Das Fundament des Daytradings: Den idealen Online-Broker wählen

Erfolgreiches Daytrading erfordert schnelle, durchdachte Entscheidungen innerhalb kurzer Zeit, ein entsprechend hohes Kapital und natürlich auch etwas Glück. Den Rahmen, für all die Faktoren, die beim Daytrading eine Rolle spielen, liefert die Plattform. Grund genug sich diese mit Bedacht auszuwählen.

 

Elementare Features und Eigenschaften, die einen guten Online-Broker auszeichnen

Insbesondere beim Daytrading spielt Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle – aber nicht nur die vom Trader selbst. Auch der Online-Broker muss durch schnelle Reaktionszeiten und eine ständige Erreichbarkeit überzeugen, denn alles andere kostet unter Umständen Geld und fördert das Risiko. Exzellente Server sind daher das A und O. Mit Hinblick auf das Leistungsspektrum gilt es unter anderem festzustellen, ob der Broker Sekundenhandel erlaubt und ob eine reine Online-Verwaltung des eigenen Depots möglich ist. Eine ständig erreichbare Support-Hotline gibt indes Sicherheit und hilft spontan aufkommende Fragen und Anliegen schnell zu klären – mindestens zu Öffnungszeiten der deutschen Märkte sollte diese erreichbar sein.

Das eigentliche Handelsangebot ist ein weiteres Kriterium, schließlich möchten sich viele Daytrader möglichst breit aufstellen und zugleich keinen guten Deal verpassen. Deshalb sollte im Vorfeld in Erfahrung gebracht werden, was beim Broker überhaupt gehandelt werden kann und auf welchen Märkten dieser aktiv ist. Die Flatex-Erfahrungen z.B. sehen das Depot als mäßig geeignet fürs Daytrading an, gemäß aktiendepot.biz. Aktien, Day-Turbos, Longs und Shorts sowie Anleihen sind nur einige Beispiele für ein facettenreich aufgestelltes Handelsspektrum. Damit der Überblick selbst bei einem großen Angebot nicht verloren geht, muss das Interface des Brokers all die Features, Derivate und Aktien entsprechend übersichtlich listen. Zeit für umständliche Suchen im System bleiben einem Daytrader in der Regel nicht, weshalb die Plattform unterstützend und nicht hinderlich wirken muss. Im Idealfall lässt sich die Oberfläche ganz nach den eigenen Wünschen anpassen.

 

Kurse und Orders als weiterer wichtiger Punkt

Damit Trader nicht immer wieder zwischen mehreren Seiten und Browsertabs hin- und herwechseln müssen, sollte die Plattform bereits alle Kurse in „Realtime“ (Echtzeit) anzeigen. So behalten Trader einerseits die Informationen im Blick und können andererseits direkt auf der gleichen Seite ihre Order oder andere gewünschte Aktion platzieren. Die lange Liste theoretisch verfügbarer Orderarten sollte durch den Broker in der Praxis möglichst weitläufig abgedeckt werden. Stopp Loss, Limit, Bracket und Co sind nur einige Beispiele der Instrumente, die sich Daytrader gern zu Nutze machen, um den eigenen Gewinn zu maximieren und die bestmögliche Kontrolle über die eigenen Investitionen zu bewahren.

Sicherheit gibt eine Einlagensicherung beim Broker, in der Regel mindestens auf 25.000 Euro beziffert, idealerweise noch höher; mehr Informationen auf einlagensicherung.de. Für Hobby-Trader spielt die Mindesteinlage eine weitere Rolle, die Zahlungsmodalitäten sind vor allem dann entscheidend, wenn speziell auf eine bestimmte Variante bestanden wird. Zuletzt sind es natürlich noch die Gebühren, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. Diese mindern direkt den möglichen Gewinn, weshalb sie so niedrig wie möglich ausfallen sollten – sowohl in der reinen Höhe als auch mit Hinblick auf einzelne Aktionen, welche mit einer Gebühr verbunden sind.

 

Statistik trifft Markttechnik: Ist jeder Trend gleich zu traden?

Wir haben sehr lange überlegt, ob wir zu diesem Thema einen Artikel veröffentlichen sollten. Denn auf dieser Grundlage, die in diesem Artikel behandelt wird, basieren unsere Tradingsysteme. Dies ist der Grundbaustein unseres Tradings.

Nach langem hin und her, haben wir uns doch für die Veröffentlichung entschieden. Nach dem Motto: „Scheiss drauf, machen wir es einfach“. Wir wollen Ihnen einen Einblick in unsere Sichtweise auf die Märkte geben.

Unser Trading basiert im Grundbaustein auf der Markttechnik. Die Markttechnik, wie auch die Charttechnik, ist eigentlich Auslegungssache. Fragen wir 10 Markttechniker nach einem Aufwärtstrend, bekommen wir zwar von allen die Antwort, dass es sich um einen Aufwärtstrend handelt, aber eingezeichnet bekommen wir ihn auf 10 verschiedene Weisen.

Von dieser Problematik versuchen wir uns, so gut es geht, zu distanzieren. Wir haben versucht, und es für unseren Tradingstil auch geschafft, subjektive Tradingfaktoren zu definieren.

Wir möchten im Vorfeld darauf hinweisen, dass dieser Artikel länger als üblich ist. Da wir in diesem Artikel sowohl auf die Grundlagen der Markttechnik, als auch auf die Grundlagen unserer statistischen Analyse eingehen. Dies erfordert natürlich viel Schreibraum. Sollten Sie das jedoch nicht abschrecken, sondern eher motivieren, dann werden Sie höchstwahrscheinlich eine neue Ansicht zu der Markttechnik erlangen.

 

Die Grundlagen des Markttechnischen Tradings

Zu diesem Thema gibt es im Buchhandel genügend Literatur. Es gibt, wie auch immer im Leben, sowohl gute als auch schlechte Literatur. Sollten Sie die Grundlagen der Markttechnik wirklich verinnerlichen wollen, empfehlen wir Ihnen das Buch von Michael Voigt: „Das große Buch der Markttechnik„ zu kaufen. Dort werden die Grundlagen in einer sehr gut verständlichen Weise erklärt und aufgezeigt.

Die Markttechnik beschäftigt sich mit der Frage: „Wo entsteht Bewegung?“ oder „Wer kauft nach mir?“. Kann die Markttechnik diese Fragen optimal beantworten? Wir sagen „jein“. Die Markttechnik, wenn man Sie verstanden hat, kann einen sehr gute Trendsituationen erkennen lassen. In diesen Trendsituationen versucht dann die Markttechnik eine Gegebenheit ausfindig zu machen, wo „Bewegung“ entstehen kann.

In der Markttechnik wird ein Trend in Bewegungs- und Korrekturphasen unterteilt. Zeigen wir das erstmal an einem aufgezeichneten Beispiel. Im weiteren Verlauf des Artikels arbeiten wir dann natürlich nur mit echten Charts.

In diesem Bild sehen wir nun ein Musterbeispiel eines Aufwärtstrends und eines Abwärtstrends. Beide Trends bestehen aus einer Bewegungsphase und einer Korrekturphase. Im Aufwärtstrend zum Beispiel, ist der grüne Arm die Bewegung und der rote Arm die Korrektur. Im Abwärtstrend ist das, logischerweise, umgekehrt.

Ein wichtiges Kriterium für einen intakten Aufwärtstrend ist, dass das Korrektur-Tief nicht tiefer sein darf, als das Bewegungs-Tief. Und im Abwärtstrend wieder, logischerweise, umgekehrt. Hier nochmal ein Beispiel zur Verdeutlichung.

