine Lufthansa-Aktie kaufen, bezahlen wir dafür 11,71€ und wenn wir diese Aktie in derselben Zehntelsekunde wieder verkaufen, bekommen wir dafür nur noch 11,64€. Das heißt, wir haben bei diesem Trade 7 Cent (ca. 0,6%) Verlust gemacht. Diese Differenz zwischen dem Kaufkurs und dem Verkaufskurs nennt sich Spread.

Der Spread kann variieren und ist meist nur von Angebot und Nachfrage abhängig.

2. Die Ordergebühren

Die Ordergebühren sind allein vom Broker abhängig und im Zeitalter von Online-Brokern sollte KEINER mehr 25€ und/ oder ein Prozent Order-Provision zahlen müssen. Wenn jetzt noch Börsenplatz-Gebühren (oft abhängig von der Ausführungsvariante) und eine Maklercourtage anfallen, frisst das dermaßen die Gewinne, sodass das Traden und Investieren kaum noch einen Sinn macht.

Daher solltet ihr euch anschauen, welche Märkte ihr traden wollt und danach den Broker wählen. Zudem ist es oft sinnvoll, seinen Broker regelmäßig zu wechseln, um die neusten Angebote und die Depotwechsel-Prämien zu erhalten.

In den folgenden Beispielen werde ich mit durchschnittlichen Ordergebühren von 10€ rechnen, es geht aber auch deutlich günstiger.

Kauf:

1171,00€   100 Lufthansaktien (11,71€ je Aktie)
1181,00€   Ordergebühren (10€)

Der gezahlte Preis je Aktie ist jetzt 11,81€ und der aktuelle Wert ist 11,64€ (Verlust von 1,44%). Das heißt, unsere Aktie muss jetzt 1,44% steigen, damit wir wieder Plus-Minus-Null sind.

Verkauf:

1171,00€   100 Lufthansaktien (11,71€ je Aktie)
1191,00€   Ordergebühren (2x 10€)

Der gezahlte Preis je Aktie ist jetzt 11,91€ und der aktuelle Wert ist noch immer 11,64€, dass heißt, wir haben unsere Aktie mit einem Verlust von 2,27% (2,3%) verkauft.

WICHTIG: Die Ordergebühren bezogen auf eine einzelne Aktie verringern sich natürlich mit wachsendem Ordervolumen.

3. Steuern

Es gibt zwei verschiedene Arten von Steuern, die auf Kursgewinne gezahlt werden müssen und seit dem 1. Januar 2009 ist es auch total unwichtig, wie lange man die Aktien schon hält. Auf Verluste müssen keine Steuern gezahlt werden, können aber bei der Steuererklärung steuermindernd wirken. Die Abgeltungssteuer (vor 2009 vergleichbar mit der Kapitalertragssteuer) beträgt 25% und ist von jedem Privatanleger zu entrichten. Zudem sind 5,5% der Abgeltungssteuer als Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls 8% bzw. 9% der Abgeltungssteuer als Kirchensteuer zu entrichten.

Ein kleines Beispiel:

1000,00€ Gewinn
– 250,00€ Abgeltungssteuer
–   13,75€ Solidaritätszuschlag
–   22,50€ Kirchensteuer (9%)
=713,75€ Gewinn nach Steuern

Die Ordergebühren sind gewinnmindernd, das heißt wenn man Aktien für 1000€ kauft und für 2000€ verkauft, hat man 1000€ minus der Ordergebühren zu versteuern.

Der Steuerbetrag wird direkt nach dem Verkauf durch den Broker an das Finanzamt abgeführt. Sollte der Broker jedoch im Ausland sitzen, trägt man selbst die Verantwortung und muss den zu versteuernden Betrag bei der Jahressteuererklärung angeben.

4. Breakeven und das echte CRV

Von Breakeven reden Anleger in der Regel, wenn ihr Investment den Einstiegspreis erreicht hat. Gerade bei Aktien, die für eine gewisse Zeit in die ungewünschte Richtung liefen, ist es leicht zu sagen: „ich bin breakeven raus“ und dennoch hat der Investor den Spread und die Ordergebühren verloren.

Nachdem wir über die verschiedenen Kosten einmal gesprochen haben, möchte ich deren Relevanz aufzeigen.

Nehmen wir an, wie investieren in das Unternehmen XY und unsere Aktien steigen von 10€ auf 15€, dass heißt um 50% (der Spread wird in diesem Beispiel vernachlässigt)!!!

Aktienkauf für 1000€
= 99 Aktien(990€) + 10€ Ordergebühren

Nach einer gewissen Zeitspanne werden die Aktien für 15€ wieder verkauft:
= 99 *15€
= 1485 -10€ Ordergebühren
= 1475€ -1000€ Startkapital
= 475€ zu versteuernder Betrag

Nach dem Steuerabzug von 28%
= gutgeschriebener Gewinn= 475*0,72= 342€

Die Aktie hat also einen Gewinn von 50% erzielt. Der Trade brachte aber nur ein Plus von 34,2% für das Depot.

Hier möchte ich kurz an eines meiner Lieblingszitate von Kostolany erinnern: „Hin und Her Taschen leer“. Dieses Zitat passt auch zum Verhalten vieler Trader, die die gewisse Selbstdisziplin nur schwer aufbringen können und an Trades nicht emotionslos herantreten.

Deswegen sollte man meiner Meinung nach den echten Breakeven-Wert immer im Kopf haben, bevor man eine Order abschickt.

Zurück zum Beispiel: Wie ihr seht, wird einiges abgezogen…. Und mal ehrlich, wie oft machen eure Aktien 50% und welches Risiko muss man dafür in der Regel eingehen?