Solange das Tief der Bewegung nicht gebrochen ist, ist ein Trend intakt. Bis hierhin sollte eigentlich alles klar und verständlich sein. Doch wie traden wir jetzt im Stil der Markttechnik und wo liegen die Problemzonen? Arbeiten wir uns weiter voran.

 

Wie tradet man im Stil der Markttechnik?

Es existieren viele Möglichkeiten wie ein Trader im Stil der Markttechnik traden kann. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass man auf der Korrekturphase heraus tradet. Man sucht sich eine, sogenannte, Großwetterlage (GWL) und nutzt diese zur übergeordneten Sicht.

Was ist eine Großwetterlage genau, fragen Sie sich sicher. Eine Großwetterlage ist nichts anderes, als der übergeordnete Trend von der Trendgröße aus der ihr heraus handeln wollt. Ein Beispiel: Ihr wollt Daytrading betreiben und wollt auf einer kleinen Trendgröße handeln. Für solch ein Szenario braucht ihr dann den 1-Minuten-Chart. Wenn ihr eure Trades im 1-Minuten-Chart tätigen wollt, so braucht ihr eine übergeordnete Trendgröße. In diesem Fall den 10-Minuten-Chart. Den 1-Minuten-Chart, also den Chart auf dem Ihr den Trade absetzen wollt, nennt man dann die Signallage.

Hier mal ein Überblick über die Großwetterlagen und die Signallagen in der Markttechnik:

 

  • Signallage : 1-Minuten-Chart à GWL: 10-Minuten-Chart
  • Signallage: 10-Minuten-Chart à GWL: 1-Stunden-Chart
  • Signallage: 1-Stunden-Chart à GWL: Tages-Chart
  • Signallage: Tages-Chart à GWL: Wochen-Chart
  • Signallage: Wochen-Chart à GWL: Monats-Chart

 

Das ist die Basis der Markttechnik für alle Signal- und Großwetterlagen. Im Normalfall reicht eine Großwetterlage aus, um einen Trade gut absetzen und managen zu können. Wenn ihr einen Trade im 1-Minuten-Chart absetzt, wie sinnvoll ist es dann, sich den Tageschart anzuschauen? Genau, eher weniger.

Was wollen wir nun genau mit der Markttechnik erreichen? Wir versuchen mit der Markttechnik eine Großwetterlage zu finden, die sich gerade in einer Korrekturphase befindet. Haben wir solch eine Großwetterlage gefunden, versuchen wir in der Signallage eine gute Situation zu finden, in der man einen Trade platzieren kann. Am besten in einen entstehenden Trend. Zeigen wir das an einem Beispiel, so ist das einfacher zu verstehen:

In dieser Abbildung sehen wir eine Großwetterlage und eine Signallage. Die Signallage befindet sich im umkreisten Gebiet der Großwetterlage. Was erkennen wir nun genau? Wir erkennen mehrere wichtige Eigenschaften. Zum einen erkennen wir die Trendverschachtelung. Wir sehen, dass der Korrekturarm der Großwetterlage einen Abwärtstrend in der kleineren Signallage aufzeigt. Sowas nennt man: Trendverschachtelung. Wir versuchen also aus einer Korrekturphase der Großwetterlage, einen entstehenden Trend in der Signallage zu erwischen. Dieser „kleinere“ Trend der Signallage soll uns dann die Bewegung der Großwetterlage als Profit einstreichen.

Wir wiederholen nochmal. Wir versuchen quasi, auf der Großwetterlage (eine große Surfer-Welle) mit Hilfe der Signallage (eine kleinere Surfer-Welle) einen Trade in Trendrichtung der Großwetterlage zu platzieren, auf dem wir dann mitsurfen können. Wir versuchen eine kleine Welle zu erwischen, die uns auf der großen Welle mitschwimmen lässt. Das ist die Quintessenz der Markttechnik. Was für Einstiegsmöglichkeiten und Stop-Variationen es gibt, das müssen Sie entweder im Buch von Michael Voigt oder mit Hilfe eigener Studien herausfinden. Solch eine Thematik würde hier den Rahmen sprengen.

Trendbeispiele am Börsenmarkt

Nun sind wir soweit und kommen zum reellen Börsenmarkt. Schluss mit selbstgezeichneten Charts. Nur noch eine kleine Anmerkung bevor wir starten. Jeder Markttechniker, wie wir schon oben erwähnt haben, hat eine andere Sichtweise auf die Charts. Wäre dem nicht so, würden nicht so viele Diskussionen über Trends geführt werden. Dem ist aber so. Wir können Ihnen lediglich unsere Sichtweise aufzeigen.  Für uns ist diese Sichtweise die beste. Für andere eventuell nicht. Jeder muss seinen Trading-Stil finden um profitabel werden zu können.

Fangen wir nun an mit ein paar Beispielen im Dax-Candlestick-Chart. Zu Beginn werden wir die Candlestick-Ansicht verwenden, da dies die Ansicht ist, die am meisten verwendet wird. In unserem Trading benutzen wir den Heikin-Ashi-Chart. Wir werden im nächsten Kapitel auf die Vorteile des Heikin-Ashi-Charts eingehen.

Wir werden jetzt keine profitablen Trades zeigen. Im Nachhinein ist jeder Profi. Es geht hier erstmal darum, dass Sie die Prinzipien der Trenderkennung nach Markttechnik realisieren und verinnerlichen.

Ein Trend im 15-Minuten-Chart im Dax:

Hier sehen wir die Abbildung des Dax 15-Minuten-Charts. Wir haben für Sie den für jedermann erkennbaren Trend eingezeichnet. Nachdem wir Ihnen den Trend genau eingezeichnet haben, ist natürlich die gesamte Situation gut zu erkennen. Wo würden Sie aber eine eventuelle Problematik in der Interpretation des Trends erkennen? Schauen Sie sich den Chart genau an! Es gibt Bewegungs- und Korrekturphasen die klar und deutlich zu erkennen sind. Es existiert aber eine Phase, die einem Probleme bereiten kann. Es ist die Korrekturphase des ersten Punktes 2 zum Punkt 3. Das lokale Hoch dieser Phase ist erst zu erkennen gewesen, nachdem der Markt durch den Punkt 2 durchgebrochen war.

Dies sind Marktphasen, wo dann die Foren voll mit Diskussionen füllen, wie man diese Korrekturphase genau zu erkennen hat. Man könnte die Trends ja auch etwas „präziser“ hineinzeichnen.

Hier ein anderes Beispiel vom selben Chart:

Hier sehen wir nun den selben Chart nur mit „präziseren“ Trends. Natürlich sagen jetzt die einen oder anderen, dass sich das um den untergeordneten Trend auf 5-Minuten-Basis oder 1-Minuten-Basis handelt. Das kann generell sogar richtig sein. Wie ist es einem Trader dennoch möglich, dass man sich solche Art von Fragen sparen kann? Dieses Interpretationsproblem von Charts ist allgegenwärtig. Wenn es dieses Problem nicht geben würde, wären alle Diskussionen von Trends überflüssig. Diese existieren aber, ergo, brauchen wir objektivere Faktoren für die Trenderkennung.

Eine mögliche objektive Mustererkennung von Hoch- und Tiefpunkten ist die Art, die von Larry Williams gelehrt wird. Ein Hoch-Punkt wird dadurch gekennzeichnet, indem er von 2 Candles „umzingelt“ wird, die tiefere Hochs haben, als die Hoch-Punkt-Kerze. Dasselbe Prinzip bei einem Tief. Das ist in Textform nicht so leicht zu verstehen. Zeigen wir Ihnen ein Beispiel, denn an einem Chart erklärt es sich besser.

Bleiben wir bei unserem Beispielchart:

Wir haben nun die Trendlinien entfernt und Ihnen die Hoch- und Tiefpunktbeschriftung übriggelassen. Wie man erkennen kann, haben wir Ihnen die Hoch- und Tiefpunkte eingekreist. Hier können Sie nun die objektive Ansicht von den Hochs und Tiefs feststellen. Es ist natürlich kein Wundermittel. Sie können damit nicht jedes Hoch und jedes Tief optimal während der Trendentstehung erkennen. Sie haben aber wiederum auch keine willkürlichen Einzeichnungen mehr.

Schauen Sie sich verschiedenste Charts an. Üben Sie diese Ansichtsweise. Sie werden erkenne, dass es sich hier nicht um ein Wundermittel handelt, aber es kann Ihr Trading deutlich vereinfachen und Ihnen aus dem Interpretationsproblem heraushelfen.

Nochmals eine kleine Zusammenfassung für die Ansicht von Hoch- und Tiefpunkten:

  • Ein Hochpunkt wird von 2 Candles „umzingelt“, deren Hochs tiefer sind, als das Hoch der Mittelkerze (Hochpunkt)
  • Ein Tiefpunkt wird von 2 Candles „umzingelt“, deren Tiefs höher sind, als das Tief der Mittelkerze (Tiefpunkt)

 

Wenn Sie das verinnerlicht haben, kommen wir nun zu einer weiteren Hilfestellung, die das Interpretationsproblem löst. Der Heikin-Ashi-Chart.

 

Der Heikin-Ashi-Chart: eine ganz neue Ansicht für einen Chart

Schauen wir uns zuallererst denselben Chart wie oben an, nur im Heikin-Ashi-Stil:

Ein viel Chart-Bild was viel sauberer und deutlicher zu erkennen ist. Wieso ist das so? Wieso sieht ein Heikin-Ashi-Chart so viel „glatter“ aus, als es die Candlestick-Ansicht tut? Die Hoch- und Tiefpunkte von Heikin-Ashi-Kerzen sind identisch mit denen vom Candlestick-Chart. Die Körper der Kerzen sind aber anders. Um es in einfache Worte zu packen. Der Körper der Heikin-Ashi-Kerze wird aufgrund der durchschnittlichen Bewegung der vorherigen Kerze berechnet. Die Körper der Kerzen sind somit mit Hilfe von Durchschnittswerten geglättet.

Wenn Sie mehr Details zum Heikin-Ashi-Chart benötigen, dann können Sie sich die nötigen Informationen unter diesem Link einholen: http://www.tradesignalonline.com/lexicon/default.aspx?id=147

Wir erkennen nun Korrektur- und Bewegungsphasen viel deutlicher. Was im Candlestick-Chart ein „wischi waschi“ aus grünen und roten Kerzen war, das ist im Heikin-Ashi-Chart viel deutlicher zu erkennen. Kleine Ausreißer-Bewegungen fallen in einem Heikin-Ashi-Chart nicht so schwer ins Gewicht. Dies eröffnet einem neue Möglichkeiten, zum Beispiel für die Art der Stop-Setzung.

Hier nochmal ein Vergleich von der unsauberen Bewegung im Candlestick-Chart und der geglätteten Bewegung im Heikin-Ashi-Chart:

Der Unterschied ist wohl klar und deutlich zu sehen. Im weiteren Verlauf der Analysen und Erklärungen verwenden wir nur noch den Heikin-Ashi-Chart.

 

Wie Statistic-Trading die Trends nach Markttechnik sieht

In diesem Abschnitt werden wir Ihnen nur ganz schnell erläutern, wie unsere Ansicht der Märkte stattfindet. Dies ist wichtig um im späteren Verlauf zu verstehen, wie wir unsere Tradinganalysen durchführen.

Ein blanko Heikin-Ashi-Chart vom Dax 1-Stunde:

 

Hier erstmal ein blanko Chart. Wie analysieren wir nun unsere Trends? Einfach ausgedrückt: Wir versuchen alles als Trend zu sehen, was auch mit dem bloßen Auge und ohne Interpretation zu erkennen ist. In dieser Hinsicht hilft der Heikin-Ashi-Chart ungemein. Wie man hoffentlich am oberen Chart erkennen kann.

Hier nun derselbe Chart nur mit unseren Trends eingezeichnet:

 

Wir haben objektive Regeln erschaffen, ab wann ein Trend ein Trend ist und ab wann ein Trend kein Trend ist. Sie benötigen ein festes objektives Regelwerk für die Bewegungs- und die Korrekturphasen.

Schauen Sie sich einfach den Blanko-Chart und den Chart mit dem eingezeichneten Trend an. Überprüft ob ihr die Trends genau so gesehen hättet. Sie können ja ab dem jetzigen Zeitpunkt auch überprüfen ob Ihnen der Heikin-Ashi-Chart genauso eine große Hilfe ist, wie bei uns damals. Die Heikin-Ashi-Ansicht erleichtert einem das Chart-Screening enorm.

Ist das jetzt eine Korrektur oder nur eine Anomalie? Wurde der Trend gebrochen? Ist das ein Punkt 3 oder nicht? Solche Fragen dürfen Sie, nachdem Sie Ihr Regelwerk aufgestellt haben, nicht mehr haben. Ihr Regelwerk muss alles beantworten können.

Wie Sie erkennen können, haben wir eine eventuell spezifischere Trendansicht als die generellen Markttechniker. Das liegt unter anderem daran, dass uns das auf diese Weise gelehrt wurde, als auch, dass wir nach einer Methode gesucht haben in der man auch die Markttechnik backtesten kann.

Wir erkennen ganz genau im Nachhinein, ob wir einen vorhandenen Trend hatten oder nicht und wann dieser gebrochen ist. Wir können Ihnen hier natürlich nicht alle „Geheimnisse“ unseres Tradings offen legen, denn diese entstanden nach jahrelangen Studien und Experimenten.

Wir möchten Ihnen aber eine Systematik in der Markttechnik mitgeben, mit der Sie dann Ihre eigene Handelsstrategie im Stile der Markttechnik entwerfen könnt.

Kommen wir nun zum wichtigsten Teil dieses Artikels. Wenn Sie bis hierhergekommen sind, dann haben Sie sich nun diesen Abschnitt verdient.

 

Wie lange ist der Lebenszyklus bei einem Trend nach Markttechnik?

Die Markttechnik lehrt einen, dass man immer aus der Korrektur heraus traden soll um so einen idealen Einstieg in einen Trend zu finden. Haben Sie sich aber schon mal die Frage gestellt: Wie lange läuft so ein Trend überhaupt? Nein? Wir uns schon! In diesem Abschnitt finden Sie die Aufklärung dazu.

Wie Sie bereits wissen, erwartet die Markttechnik, dass wir aus der Korrektur heraus traden. Nur ist das Problem jetzt, dass nicht jede Korrektur die gleichen Chancen bietet. Ein Trend läuft ja nicht ewig. Irgendwann wird er gebrochen. So stellt sich die Frage nun: Wie finden wir heraus welche Korrektur mehr Vorteil bietet? Wir haben diese Arbeit schon getan und teilen die Ergebnisse nun mit Ihnen.