Das führt mich zum eigentlichen Thema: Was ist das wirkliche Chance-Risiko-Verhältnis (CRV)?

Bei unserem Beispiel war die Chance meiner Meinung nach nicht 5€ sondern NUR 3,42€! Das heißt, wenn man bei diesem Trade ein Risiko von 2€ eingegangen ist, dann war nach dem konventionellen Ansatz das CRV 2 zu 5. Unter einem mathematischen Gesichtspunkt war das CRV aber nicht 2 zu 5 sondern 2,2 zu 3,42!!!

Und mit diesem Gedankengang möchte ich meinen heutigen Artikel auch beenden.

Bitte hinterlasst ein Kommentar und lasst mich wissen, wie ihr an die Sache herantretet.


 

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DAX-Indikationen und unterschiedliche Kursstellungen

DAX-Indikationen und unterschiedliche Kursstellungen

Immer wieder kommt es in Foren zu der Frage: „Warum gibt es so viele unterschiedliche Werte bzw. Kursstellungen für den DAX?“.

Manchmal heißt es in den Medien nur DAX, oft liest man aber auch DB-DAX, ein anderes Mal ist die Sprache von dem L&S DAX, DAX30, GER30 und so könnte ich wahrscheinlich noch viel andere Bezeichnungen aufzählen. Weiterhin ist dann oft auch noch die Rede von DAX-Indikationen, von einem Kassamarkt, Xetra und dem DAX-Future. Heute möchte ich versuchen, diese Begriffe zu definieren und in einen geordneten Zusammenhang zu bringen.

Der einzig echte DAX

Der Dax ist ein eingetragenes Warenzeichen der Deutschen Börse AG und darf von keinem anderen als der Deutschen Börse verwendet werden. Grundlage der Berechnung sind die Xetra-Kurse der 30 DAX-Aktien und der von der Deutschen Börse festgelegte Gewichtungsschlüssel.

Weitere Informationen zur DAX-Berechnung, Gewichtung und Zusammensetzung findet ihr in meinem Artikel der letzten Woche: DAX 30-Leitindex des deutschen Aktienmarktes.

Dadurch, dass der DAX ein geschütztes Produkt ist, dürfen Broker, Banken, Finanzinstitute und andere Marktteilnehmer diesen nicht einfach verwenden. Damit beispielsweise Banken oder auch Broker die real-time-Kurse verwenden dürfen, müssen sie die Deutsche Börse dafür bezahlen. Ich habe gelesen, dass selbst der verzögerte Kurs kostenpflichtig ist, diese Informationen stammen aber nicht aus erster Hand.

Der DAX-Future

Vereinfacht lässt sich der DAX-Future als eine Art Wette auf den DAX Stand zu einem bestimmten Termin in der Zukunft verstehen. Der Kurs des Futures wird durch Angebot und Nachfrage an der Terminbörse bestimmt. Ein Future bewegt sich grundsätzlich synchron zum Kassamarkt des Underlying (Benzin, Orangensaft-Konzentrat, DAX…). Unterschiede zwischen dem Kassamarkt und dem Future würden Abirtragegeschäfte (risikolose Geschäfte) erlauben. Diese Chancen werden von Marktteilnehmer in der Regel sofort erkannt, sodass Abweichungen und Divergenzen sofort ausgeglichen werden. Dennoch kann der Preis eines Futures von dem Basispreis abweichen, gerade wenn der Erfüllungszeitpunkt noch weit in der Zukunft liegt. Zum Verfallstermin entspricht der DAX-Future aber dem DAX30.

Kassamarkt

Der Gegensatz zum Terminmarkt (Future-Markt) ist der Kassamarkt. Bei einem Terminmarkt sind Abschluss und Erfüllung von einander zeitlich getrennt, wohingegen am Kassamarkt die Ausführung einer Wertpapierorder und die Erfüllung eng beieinander liegen. Nachfolgend ist mit dem Kassamarkt der von der Deutschen Börse AG gestellte DAX-Kurs (Xetra) gemein.

DAX-Indikationen – Warum?

Die Finanzdienstleister versuchen natürlich die Gebühr, die für die Verwendung der echten DAX-Kurse an die Deutsche Börse AG bezahlt werden müssen, zu umgehen. Das schaffen sie,  in dem sie eine Abbildung des DAX veröffentlichen. Dies hat dann lustige Namen wie beispielsweise GER30, Deutsche Bank Indikation, L&S DAX und so weiter zur Folge. Die Vorteile einer solchen Indikation liegen für Finanzdienstleister nicht nur in den geringeren Kosten, sondern auch im Marketingeffekt, denn die meisten Unternehmen stellen ihre Indikationen Nachrichtensendern und Finanzseiten kostenfrei zur Verfügung. Aus diesem Grund sind alle Emittenten von DAX-Indikationen auch immer daran interessiert, so nahe wie möglich an den Xetra-Wert heranzukommen. Ein ganz wichtiger weiterer Grund, warum viele Banken ihre eigene Indikation stellen, ist zudem, dass sie ihren Kunden auch den außerbörslichen Handel verschiedener Derivate (Zertifikate, Optionsscheine…) ermöglichen und dafür eine Einschätzung des Underlyings (z.B. DAX) benötigen.

Wie berechnen sich diese DAX-Indikationen?

Wie sich diese DAX-Indikationen berechnen und auf welcher Grundlage sie entstehen, war die für mich interessanteste Frage beim Research für diesen Artikel. Und nachdem ich keine zufriedenstellenden Antworten im WorldWideWeb finden konnte, suchte ich das direkte Gespräch mit allen großen Banken, die Indikationen stellen. In den netten und teilweise auch sehr lehrreichen Gesprächen konnte, beziehungsweise wollte mir keiner konkrete Antworten geben (verständlich, aber schade). Alle Banken meinten, dass sich die DAX-Indikationen während der Xetra-Handelszeit auf den DAX und den DAX-Future beziehen.