Wir haben Trends ausgezählt um herausfinden zu können, welche Einstiegssituation einen höheren Edge (Vorteil) aufweisen, als andere Einstiege. Bevor wir die Statistiken veröffentlichen, möchten wir Ihnen noch einmal schnell erklären, auf welche Weise wir die Trends ausgezählt haben, damit Sie die Ergebnisse besser nachvollziehen können.

Der Trend fängt mit einer „Phase 0“ an. Das ist die Situation in der wir noch keine Einstiegssituation besitzen. Wir erhalten nur die Information vom Markt, dass wir jetzt eine Marktsituation haben, in der es interessant ist in Long- oder Short-Richtung zu investieren.

Hier eine Beispielzeichnung:

Nach der „Phase 0“ folgt die „Phase 1“. In dieser Phase finden wir dann die erste Korrektur und die erste Bewegung nach der „Phase 0“.

Hier eine Beispielzeichnung:

Diese Phasen gehen, logischerweise, so lange weiter, bis sich ein Trendbruch erkennen lässt. Ein Trendbruch findet immer dann statt, wenn das letzte Tief gebrochen worden ist.

Hier ein Beispiel dazu:

Nach einem erfolgten Trendbruch sind die Phasen resettet. Nach einem Trendbruch ist nun abzuwarten, in welche Richtung der Markt erneut einen Trend aufweist. Nach einem Trendbruch wissen wir einfach nicht, in welche Richtung sich der Markt entwickeln kann.

In unseren Auswertungen haben wir, so wie schon erwähnt, die Trends und deren Phasen ausgezählt. Im Beispiel finden Sie die Trends vom S&P 500 10-Minuten-Chart.

Hier die Daten:

 

Was erkennen Sie nun genau? Fangen wir mal Schritt für Schritt an. Sie erkennen, dass wir insgesamt 800 Trends ausgezählt haben. 400 Long und 400 Short Trends. Sie erkennen auch zum Beispiel, dass es insgesamt 2 Long-Trends gegeben hat, die höher waren als „Phase 6“. Genauso erkennen Sie, dass es nur 1 Short-Trend gegeben hat der höher war als „Phase 6“.

Was aber genau ist die Quintessenz aus dieser Analyse? Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Trend nach der „Phase 0“ eine weitere „Phase 1“ macht, ist bei Long-Trades 67,5% und bei Short-Trends 59,5% !

Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer „Phase 1“ noch eine „Phase 2“ oder höhere Phase kommt ist bei Long-Trends 27,5% und bei Short-Trends 28,8%.

Jetzt mal anders formuliert. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer „Phase 1“ NICHT eine „Phase 2“ oder höher kommt ist bei Long-Trends 72,5% und bei Short-Trends 71,2% !

Wussten Sie das? Nein? Ab jetzt schon. Was können Sie also für Ihr eigenes Trading mitnehmen?

Sie kennen nun eine Trendphase in der es vorteilhafter ist zu investieren, als in anderen. Sagen wir mal wie es ist. Es hat nur einen statistischen Vorteil, wenn Sie in der „Phase 1“ investieren. Alle anderen Trendphasen bieten keinen statistischen Vorteil!

Man erhält ähnliche Daten auch in anderen Märkten. Hier sehen Sie die gleiche Analysemethode auf andere Märkte und Zeiteinheiten.

Hier die Daten aus dem S&P500 Stunden-Chart:

 

Hier die Daten aus dem Dax Stunden-Chart:

 

Wir haben auch noch verschiedenste US-Aktien-Werte analysiert und die Daten ähneln sich auch da.

Es ist definitiv zu erkennen, dass sich in der „Phase 1“ eines Trends ein statistischer Vorteil verbirgt. Lassen Sie Ihrer Inspiration freien Lauf wie Sie diesen Nutzen wollen.

Falls Sie uns nicht glauben, führen Sie Ihre eigenen statistischen Tests durch und schauen Sie auf was für statistische Werte Sie kommen.

 

Ist ein Trend auf Stunde signifikanter als ein Trend auf 10-Minuten?

Diese Aussage finden Sie in ganz vielen Büchern über die Markttechnik. Auch viele „Börsenprofis“ predigen diese Aussage. Was will uns aber diese Aussage genau sagen?

Die Markttechnik, so wie man sie in der Literatur gelehrt bekommt, geht davon aus, dass einen Stunden-Trend stabiler und weniger leicht gebrochen werden kann, als ein Trend auf einer kleineren Trendgröße wie zum Beispiel 10-Minutern oder 1-Minute. Aber stimmt diese Aussage überhaupt? Schauen Sie sich dafür nochmal die vorherigen Statistiken an!

Wie Sie hoffentlich erkennen können, stimmt diese Aussage nicht.

Unsere statistischen Auswertungen haben ergeben, dass ein Trend auf einer höheren Zeiteinheit nicht stabiler und weniger gefährdet für einen Trendbruch ist, als ein Trend auf 10-Minuten oder auf 1-Minute.Auch die Trends die wir auf die US-Aktien-Werte durchgeführt haben, haben diese Daten bestätigt. Dort wurden Trends auf Wochen- und Tagesbasis analysiert.

Tagestrends brechen somit statistisch genauso häufig, wie Trends auf 1-Minute!

 

Fazit

Sie haben nun eine Menge neuer Informationen erhalten. Ob Sie diese Daten für Ihr Trading verwenden wollen oder diese doch lieber ignorieren, liegt ganz bei Ihnen.

Fassen wir nochmal kurz zusammen. Sie haben von uns eine Markttechnische Trendphase erhalten, die einen statistischen Vorteil für Ihr Trading aufweist: die „Phase 1“. In allen anderen Trend- und Korrekturphasen ist es statistisch von Nachteil noch auf einen vorhandenen Trend aufzuspringen.

Wie Sie nun die Informationen die Sie von uns erhalten haben für Ihr Trading benutzen wollen, überlassen wir Ihnen.

Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie uns sehr gerne schreiben.

 

Viel Erfolg im Trading!

Statistic-Trading

AUTOFAHREN – WIE SPARE ICH GELD, WAS SIND ALTERNATIVEN?

Autofahren scheint für viele oftmals eine alternativlose Angelegenheit zu sein. Wir haben ein paar Alternativen unter die Lupe genommen und dabei aufgezeigt, was diese Alternativen langfristig für den Geldbeutel bedeuten.

Alternative Mobilität – Investieren statt Autofahren

Wir hatten vor kurzem intern die Diskussion, ob sich ein Auto für eine Privatperson lohnen kann und wenn ja, unter welchen Bedingungen. Primär sind wir uns einig, dass ein Auto einen emotionalen Mehrwert inne trägt. Ein echter Autofanatiker wird sich auch von dem hier vorgestellten Modell nicht vom Fahren abhalten lassen. Trotz allem wollten wir das Gedankenexperiment einmal spielen. Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten eines Autos? Wenn wir statt eines Autos öffentliche Verkehrsmittel, Taxifahrten oder das Angebot von Car-Sharing-Anbietern nutzen würden, wie viel Geld käme dann in 20 Jahren zusammen? Und wie hoch wäre der Betrag, würden wir den gesparten Betrag in den DAX mit Cost-Average investieren und wir uns eine durchschnittliche jährliche Verzinsung von 7% sichern könnten?

Die Daten für die Berechnungen haben wir der ADAC Autokostenübersicht 2016 entnommen. Um die breite Mitte zu treffen, gehen wir in unserem Beispiel vom meistgefahrenen Auto auf Deutschlands Straßen aus: Der VW Golf. Im Speziellen haben wir uns für den Golf 1.2 TSI BMT Comfortline in seiner günstigsten Ausführung entschieden.