Außerhalb der Xetra-Handelszeit ist es wohl noch wesentlich komplizierter, Aussagen zu treffen.

Gerade die Vorindikation (vor dem Xetra-Handelsstart um 9 Uhr) ist für viele Anleger und Trader von großer Bedeutung. Diese DAX-Indikationen sind keine simplen Vermutungen, sondern eine Annährung anhand einer komplexen Formel. In diese Berechnung fließen dann Nachrichten, Ereignisse und Börsenstimmung aus den USA, aus dem Asien-Handel und frühe Meldungen aus Europa mit ein.

 

Nach dem Xetra-Handelsschluss um 17:30 stehen für die DAX-Indikationen noch der Dax-Future und der L-DAX zur Verfügung (das L steht hier für Late). Dieser wird von der Deutschen Börse auf Basis der 30 Dax-Unternehmen berechnet.

 

Das Problem hierbei ist wohl, dass um 17:30 viel Marktteilnehmer den Handel einstellen und dieser im Zuge dessen sehr illiquide wird, was beide Notationen sehr schwankungsanfällig macht und zu irrationalen, nicht gerechtfertigten Ausschlägen führen kann. Aus diesem Grund sind der DAX-Future und der L-DAX als Gradmesser für eine gute Indikation aus Sicht vieler Marktteilnehmer nicht gerechtfertigt. Deshalb wird sich für die Berechnung der DAX-Indikationen nach weiteren relevanten Indikatoren umgeschaut, sodass beispielsweise der Dow-Jones, der S&P 500, viele nachbörsliche Nachrichten und andere externe Faktoren eine große Rolle spielen.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass während der Xetra-Handelszeit viele Indikationen als eine sehr gute Orientierung dienen, da die Abweichungen oft nur minimal sind. Aber vor allem vor und nach Börsenschluss sind Indikationen von großer Bedeutung für den Handel.

Beste Grüße,

InsideTrading

PS: Wenn ihr etwas mitnehmen konntet, dann teilt diesen Artikel und unterstützt uns!

Ein Produkt für jede Marktphase

Etwas absolut Neues:
Der Markt hat nur 3 Richtungen:

  • aufwärts
  • abwärts
  • seitwärts

Und für alle diese Situationen gibt es Finanzprodukte, die eine Partizipation an dem jeweiligen vorliegenden Trend bieten. In diesem Artikel wird es dabei um gehebelte Produkte gehen, da für ungehebelte Investments meistens auch eine direkte Investition verfügbar ist, wie zum Beispiel eine Aktie oder Anleihe. Sollte dies nicht der Fall sein, so existieren meist ETFs, welche den Zielmarkt abbilden und eine kostengünstige Alternative für mittel- bis langfristige Investments darstellt.

Daher „strippen“ wir die Produkte nun nicht in ihre Bestandteile, sondern schauen uns einmal genau an, wie sich diese in den jeweiligen Marktsituationen verhalten. Wo liegen die Vor – und Nachteile der Produkte und wie könnte man beispielsweise in sie investieren.

In einem Aufwärtsmarkt liegen Primärphasen der Progression und der Kontraktion vor, einfach gesagt Trendbewegung und Korrektur.
In Folge betrachten wir nur Geschäfte, welche mit der Trendrichtung handeln. Diese Grundannahme gilt für alle folgenden Marktphasen.

In besagtem Aufwärtstrend gehen wir nun von einer starken Bewegung aus. Uns bieten sich hier nun zwei Möglichkeiten an. Die eine ist ein sogenanntes Faktor-Zertifikat, die andere ein Knock-Out Produkt.
Dies sind nicht alle zur Verfügung stehenden Produkte, doch mit die populärsten.
Ein Faktor-Zertifikat punktet dabei durch seine Einfachheit. Doch genau diese ist für viele Investoren gerade so tückisch, denn der fixierte Hebel, der auf den ersten Blick überaus attraktiv erscheint, kann je nach Marktsituation auch zum scharfen Schwert werden, das zurück schwingt.
Faktor-Zertifikate wurden bereits in einer vorangegangenen Sektion besprochen: Faktorzertifikate.
Hier wird mit ihnen das Beispiel für die Short Seite gerechnet.

Auf der Long Seite soll dieses Mal ein Knock-Out der klassischen Form herhalten.

Knock Out

Ein klassischer Knock-Out zeichnet sich durch seine Eigenschaft aus wertlos zu verfallen, sobald ein bestimmter Basiswert unterschritten wird. Zumeist wird das Produkt dann gegen eine kleine Rückzahlung ausgebucht. Diese Rückzahlung wird aus steuerlichen Gründen geleistet, zu denen wir aus rechtlichen Gründen keine weiteren Angaben machen dürfen. Bei Detailfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Steuer- / Anlageberater.
Der Wert eines Knock-Out berechnet sich dabei durch seinen „inneren Wert“(+Aufgeld). Diese Begrifflichkeit kommt dabei von der Tatsache, dass ein Knock-Out im Prinzip der Gattung der Optionsscheine entstammt, da es diese Zertifikate auch mit Laufzeitbeschränkungen gibt.
Der innere Wert ist definiert als die Differenz zwischen Barriere und dem aktuellen Kurs multipliziert mit dem Bezugsverhältnis.

An einem Beispiel: Es wurde ein Knock-Out Call auf die InsideTrading AG gekauft. Der zugrundeliegende Basiswert (Insidetrading) steht aktuell bei 45€, der Basispreis des Knock-Outs ist 40€, das Bezugsverhältnis sei als 0.1 gegeben.
Daher ist der Wert des Scheins:

(45€-40€)*0.1 = 50 Cent

In dem Moment, in dem der Basiswert – also hier InsideTrading– im Handel den Wert von 40€ erreicht oder unterschreitet, verfällt der Schein wertlos und wird aus dem Depot ausgebucht.
Der große Vorteil des Produktes ist wie im Knock-Out Artikel besprochen im Gegensatz zu Aktien oder Futures, dass man von vornherein weiß, wie viel Geld man maximal verlieren kann. Bei einer Aktie oder einem Future ist dies theoretisch ein Fallen des Basiswertes auf 0.

In Seitwärtsmärkten gibt es verschiedene Formen an Produkten, welche sich eigenen: Discount-Zertifikate, Bonus-Zertifikate, Aktienanleihen, Inline-Optionsscheine sowie Express-Zertifikate.

Da Discount- und Bonuszertifikate aber auch für leicht steigende Märkte geeignet sind, fokussieren wir uns jetzt auf die Produkte, welche wirklich für den Seitwärtsmarkt strukturiert werden.

Ein Inline-Optionsschein ist ein Knock-Out Produkt, welches beim Verlassen eines Korridors wertlos verfällt. Da ein Inline-Optionssschein ein Knock-Out Produkt ist, bietet es entsprechend Renditen im niedrigen aber auch im hohen zweistelligen Bereich.
Da aber viele Anleger dieses Knock-Out Risiko gerade in Seitwärtsspekulationen vermeiden wollen, bietet sich die Alternative eines sogenannten Express-Zertifikates.

Express-Zertifikat
Diese Express-Zertifikate werden im Laufe ihres Lebens an verschiedenen Bewertungstagen betrachtet und je nach Stand des Basiswertes ­–also unsere für Beispiele herangezogene InsideTrading AG­– gewinnt das Produkt an Wert (Bonuszahlung) oder aber es erfolgt eine Rückzahlung.

Im Detail:

  • Liegt die InsideTrading AG unter ihrem Bewertungslevel, so läuft das Produkt weiter, eine Rückzahlung erfolgt in diesem Moment nicht.
  • Liegt die InsideTrading AG über ihrem Bewertungslevel, so wird der entsprechende Nominalwert zuzüglich Bonusbeträge ausgezahlt.

Am letzten Bewertungstag:

  • Liegt der Basiswert am letzten Bewertungstag auf oder oberhalb des Auszahlungslevels, erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag zuzüglich Bonusbetrag.
  • Liegt der Basiswert am letzten Bewertungstag auf oder oberhalb der Barriere aber unterhalb des Auszahlungsniveaus, so erfolgt die Rückzahlung zum Nominalbetrag.
  • Notiert die InsideTrading AG unglücklicherweise zum finalen Bewertungstag unterhalb der Barriere, so erleidet der Anleger einen Verlust in Höhe des prozentualen Abstandes zur Barriere.

Auch hier ist ein kleines Beispiel sicher nicht verkehrt.

Betrachten wir die theoretische InsideTrading AG:
Es wird nun ein Express-Zertifikat angeboten. Das Zertifikat läuft über zwei Jahre und soll dabei einmal pro Jahr eine Bewertung erfahren. InsideTrading steht bei 100€, die Barriere ist mit 90€ 10% entfernt. Das Auszahlungsniveau sei bei 100€ festgelegt.
Für jedes Mal, wenn die InsideTrading Ag am Bewertungstag unterhalb der Bewertungsschwelle notiert, wird der Bonus dem Produkt gutgeschrieben und es läuft weiter.
Angenommen das Produkt wird nun beim ersten Mal wie genannt unterhalb der Schwelle liegen, beim zweiten Mal liegt es jedoch oberhalb, so wird der Nominalwert zuzüglich dem Bonus ausgezahlt.
Hier wären dies entsprechend 10€ plus dem Nominalwert 100€ = 110€.

Wenden wir uns zum Schluss nun dem bearischen Marktumfeld zu. Wie versprochen soll nun das Faktor Zertifikat zum Einsatz kommen. Bei diesem ist der Kaufzeitpunkt nicht relevant für den Hebel, welchen das Produkt beim Kauf hat, denn der Hebel ist per Konstruktion festgelegt.
Faktor Zertifikat
Bauen wir uns ein Beispiel. InsideTrading hat aktuell einen Kurswert von 42€, dem Investor hat der letzte Artikel nicht gefallen und er möchte sich rächen und nimmt eine auf fallende Kurse setzende Position ein. Zu unserem Unglück behält er recht, er hatte sich ein vierfach gehebeltes Faktor Zertifikat gekauft, welches bei 42€ einen Wert von 1€ hatte. Der neue Kurs nach der schlagartig an einem Tag stattfindenden Abwärtsbewegung liegt bei 35€. Das entspricht einem Kursverfall von 16,6%. Das Faktor Zertifikat multipliziert nun die Bewegung, also sowohl die Gewinne als auch die Verluste, um den Faktor 4.
Der Gewinn, den der Anleger mit seinem Zertifikat machte, ist also:

4*16,6% = 66,4%

Also ist der neue Preis des Faktorzertifikates steigt also um 66,4% auf 1.66€.
Wichtig ist dabei, dass die Bewegung an einem Tag stattfand, denn der Hebel des Zertifikates wird an jedem neuen Tag an den Schlusskurs des vorangegangenen Tages gekoppelt. Genaueres über diesen Effekt ist im Artikel Faktorzertifikate oder im Wissensbereich zu finden.

Wir hoffen, dass diese Ausführungen dabei helfen, die Produktwelt der Zertifikate, welche unendlich erscheint, etwas besser kennen zu lernen.