Welche Kosten sind zu berücksichtigen?

Der ADAC beachtet in seiner Berechnung sowohl die Fixkosten als auch die durch den Betrieb des Fahrzeuges entstehenden variablen Kosten.  Die genauen Daten können in der Autoübersicht im Detail nachgelesen werden. Für den in unserem Beispiel gewählten Golf belaufen sich die monatlichen Kosten bei einer angenommenen jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern auf 541€ und addieren sich demnach auf 6492€ pro Jahr. Für eigene Berechnungen mit einem höheren Kilometerbedarf im Jahr werden auch ungefähre Kosten pro Kilometer angegeben. Für unseren VW Golf liegen diese bei etwa 0,43 € pro gefahrenem Kilometer.

Kurz noch ein Wort vorab: Sicherlich kann man jetzt noch argumentieren, dass sich das Ergebnis durch Urlaubsfahrten oder ähnlichem verändert. Es geht in diesem Artikel aber darum Alternativen aufzuzeigen und die daraus resultierenden Effekte zu verdeutlichen.

Was sind die Alternativen zum Auto? – Auto vs. Nahverkehr & Taxis

Wir nehmen das Beispiel eines typischen Deutschen: in der Stadt arbeitend und nahe der Stadt wohnend. Diese Trennung zwischen Arbeitsplatz und Wohnort hat sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend etabliert. Zwar wurde sie von vielen Umweltaktivisten und Arbeitnehmerrechtlern immer wieder angezweifelt, sie wird sich trotz der negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt auch noch für einige weitere Jahre halten.

Durch die vorgegebene Fahrleistung von 15.000 km können wir die täglich zurückgelegte Strecke zurückrechnen: 15.000 / 365 = 41,095 km am Tag. Natürlich wissen wir, dass man in der Regel nicht an 365 Tagen pro Jahr zur Arbeit fährt. Durch Wochenenden und Urlaubstage legt man den Weg zur Arbeit nur an etwa 220 Tagen zurück. Der Einfachheit halber rechnen wir aber mit einer durchschnittlichen Strecke von 41,095 km pro Tag und lassen Sonderfahrten in den Urlaub außen vor.

Was wir jedoch proklamieren können: Der tägliche Weg zum Arbeitsplatz ist nicht allzu lang. Ein Monatsticket über 3 Zonen bzw. Waben kostet im nicht ganz billigen Schwabenland (VVS Netz Stand 2016) 110,10€ im Monat und deckt diese Strecke ab. Für die kurzfristige und spontane Mobilität innerhalb der Stadt (Txi, Bike-Sharing), gehen wir von einem großzügigen Puffer von 100€ monatlich aus. Um nun definitiv auf Nummer sicher zu gehen, gibt es noch diverse Car-Sharing Anbieter. Bei diesen kaufen wir uns nochmals 2000 Fahrminuten im Jahr ein und stellen so in jeder Lebenslage Mobilität sicher. Eine Minute kosten uns bei Multicity 0,28€. Es entstehen also Kosten von 280 Euro bzw. etwa 24€ im Monat.

Nun müssen wir noch den Faktor Einkaufen berücksichtigen. Viele nutzen den Heimweg für den Lebensmitteleinkauf und wollen gerade für den Kauf von Getränken nicht auf das Auto verzichten. Dieses Argument kann aber nicht gelten gelassen werden. Es gibt in beinahe allen großen Städten und in immer mehr kleinen Orten Lieferdienste für Lebensmittel. Dieser spart nicht nur die Fahrt in den Supermarkt, sondern auch eine Menge Zeit, da die gekauften Waren direkt in die Wohnung geliefert werden (#lazyaslazycanbe). Bleibt man unter einem bestimmten Mindestbestellwert (oder zum Teil auch für die Lieferung von Getränkekisten), erheben die Anbieter eine Lieferpauschale. Hier gehen wir von 4€ pro Lieferung aus. Bei vier Wocheneinkäufen ergeben sich damit Kosten in Höhe von 16 Euro. Ein zusätzlicher Vorteil der Nutzung von Lieferdiensten ist auch, dass man wirklich nur das einkaufen lässt, was man tatsächlich benötigt. Spontanmitnahmen an der Supermarktkasse entfallen somit.

Werfen wir einmal alles zusammen, so ergibt sich pro Monat  folgende Summe:

ÖPNV: 110,10€

Taxifahrten: 100€

Carsharing: 24€

Lieferservice Lebensmittel: 16,00€

————————————-

Summe: 250,10€

Nutzen wir also anstatt eines eigenen Autos die oben genannten Alternativen, würden wir im Monat 290,90€ bzw. im Jahr 3490,80€ sparen.

Was sind also die wirklichen Kosten eines Autos?

Die echten Kosten ergeben sich sowohl aus den Kosten, welche wir für das Auto erbringen, als auch durch die Opportunitätskosten. Wir haben einen Anlagezeitraum von 20 Jahren gewählt, da in dieser Zeit die Korrekturen im Aktienmarkt ausgestanden sein sollten und die Annahme der historischen Durchschnittsrendite eher gerechtfertigt scheint. Zur Vereinfachung betrachten wir das Vermögen in einer Jahr-zu-Jahr-Perspektive. Der Endbetrag dieses Experimentes beträgt 143107,06€, wobei davon 73291,06€ Zinserträge sind.

Alternative Mobilität statt Auto
Das Diagramm zeigt die jährlichen Einsparungen sowie die damit erzielte Rendite

Jahr | Kontostand | Ersparnisse | Eingezahlter Betrag | Zinsen in Periode | Zinsertrag bisher
1 3490,8 3490,8 3490,8    
2 7225,96 3490,8 6981,6 244,36  
3 11222,57 3490,8 10472,4 505,82 244,36
4 15498,95 3490,8 13963,2 785,58 750,17
5 20074,68 3490,8 17454 1084,93 1535,75
6 24970,71 3490,8 20944,8 1405,23 2620,68
7 30209,46 3490,8 24435,6 1747,95 4025,91
8 35814,92 3490,8 27926,4 2114,66 5773,86
9 41812,76 3490,8 31417,2 2507,04 7888,52
10 48230,46 3490,8 34908 2926,89 10395,56
11 55097,39 3490,8 38398,8 3376,13 13322,46
12 62445,01 3490,8 41889,6 3856,82 16698,59
13 70306,96 3490,8 45380,4 4371,15 20555,41
14 78719,24 3490,8 48871,2 4921,49 24926,56
15 87720,39 3490,8 52362 5510,35 29848,04
16 97351,62 3490,8 55852,8 6140,43 35358,39
17 107657,03 3490,8 59343,6 6814,61 41498,82
18 118683,82 3490,8 62834,4 7535,99 48313,43
19 130482,49 3490,8 66325,2 8307,87 55849,42
20 143107,06 3490,8 69816 9133,77 64157,29

 

Wir möchten uns an dieser Stelle nicht anmaßen, das Ergebnis zu bewerten. Ob der eingesparte Betrag viel ist oder nicht, muss der einzelne für sich abwägen. Gleichfalls muss individuell bewertet werden, ob sich ein Auto ersetzen lässt oder nicht und wenn ja, ob der emotionale Schmerz durch die zusätzliche Kaufkraft ausgeglichen wird. Wir wissen auch, dass der Aufwand für einen effizienten Gebrauchtwagen sicherlich geringer ist und sich in 20 Jahren die Kosten für den ÖPNV oder Lieferdienste erhöhen werden. Die Kosten für Benzin werden aber sicher auch nicht sinken (und von der E-Mobilität sind wir noch etwas zu weit entfernt, um die Kosten abschätzen zu können).

Dieser Artikel soll nur als Gedankenanstoß dienen, sich über die Gewohnheiten Gedanken zu machen, die wir sonst für allgemein und selbstverständlich nehmen und wegen denen wir kein Geld zum Investieren haben.

Faktorzertifikate – Vorteile und Nachteile des Produktes

Faktorzertifikate sind Derivate, welche dem Inhaber die gehebelte Partizipation an einem Basiswert ermöglichen. Das Zertifikat vervielfacht also sowohl die bei einem Investment entstehenden Gewinne als auch Verluste. Dabei sind so strukturiert, dass der jeweilige Multiplikator zum Handelsbeginn angepasst wird, dann aber über den Handelstag konstant bleibt. Bei anderen Hebelprodukten ist dieser Faktor variabel. Die Vor- und Nachteile sind, welche aus dieser Form der Zertifikate entstehen, haben wir für euch in diesem Artikel zusammengefasst.

Was Faktorzertifikate noch besonders macht, erfahrt ihr im Detail in einem anderen Artikel von uns.

Faktorzertifikate – Vorteile

  • Faktorzertifikate erlauben das Investieren in einen Basiswert auf der Long und Short Seite
  • Ein großer Vorteil ist dabei die Bandbreite an verfügbaren Hebeln. Faktorzertifikate sind meistens in einer Palette von Hebel x2 bis hin zu x10 erhältlich.
  • Positiv ist auch, dass die Produkte bei den verschiedenen Anbietern relativ einheitlich angeboten werden. So unterscheiden sich die Papiere der einzelnen Emittenten nicht tiefgreifend.
  • Faktorzertifikate sind relativ liquide Produkte. Durch die Popularität des Produktes und die eher beschränkte Auswahl der verfügbaren Basiswerte sind Faktorzertifikate speziell für Day Trader eine interessante Alternative. Durch die liquiden Underlyings sind auch die Spreads auf den Papieren recht eng.
  • Ein großer Vorteil der Faktorzertifikate ist die Einfachheit des Produkts, Kauft man zu Beginn eines Handelstages ein solches Zertifikat, wird es immer den Hebel haben, welcher im Namen des Produkts steht. Kauft man etwa ein Zertifikat DAX Faktor 2, so wird dieses Zertifikat die Wertentwicklung innerhalb des Tages mit dem Faktor zwei darstellen, also verdoppeln.
  • Die tägliche Anpassung des Hebels kann gleichfalls als Vorteil gewertet werden. Sie erlaubt dem Inhaber des Zertifikates eine exponentielle Gewinnentwicklung. Steigt der Basiswert beispielsweise drei Tage in Folge, verstärkt sich durch die tägliche Hebelanpassung die Gewinnentwicklung.

Faktorzertifikate – Nachteile

  • Faktorzertifikate unterliegen der sogenannten Pfadabhängigkeit. Dies kann sich sowohl als Vorteil als auch als Nachteil herausstellen. Der Gewinn oder Verlust, den man durch das Zertifikat macht, hängt davon ab, ob der Basiswert zuerst steigt oder fällt. Fällt ein Basiswert stark, so wird es für das Zertifikat extrem schwierig sich wieder zu erholen, mehr dazu in unserem Artikel – Faktor Zertifikate, eine Seite die dir bares Geld spart
  • Die Verfügbarkeit der Produkte ist vom Emittenten abhängig. In sehr volatilen Marktphasen kann es passieren, dass der Emittent das Zertifikat nicht verkaufen will. Dadurch können manche Handelsstrategien nicht immer oder nur in beschränkten Stückzahlen angewandt werden.
  • Das Derivat ist nur auf eine recht beschränkte Anzahl an Basiswerten verfügbar. Die Auswah der handelbaren Märkte ist dadurch beschränkt.
  • Für hochspekulative Anleger, welche einen Hebel von mehr als 10 wünschen, sind Faktorzertifikate nicht geeignet, da ein entsprechender Multiplikator nicht verfügbar ist
  • Faktorzertifikaten sind Inhaberschuldverschreibungen. Diesen Punkt müssen Käufer eines solchen Papiers beachten. Wie auch bei anderen Zertifikaten trägt der Käufer das sogenannte Emittenten-Risiko. Wenn der Emittent ausfällt bzw. zahlungsunfähig wird, kommt dies für den Anleger einem Totalverlust gleich. Eine Alternative wären beispielsweise Leveradged ETFs. Diese sind Sondervermögen und zählen im Fall einer Insolvenz nicht zur Haftungsmasse der Bank. Dies ist offensichtlich auch ein Nachteil der Zertifikatewelt.

Was sich zusammenfassend über die Vorteile und Nachteile von Faktorzertifikaten sagen lässt:

Faktorzertifikate gehören zu der Gruppe der Hebelprodukte und sind besonders für spekulativere Anleger geeignet. Da es sich bei dem Produkt um ein Zertifikat handelt, ist es kein Sondervermögen und der Anleger erleidet im Fall der Insolvenz des Emittenten einen Totalverlust. Besonders positiv kann der feste Hebel des Produkts sein. So wird jeden Tag der Hebel wieder auf den im Namen des Zertifikates festgelegten Wert angepasst. Durch diese Anpassung entsteht ein Effekt, der die Gewinne aber auch die Verluste stark beeinflusst – das Papier unterliegt einer Pfadabhängigkeit. Durch die Liquidität der Basiswerte, auf welche Faktorzertifikate angeboten werden, sind die Konditionen zumeist recht interessant. Dadurch wird allerdings eine Vielzahl an Märkten ausgeschlossen, was als klarer Nachteil zu bewerten ist.

Am Ende des Tages ist es also eine sehr individuelle Entscheidung, inwieweit die Verwendung von Faktorzertifikaten  für einen Anleger interessant sein könnte. Wir von InsideTrading, wollen wie immer nochmals darauf hinweisen, dass es speziell mit Derivaten essentiell ist, sich genau zu informieren und die Vor- und Nachteile eines Produktes im Detail verstanden zu haben bevor man es handelt. Sollte es noch Fragen geben oder wir Vorteile bzw. Nachteile von Faktorzertifikaten vergessen haben, freuen wir uns wie immer über einen Kommentar oder eine E-Mail. Um nichts mehr von uns zu verpassen abonniert unseren Newsletter und freut euch über monatliche Updates rund um den Markt, ETFs und unsere besten Artikel.

Vorteile und Nachteile von Faktorzertifikaten

Faktorzertifikate sind Derivate, welche dem Inhaber die gehebelte Partizipation an einem Basiswert ermöglichen. Das Zertifikat vervielfacht also sowohl die bei einem Investment entstehenden Gewinne als auch Verluste. Dabei sind so strukturiert, dass der jeweilige Multiplikator zum Handelsbeginn angepasst wird, dann aber über den Handelstag konstant bleibt. Bei anderen Hebelprodukten ist dieser Faktor variabel. Die Vor- und Nachteile sind, welche aus dieser Form der Zertifikate entstehen, haben wir für euch in diesem Artikel zusammengefasst.

Was es bei Faktorzertifikaten noch zu beachten gibt, erfahrt ihr im Detail in einem anderen Artikel von uns.