Hier noch einige Rufnummern zu den Hotlines der Emittenten, sodass weitere Rückfragen keine Umstände machen sollen, denn nichts ist wichtiger als sein Produkt zu kennen.

 

Beste Grüße, InsideTrading.

Geldanlage und Strategien – Value und Momentum Handel

Geldanlage und Strategien – Warum Value und Momentum Handel sich nicht auschließen müssen.

Es gibt eine Vielzahl von Finanzprodukten, die sich hinsichtlich Zinsen, Risiko, Flexibilität und Laufzeit deutlich unterscheiden.

Einen maßgeblichen Anteil bei der Entscheidung über die Anlagestrategie spielt der Anlagehorizont.

Bei einem langfristigen Anlagehorizont geht bekanntlich kein Weg am Aktienmarkt vorbei.

Ist der Anlagehorizont begrenzt, stellt der Aktienmarkt aufgrund seiner Volatilität nicht die erste Alternative dar. Aktienkurse werden kurz- bis mittelfristig von unvorhersehbaren Ereignissen bestimmt. Terroranschläge, Notenbankäußerungen, Ölpreisschocks, geopolitische Konflikte, Währungskrisen sowie unprognostizierbares Anlegerverhalten können das Börsengeschehen massiv beeinflussen. Fundamentaldaten und wirtschaftliche Perspektiven geraten dabei regelmäßig aus dem Blickfeld der Marktteilnehmer.

Bereits Newton musste sich nach dem Platzen der Südseeblase eingestehen, dass er die Bewegung eines Himmelskörpers messen könne, aber nicht die menschliche Dummheit.

 

„I can calculate the movement of stars, but not the madness of men“

 

Daraus wird ersichtlich, dass die Gier an der Börse kein guter Ratgeber ist. Wer aber langfristig eine gute Rendite erwirtschaften möchte und keinen begrenzten Anlagehorizont hat, findet an den Aktienmärkten gute Chancen. Dies verdeutlicht auch die folgende Grafik:

 Statistisches BundesamtQuelle: Statistisches Bundesamt

 

Aktien gehören definitiv zu den Anlageformen, die in der gesamten Historie der Märkte durchschnittlich die beste Rendite vorweisen können. Anleger können bei zahlreichen Aktientiteln nicht nur von eventuellen Kursgewinnen, sondern ebenso von einer guten Dividendenrendite profitieren.

Für den langfristigen Erfolg an den Aktienmärkten gibt es mittlerweile unzählige Strategien und Produkte. Ob ein direktes Investment in Einzelaktien oder regelmäßiges Sparen über Aktienfonds oder ETF´s, für jeden Anleger ist etwas dabei.

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Die Anlage in Fonds oder ETF´s ist dabei die etwas leichtere Variante, da ein Großteil der Verantwortung abgegeben wird. Bei einem Fonds entscheidet der Fondsmanager, in welche Aktien oder Branchen investiert wird. Bei ETF´s entscheidet man sich beispielsweise für eine bestimmte Branche oder Region und folgt der Annahme, dass der Markt regelmäßig die beste Rendite erwirtschaftet.

Entschließt man sich, selber die Entscheidung zu treffen in welche Aktien investiert wird, sieht man sich unterschiedlichsten Investmentstrategien gegenüber.

Hier hat der Anleger die Qual der Wahl zwischen einer Value- oder Growth-Strategie. Weiterhin besteht die Möglichkeit, die Anlageentscheidung anhand der charttechnischen Analyse oder der Sentiment-Analyse zu treffen.

Welche Strategie nun am besten ist und langfristig den größten Erfolg verspricht, kann für die Zukunft niemals mit einer 100%igen Gewissheit vorausgesagt werden. Es bleibt lediglich der Blick in die Vergangenheit und die Erkenntnis, welche Strategie sich in der Vergangenheit am besten geschlagen hat.

Dennoch unterliegen die Finanzmärkte einem permanenten Wandel. Stichwort „Algos und High Frequency Trading“. Das Marktverhalten kann daher in Zukunft ein ganz anderes sein als noch in der Vergangenheit.

Daher bin ich überzeugt davon, dass es bei der Beurteilung der Marktsituation oder Analyse einer Einzelaktie ratsam ist, sich aus dem gesamten Instrumentarium der Analysemethoden zu bedienen. Über Fundamentaldaten und Charttechnik bis zum Sentiment sollte alles in die Anlageentscheidung miteinbezogen werden. Sofern dann mehrere Parameter in eine Richtung weisen, kann eine entsprechende Anlageentscheidung getroffen werden. Das Risiko einer falschen Entscheidung wird durch die Hinzuziehung mehrerer Indikatoren sicher nicht auf 0% gesenkt, aber man erhält zumindest eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine erfolgsversprechende Entscheidung.

 

Strategien kombinieren – Eine kluge Entscheidung oder Ausrede für fehlende Konstanz?

Grundsätzlich hat es sich an den Finanzmärkten als klug herausgestellt, eine Strategie konstant zu verfolgen und sich innerhalb dieser Strategie permanent weiterzuentwickeln und zu verbessern.

Die Value-Strategie hat sich über Jahrzehnte als eine konstante und erfolgreiche Strategie herauskristallisiert. Hierfür gibt es verschiedenste Studien wie z.B. von Roger Ibottson[1], Fluck, Malkiel und Quandt[2] oder von Lakonishok, Vishny und Shleifer.[3]

 

Warum also die Value-Strategie nicht über Jahrzehnte umsetzen und verfolgen?

Der Value-Ansatz sollte regelmäßig eine wesentliche Rolle bei der Anlagestrategie einnehmen. So kann für jedes Portfolio ein solides Fundament geschaffen werden. Dieses Fundament sorgt für die nötige Stabilität, Qualität und sachliche, rationale Entscheidungen in schwierigen Marktphasen.