Vorteile von Faktorzertifikaten

  • Faktorzertifikate erlauben das Investieren in einen Basiswert auf der Long und Short Seite
  • Ein großer Vorteil ist dabei die Bandbreite an verfügbaren Hebeln. Faktorzertifikate sind meistens in einer Palette von Hebel x2 bis hin zu x10 erhältlich.
  • Positiv ist auch, dass die Produkte bei den verschiedenen Anbietern relativ einheitlich angeboten werden. So unterscheiden sich die Papiere der einzelnen Emittenten nicht tiefgreifend.
  • Faktorzertifikate sind relativ liquide Produkte. Durch die Popularität des Produktes und die eher beschränkte Auswahl der verfügbaren Basiswerte sind Faktorzertifikate speziell für Day Trader eine interessante Alternative. Durch die liquiden Underlyings sind auch die Spreads auf den Papieren recht eng.
  • Ein großer Vorteil der Faktorzertifikate ist die Einfachheit des Produkts, Kauft man zu Beginn eines Handelstages ein solches Zertifikat, wird es immer den Hebel haben, welcher im Namen des Produkts steht. Kauft man etwa ein Zertifikat DAX Faktor 2, so wird dieses Zertifikat die Wertentwicklung innerhalb des Tages mit dem Faktor zwei darstellen, also verdoppeln.
  • Die tägliche Anpassung des Hebels kann gleichfalls als Vorteil gewertet werden. Sie erlaubt dem Inhaber des Zertifikates eine exponentielle Gewinnentwicklung. Steigt der Basiswert beispielsweise drei Tage in Folge, verstärkt sich durch die tägliche Hebelanpassung die Gewinnentwicklung.

Nachteile von Faktorzertifikaten

  • Faktorzertifikate unterliegen der sogenannten Pfadabhängigkeit. Dies kann sich sowohl als Vorteil als auch als Nachteil herausstellen. Der Gewinn oder Verlust, den man durch das Zertifikat macht, hängt davon ab, ob der Basiswert zuerst steigt oder fällt. Fällt ein Basiswert stark, so wird es für das Zertifikat extrem schwierig sich wieder zu erholen, mehr dazu in unserem Artikel – Faktor Zertifikate, eine Seite die dir bares Geld spart
  • Die Verfügbarkeit der Produkte ist vom Emittenten abhängig. In sehr volatilen Marktphasen kann es passieren, dass der Emittent das Zertifikat nicht verkaufen will. Dadurch können manche Handelsstrategien nicht immer oder nur in beschränkten Stückzahlen angewandt werden.
  • Das Derivat ist nur auf eine recht beschränkte Anzahl an Basiswerten verfügbar. Die Auswah der handelbaren Märkte ist dadurch beschränkt.
  • Für hochspekulative Anleger, welche einen Hebel von mehr als 10 wünschen, sind Faktorzertifikate nicht geeignet, da ein entsprechender Multiplikator nicht verfügbar ist
  • Faktorzertifikaten sind Inhaberschuldverschreibungen. Diesen Punkt müssen Käufer eines solchen Papiers beachten. Wie auch bei anderen Zertifikaten trägt der Käufer das sogenannte Emittenten-Risiko. Wenn der Emittent ausfällt bzw. zahlungsunfähig wird, kommt dies für den Anleger einem Totalverlust gleich. Eine Alternative wären beispielsweise Leveradged ETFs. Diese sind Sondervermögen und zählen im Fall einer Insolvenz nicht zur Haftungsmasse der Bank. Dies ist offensichtlich auch ein Nachteil der Zertifikatewelt.

Was sich zusammenfassend über die Vorteile und Nachteile von Faktorzertifikaten sagen lässt:

Faktorzertifikate gehören zu der Gruppe der Hebelprodukte und sind besonders für spekulativere Anleger geeignet. Da es sich bei dem Produkt um ein Zertifikat handelt, ist es kein Sondervermögen und der Anleger erleidet im Fall der Insolvenz des Emittenten einen Totalverlust. Besonders positiv kann der feste Hebel des Produkts sein. So wird jeden Tag der Hebel wieder auf den im Namen des Zertifikates festgelegten Wert angepasst. Durch diese Anpassung entsteht ein Effekt, der die Gewinne aber auch die Verluste stark beeinflusst – das Papier unterliegt einer Pfadabhängigkeit. Durch die Liquidität der Basiswerte, auf welche Faktorzertifikate angeboten werden, sind die Konditionen zumeist recht interessant. Dadurch wird allerdings eine Vielzahl an Märkten ausgeschlossen, was als klarer Nachteil zu bewerten ist.

Am Ende des Tages ist es also eine sehr individuelle Entscheidung, inwieweit die Verwendung von Faktorzertifikaten  für einen Anleger interessant sein könnte. Wir von InsideTrading, wollen wie immer nochmals darauf hinweisen, dass es speziell mit Derivaten essentiell ist, sich genau zu informieren und die Vor- und Nachteile eines Produktes im Detail verstanden zu haben bevor man es handelt. Sollte es noch Fragen geben oder wir Vorteile bzw. Nachteile von Faktorzertifikaten vergessen haben, freuen wir uns wie immer über einen Kommentar oder eine E-Mail. Um nichts mehr von uns zu verpassen abonniert unseren Newsletter und freut euch über monatliche Updates rund um den Markt, ETFs und unsere besten Artikel.

Martin Schulz als Bundeskanzler – Vorteile, Nachteile und Chancen für Deutschland

Aktuell ist sein Name in aller Munde, Martin Schulz – der nächste „Kanzler“ – in den Augen der SPD. So geschlossen war die Fraktion schon lange nicht mehr und auch aus der Perspektive der breiten Medien hatte das Bündnis aus CDU und CSU schon lange keinen so starken Gegner, der sich ihnen im Wahlkampf gestellt hat.

Ein Kandidat wie Schulz hat ein echtes Potenzial Angela Merkel, die ja oft auch liebevoll Mutti betitelt wird, von ihrem Thron zu stoßen. Dabei ist Martin Schulz für viele Deutsche ein eher unbeschriebenes Blatt. In Gesprächen fallen immer wieder Begriffe wie Autodidakt, kein Studium, Buchhändler und viele mehr. Doch wer ist Martin Schulz wirklich und was sind die möglichen Vorteile sowie Nachteile, welche mit einem siegreichen Wahlkampf und einer Amtszeit als Kanzler für Deutschland entstehen könnten?

 

Kurzbiografie – Martin Schulz

Martin Schulz ist vor allem: Ein Unikat und bodenständig. Ein Original eben.

Am 20. Dezember 1955 geboren, hat er sein 60. Lebensjahr bereits hinter sich gelassen. Was ihn in seinem bisherigen Werdegang dabei besonders auszeichnet, ist hier kurz in Stichpunkten zusammengefasst.

  • Martin Schulz beendete seine Schulkarriere nach dem zweimaligen Wiederholen der 11. Klasse mit der Mittleren Reife
  • Er lernte einen kaufmännischen Beruf und wurde Buchhändler. Nach seiner Ausbildung war er für mehrere Jahre bei unterschiedlichen Verlagen tätig, bis er mit seiner Schwester eine eigene Buchhandlung eröffnete
  • In den 1970er Jahren verfiel Schulz dem Alkohol. Bis heute macht er aus dieser Tatsache keinen Hehl
  • Mit 19 Jahren (1974) trat Martin Schulz in die SPD ein und wurde 1987 zum jüngsten Bürgermeister in NRW
  • Im Jahr 1994 wurde Schulz in das Europaparlament gewählt
  • 2012 konnte er sich im ersten Wahlgang mit der erforderlichen Mehrheit gegen seine Gegenkandidaten behaupten und wurde Präsident des Europaparlaments
  • 2016 kommt die Entscheidung, die Europapolitik nicht um eine potenzielle weitere Amtszeit als Präsident des Europäischen Parlaments zu verlängern, sondern sich wieder der Bundespolitik zuzuwenden

Und jetzt steht Martin Schulz also vor seiner neuen Aufgabe als Kanzlerkandidat der SPD. Was wären die Vorteile und Nachteile, die ein Kanzler Schulz mit sich bringen würde?