Dennoch gab es auch immer wieder Marktphasen, in denen der Value-Ansatz keine Outperformance gegenüber anderen Strategien erzielen konnte.

Regelmäßig in Konkurrenz zueinander stehen die Growth- und die Value Aktien. Der Growth-Ansatz steht dabei für Wachstums-Titel wie Facebook, Google oder Amazon. In den Value-Bereich lassen sich hingegen Unternehmen wie Microsoft, P&C oder Johnson & Johnson einordnen.

 Value-Momentum

Seit dem Jahr 2000 haben sich die Value-Aktien bzw. der MSCI World Value besser entwickelt als der MSCI World Growth. Dies bestätigt grundsätzlich die oben gemachte Aussage, dass die Value-Strategie historisch gesehen eine überdurchschnittliche Performance generiert.

Betrachtet man allerdings nur die vergangen 8 Jahre, haben sich die Growth-Titel besser geschlagen als die Konkurrenz aus dem Value-Segment.

Es ist also nicht ratsam, das eine oder das andere von vornherein auszuschließen. Stattdessen erscheint es sinnvoller, das Unternehmen im Vergleich zu seiner direkten Konkurrenz zu betrachten und folgendes zu analysieren.

  • Hat das Unternehmen einen absoluten Marktvorteil gegenüber der Konkurrenz?
  • Ist das Unternehmen im Vergleich zu seiner Konkurrenz fair bewertet?
  • Verfügt das Unternehmen über ein entsprechendes Momentum in der derzeitigen Marktsituation?

Darüber hinaus sollten natürlich auch die Perspektiven der Branche sowie die makroökonomische Situation miteinbezogen werden. Ein Unternehmen kann zwar der Branchenführer sein, aber wenn die Branche keine Perspektive hat, wird früher oder später auch das beste Unternehmen unter dem Druck des Marktes zusammenbrechen.

Warum das Momentum einbeziehen, wenn ich langfristig vom Unternehmen überzeugt bin?

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass starke Unternehmen, die mit einem günstigen Marktpreis bewertet sind, früher oder später wieder zu einem fairen Marktpreis zurückkehren.

Dass die Rückkehr zu einem fairen Marktpreis erfolgt, kann aber keinesfalls garantiert werden. Sofern dieses Szenario nicht einsetzt, könnte dies auf folgende Punkte zurückzuführen sein:

  1. Die eigene Analyse ist nicht zutreffend und der Markt liegt mit einer Minderung des Marktpreises richtig
  2. Die eigene Analyse ist zutreffend, aber die Geschäftsentwicklung des Unternehmens passt sich zukünftig dem Marktpreis an.
  3. Alternative: Der Markt braucht eine relativ lange Zeitdauer, um zu einem fairen Marktpreis zurückzukehren.

In der Regel werden qualitativ starke Unternehmen, die innerhalb ihrer Branche einen Marktvorteil haben, wieder zu einer fairen Bewertung zurückkehren. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel und um diese Ausnahmen zu vermeiden, sollte das entsprechende Momentum abgewartet werden.

Durch die Timing-Komponente unter Zuhilfenahme des Momentums sowie der Charttechnik können insbesondere Value Late Winners und Value Traps ausselektiert werden.

Value_Traps

Dieser Ansatz bietet unter Anderem zwei Vorteile. Zum Einen kann das Risiko im Portfolio minimiert werden und zum Anderen sollte die Selektion zu einer verbesserten Performance führen.


[1] Decile Portfolios of the New York Stock Exchange, 1967-1984, Arbeitspapier Yale School Management
[2] The Predictability of Stock Returns: A Cross-Sectional Simulation, Fluck, Malkiel und Quandt, Journal of Economics and Statistics, Mai 1997
[3] Contrarian Investment, Exploration and Risk, Lakonishok, Vishny und Shleifer, Arbeitspapier Nr. 4360, National Bureau of Economic Research, Mai 1993

Lesen Sie mehr in unserem Traden lernen Ratgeber

Warum die Charttechnik funktioniert?!

in unserer Serie „Charttechnik“ geht es darum, wie man den Markt anhand seiner Preisentwicklung bewerten und prognostizieren kann. Für viele klingt das etwas unrealistisch und fragwürdig, doch viele Anleger, auch auf institutioneller Seite, prüfen die charttechnische Situation an den Märkten, bevor sie zu Investieren beginnen.

Bei der charttechnischen Analyse wird speziell versucht, sich auf die Seite des Marktes zu stellen, welche einem Anleger Kursgewinne verspricht. Man versucht dem aktuellen Markt-Moment zu folgen.

Die Kurse an den Märkten werden durch die Kauf- und Verkaufseite geformt, die Charttechnik bedient sich nun verschiedener Instrumente, welche die Richtung des Preis-Trends herausstellen sollen und/oder aufzeigen, wann der Markt überkauft oder -verkauft ist.
Wenn ein Kurs nun nachhaltig steigt und die technische Analyse entsprechend Kaufsignale liefert, resultiert dies aus größerem Kauf- als Verkaufsinteresse.
Steigende Kurse wirken wiederum attraktiv auf Investoren, welche noch keine Position im Markt eingenommen haben.
Hier nochmals das Schema aus dem Charttechnik-Bereich:

Chartechnische Analyse 1

Chartechnische Analyse 2

Chartechnische Analyse 3

Gleiches gilt für den sich im fallenden Zustand befindenden Markt. Hier nutzen Investoren Phasen, in denen der Kurs sich etwas erholt, um erneut zu verkaufen. Dadurch wird der Verkaufsdruck auf den Markt größer als der Support, den die Käufer den Kursen bieten – daher auch Support-Level oder Unterstützungsniveau. Diese Levels sind einfach Preisniveaus, in denen sich historisch ein besonderes Kauf- oder Verkaufsinteresse gezeigt hat, was auf eine „faire“ Bewertung nach Ermessen des Marktes schließen lässt.
Klassisch zeichnet man diese immer an den Hoch- und Tiefpunkten ein, da sich an diesen Kursstellen bzw. zu diesen Preisen ein Nachfrage-/Angebotsüberhang bilden konnte, der den Kurs wieder drehen lies.

Chartechnische Analyse 4

Daher haben Trends die Eigenschaft sich, kontinuierlich selbst am Leben zu erhalten, was dem Sprichwort „The Trend is your friend“ einen ganz neuen Anstrich verleiht.

Das zu den Grundprinzipien der Chart- und Markttechnik.

Warum funktioniert nun aber die technische Analyse im Detail, da diese ja Durchschnitte und andere Ableitungen des Preises und der Rendite wie zum Beispiel die Volatilität verwendet?

Die technische Analyse nutzt das Sentiment aus, dass gerade am Markt vorherrscht, in dem sie zum Beispiel einen Durchschnitt der Preise der letzten Handelsperioden bildet, sogenannte Moving-Averages oder auch gleitende Durchschnitte.
Diese Durchschnitte haben nun die Eigenschaft, dem Markt immer etwas hinterher zu hängen. Sie liegen daher in einem Abwärtstrend oberhalb des aktuellen Preises und in einem Aufwärtstrend tendenziell unterhalb. Dies liegt an der Berechnungsweise, da auch die Kurse der vergangenen Perioden mit eingerechnet werden und diese in einem Abwärtstrend tendenziell höher lagen als der aktuelle Kurs und im Fall eines Aufwärtstrends eben äquivalent niedriger.
Wie sich diese Methodik rechtfertigt? Auf zwei Weisen!

Erstens: Wir wissen aus unserer Beschreibung oben, dass ein Handeln mit dem Trend eine größere Erfolgswahrscheinlichkeit hat. Wenn der Markt durch einen solchen Indikator eine eindeutige Trenddefinition erfährt, hilft dies nicht gegen die aktuelle Trendrichtung zu handeln und erleichtert so das Herausfiltern von Signalen mit einer geringeren Erfolgschance, wenn man den Trend handeln möchte.

Zweitens: Solange die Kurse tendenziell immer höher liegen, ist auch der Kaufdruck größer als der Verkaufsdruck. Wenn man den Kurs selbst betrachten würde, um daran den Trend zu definieren, wäre dies nicht besonders einfach.
Angenommen unsere Trenddefinition ist es, dass wir nach einem Tag, an dem der Markt höher geschlossen hat einen Aufwärtstrend annehmen und wenn der Markt schwächer geschlossen hat einen Abwärtstrend, so würde ein einziger Tag das Bild über den Haufen werfen, welches wir uns vom Markt gemacht haben.
Ein Durchschnitt hilft, denn auch wenn der aktuelle Tag negativ ist, oder auch einige vorhergegangene, so kann ein Durschnitt trotz allem weiterhin einen steigenden Wert aufweisen und verwirft nicht sofort die aktuell getroffene Trenddefinition.

Die Trenddefinition mithilfe von gleitenden Durschnitten kennt allerlei Formen, so gibt es den sogenannten Moving Average Crossover.

Chartechnische Analyse 5

Wie gut zu erkennen ist, verläuft der blaue (schnellere) gleitende Durchschnitt während Aufwärtstrendphasen oberhalb des langsameren grünen Durchschnittes.
Schnell und langsam meint dabei wie viele Perioden betrachtet werden. Im Beispiel handelt es sich bei den Durchschnitten um die Perioden 30 und 200, also um die letzten 30 beziehungsweise 200 Schlusskurse der gewählten Zeiteinheit, hier der M1 des DAX.
Der Crossover verbildlicht, wie die kürzere und die längere Vergangenheit miteinander in Verbindung stehen.
Im Beispiel befand sich der Markt zu Beginn des Bildes in einer Abwärtsbewegung, denn Verkäufer dominierten den Markt und Preise wurden immer weiter nach unten gedrückt. Als plötzlich Käufer in den Markt kommen und eine schnell Bewegung einsetzt, reagiert der schnelle gleitende Durchschnitt als erstes und zieht über den langsameren. Dies deutet an, dass sich das aktuelle Marktumfeld von dem bisherigen unterscheidet und aktuell der Kaufdruck den Verkaufsdruck überwiegt. Solche und ähnliche Techniken lassen sich sehr gut nutzen, um Trendfolgestrategien zu entwickeln und auszubauen.
Ein Beispiel wäre eben die genannte Strategie des Cross-Over, diese wurde im Artikel Automatisiertes Trading näher erläutert (ein kleiner Klick entfernt).

Kurz zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die Charttechnik aufgrund der Psychologie der Marktteilnehmer und deren Spuren funktioniert, die sie durch ihr Handeln im Orderbuch und damit auch im Preisverlauf hinterlassen.
Handeln mit Charttechnik und technischer Analyse bedeutet also immer auch, sich zu überlegen was andere Marktteilnehmer aktuell bewegt und wo deren Stopps und Limits liegen könnten.

Mehr zu den angesprochenen Themen findet sich in unserem Wissensbereich.

InsideTrading.

Die 4 größten Finanzirrtümer der Welt

1. Finanzirrtum: Das Aldi Prinzip

Muss es wirklich immer günstig sein? Nach einschlägiger Meinung der meisten Menschen ist die Antwort ein klares „Ja“.
Das Lieblingswort der meisten lautet „unterbewertet“. Dieses Qualitätssiegel ist die Lizenz zum Investieren. Häufig wird sich im Anschluss dann an noch günstigeren Preisen erfreut bis die Preise so günstig werden, dass dem Anleger auffällt, dass es nun richtig teuer geworden ist.
Dagegen werden Investitionen in Anlagewerte, die immer teurer werden, keines Blickes mehr gewürdigt und meistens darüber geklagt. „Das ist doch total überbewertet“, heißt es dann.

Ja stimmt, die Preise werden immer teurer und teurer bis man merkt, dass man damals ein unheimliches Schnäppchen gemacht hat und einen großen Gewinn eingefahren hat.
Das Agieren am Finanzmarkt könnte wirklich einfach sein, wenn es einen Resetknopf für das eigene Gehirn gäbe.
Den meisten Privatanlegern ist noch nicht mal etwas vorzuwerfen, weil sie nach einem ausgeklügelten Drehbuch agieren, welches andere für sie schreiben. Zu einen kleinen Teil der Autoren kommen wir jetzt in Finanzirrtum zwei.

2. Finanzirrtum: Analysten und Nachrichten leisten einen Wertbeitrag zu Ihrem Depot.

Worum geht es eigentlich in Ihrem Depot? Um politische Korrektheit? Oder um etwas, das en vogue ist?

Analysten machen einen super Job. Sie können gut recherchieren, verfügen über eine gute Rechtschreibung, lesen gerne viele Informationen, um diese etwas aufbereiten, damit Sie sie lesen. Sie sind stets bemüht und haben Spaß an dem was sie tun. Sie zeigen Interesse bei ihrer Arbeit.
Für ein Angestelltenverhältnis sind dies alles würdige Eigenschaften, aber auch um daran Investitionsentscheidungen für Ihre Zukunft zu tätigen? Da muss ich Sie leider enttäuschen.
Gute Investitionen tätigen Sie nur, wenn Sie sich exakt zum Gegenteil vom Aldi Prinzip verhalten.

3. Finanzirrtum: Sie brauchen jemanden, der sich um Ihre Finanzen kümmert, wie ein Doktor im weißen Kittel.

Der Banker, der hier vor Ihnen sitzt hat vermutlich noch nicht einmal ein Abitur oder ein Studium. Sie haben vielleicht eines und gutes Geld verdient und wollen es nun investieren. Glückwunsch, das ist sehr weise.

Aber, der der hier vor Ihnen sitzt, hält sich an Vorgaben von oben, die ihm regelmäßig jemand auf den Schreibtisch übersendet. 
Ist Geld nicht eine persönliche Angelegenheit? 
Wäre es nicht schön wenn die Person, der sie in die Augen schauen und Ihnen Anlagevorschläge unterbreitet auch dafür verantwortlich ist, was er Ihnen empfiehlt? 
Leider ist das hier Fehlanzeige. Ähnlich wie der Analyst hat dieser Mann gezeigt, dass er Anweisungen folge leisten kann und ein bisschen Geschick im Verkauf besitzt. Etwas anderes als Ihnen etwas zu verkaufen, möchte der gute Mann nicht.

 

4. Finanzirrtum: Über Geld spricht man nicht?

Sie sollten sich angewöhnen doch über Geld zu sprechen und Ihre Kontostände und Investitionen regelmäßig zu überwachen. Lernen Sie Geld als Zahlen zu betrachten ohne Emotionen. Verdienen, sparen und investieren Sie es. Worin Sie investieren ist fast egal, Hauptsache die Anlageprodukte werden immer teurer und teurer und teurer. Vergessen Sie aber nicht irgendwann zu verkaufen, denn nur dann macht man Gewinne, die man wieder neu investieren kann. 2008 sind die Kurse einmal um 30% gefallen, um dann wieder ein bisschen zu steigen um dann extrem zu fallen. Gleiches ist im August 2015 passiert. Wenn man also einmal einen übernatürlichen Kursverfall bemerkt, sollte man auf eine kleine Erholung warten und dann endgültig verkaufen. Betrachten Sie danach die Kurse alle drei bis sechs Monate so lange bis die Börse den Resetknopf drückt. 

In Anbetracht der Tatsache, dass nach dem Reset die Preise von 2002 bis 2008 und von 2009 bis 2015 ausschließlich gestiegen sind, bin ich sicher, dass sich bald wieder Gelegenheiten über eine längere Periode ergeben werden. Keine Gewinne machen ist dann fast schon unmöglich. Aber nichts ist unmöglich, keine Gewinne machen funktioniert dann nur noch mit dem gängigen weltweiten Verhaltensmuster des Aldi Prinzips, dem täglichen Lauschen des Nachrichtendoktors in den Medien und Analysten, sowie der ständigen Diskussion über „unterbewertet“ und „überbewertet“. Wenn Sie das tun, schaffen Sie das Unmögliche: Sie machen keine Gewinne, obwohl die Börsen sechs Jahre in Folge steigen. Viele Menschen weltweit besitzen keine Aktien. Die Gründe sind einfach, sie liegen im gerade genannten und der daraus resultierenden Paralysierung, wodurch sie handlungsunfähig werden. Sie sind einfach mental nicht in der Lage dazu Aktien zu kaufen und zu halten, eben aus den genannten Gründen.

Fazit: Wenn die Kurse steigen, ist es klug zu kaufen. Bei angefallenen Gewinnen sollten Sie nachkaufen und zwar die besten Rennpferde, die anderen werden mangels schlechterer Performance verkauft. Betrachten Sie sich einfach wie einen Gärtner, der Blumen in das Beet pflanzt. Wenn der Markt Ihnen eine Warnung mitteilt, wie einen übernatürlichen Kursrutsch, sollten sie nach einer Erholung alles verkaufen und auf den Reset warten.

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