 

Vorteile einer Wahl von Martin Schulz als Bundeskanzler

  • Martin Schulz ist für die internationalen Beziehungen, welche die Bundesrepublik Deutschland pflegt, mehr als ausreichend gewappnet. Mit fünf Sprachen ist Kommunikation für ihn kein Fremdwort (Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch und Italienisch)
  • Martin Schulz ist ein Autodidakt, der sein Leben lang bewiesen hat, dass er mit neuen Situationen umgehen kann. Sein Lebenslauf zeigt, dass er an allen denkbaren Gegebenheiten wachsen und lernen konnte und auch bereit dazu war. Diese Fähigkeit ist für Politiker von großem Vorteil und in einer Position wie der des Bundeskanzlers unerlässlich
  • Schulz ist ein „Mann des Volkes“. Durch seine Erfahrungen in der Kommunalpolitik ist er ein bodenständiger Mensch geworden. Er weiß um die Probleme in der Bevölkerung und hat eine wertorientierte sozialdemokratische Ausrichtung. Dies ist gerade in Zeiten, in denen der Populismus immer mehr Zulauf bekommt, ein interessanter Gegenpol
  • Schulz stärkt aktuell die SPD enorm -ganz gleich ob man nun die SPD wählt oder nicht. Eine facettenreiche politische Landschaft ist wichtig für lebendige Politik. Wie sagt schon das alte Sprichwort? Konkurrenz belebt das Geschäft- Und etwas Schwung in die Politik der etablierten deutschen Parteien zu bringen, ist mit großer Gewissheit von Vorteil
  • Mit seinem ausgeprägten Netzwerk und großer Erfahrung auf europäischer Ebene hat Martin Schulz das Potenzial Europa wieder enger zusammenrücken zu lassen und somit die vorteilhafte Position Deutschlands im Binnenmarkt zu erhalten
  • Mit ihm an der Spitze könnte Deutschland in Europa wieder in ein besseres Licht rücken, da er von allen Seiten als echter Europäer angesehen wird. Dies könnte Spannungen, welche durch die Flüchtlingsthematik der letzten Jahre aufgekommen waren, wieder lindern. Diese Lockerung wäre ein Vorteil für ganz Europa
  • Vor allem Pragmatismus ist es, was sich Martin Schulz mit auf die Fahne schreibt. Dies ist eine Eigenschaft, welche sich in der sich schnell verändernden politischen Landschaft der Welt als extremer Vorteil zeigen kann. Denn mit den Trumps und Orbans dieser Welt sind oftmals Entscheidungen gefragt, welche schnell umgesetzt werden können

 

Nachteile einer Wahl von Martin Schulz als Kanzler

  • Martin Schulz hat in den letzten Jahren kaum bis keine Schnittfläche zur Bundespolitik gehabt. Daher stellt sich an vielen Stellen die Frage, kann er überhaupt Bundespolitik in ausreichendem Maße überblicken und ausüben. Diese Unsicherheit ist wie Unsicherheit per se als Nachteil zu definieren
  • Seine fehlende akademische Ausbildung könnte auf internationaler Ebene für Unverständnis sorgen und sich als Nachteil in Verhandlungen erweisen
  • Martin Schulz wird in der Weltöffentlichkeit als Gesicht des Europaparlaments wahrgenommen. Dieses Branding lastet ihm auch im Amt des Bundeskanzlers an. Eine solche „Markierung“ kann sich als potenzieller Nachteil herausstellen (kann sich aber auch zu einem Vorteil kehren, je nach Situation)
  • Ein eindeutiger Kurs bezüglich der Schuldensituation in Europa fehlt Martin Schulz. Zum einen hat er ein tiefes Verständnis für Schuldenstaaten, zum anderen macht er sich für das Einhalten der Eurostabilitätsregeln stark. Dies könnte sich im Speziellen dann als Problem darstellen, sollte es im europäischen Schulden-Sumpf erneut zum Kochen kommen. Hier ist noch besonders herauszustellen, dass Martin Schulz ein Vertreter der vieldiskutierten Euro-Bonds ist. Euro-Bonds liefern, vereinfacht gesagt, die Möglichkeit für Europa Schulden gesamtschuldnerisch aufzunehmen und somit von einer besseren Bonität zu profitieren. Dies kann sich jedoch für Deutschland als Nachteil herauskristallisieren, sollten andere Länder zahlungsunfähig werden
  • Schulz ist überzeugter Europäer- So sagte Gianni Pittella, dass er ihn als eine große Führungspersönlichkeit sehe, sich aber auch sicher sei, dass er seine Erfahrung und Fähigkeiten im Bereich der Führung nicht nur für Deutschland sondern immer auch im Kontext der gesamten EU einbringen würde. Dies ist von der Grundtendenz ein großes Plus für Schulz, da die EU für Deutschland eine enorme Wichtigkeit hat. Jedoch ist unklar, ob er eine ähnlich harte Kante fahren würde wie Angela Merkel, welche die Interessen Deutschlands oft mit hohem Nachdruck durchgesetzt hat
  • Basierend auf Aussagen von Parteigenossen Sigmar Gabriel hat Martin Schulz im Speziellen in Brennpunkt Themen wie der Rente bisweilen nur geringe Erfahrungen gesammelt. Allerdings bedarf es hier in den kommenden Jahren einiger Entscheidungen. Hier ist mangelnde Erfahrung ein klarer Nachteil.
  • Laut N24 Berichten soll Martin Schulz auf Fragen der Aktivitäten in Berlin immer wieder geäußert haben: „Ich will kein Ministerpräsident werden. Ich will kein Bundesminister werden. Ich will kein Fraktionschef werden.“ So soll auch manchmal ein „Pfff Berlin“ gefallen sein. Nun winkt ihm aber genau dort ein Posten, sollten die Wähler sich für ihn entscheiden. Potenzielle mangelnde intrinsische Motivation kann sich gerade in solchen Positionen nachteilig auf die Leistung auswirken

 

Potenzielle Auswirkungen und Chancen für Deutschland

Die etwaigen Vor- und Nachteile, welche Martin Schulz als Kanzler für Deutschland haben könnte, sind in den oberen Abschnitten zur Genüge aufgelistet worden. Doch was sind die Auswirkungen, die sich daraus ergeben.

Fakt ist, dass auch in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Viele der Gesetze, welche dies möglich gemacht haben, gehen mit auf die Kappe der SPD auch wenn dies anderen Personen und politischen Geflechten zuzuschreiben ist. Mit Martin Schulz hat die deutsche Politik die Chance frischen Wind in die Segel zu bekommen, denn nach drei Amtszeiten ist es unter Umständen doch einmal Zeit für einen Wechsel. Die sich auf einen Wechsel beziehende Aussage beruft sich dabei nicht auf die etwaigen Leistungen oder Verfehlungen der Kanzlerin, sondern vielmehr auf die Tatsache, dass Brüche entstehen müssen, um an ihnen zu wachsen und sich zu verbessern.

Themen wie die Rente, Einkommensverteilung sowie Arbeitszeiten und der Umgang mit der zunehmenden Automatisierung und Digitalisierung werden die Kernpunkte der deutschen Politik den nächsten Jahren sein. Entscheidungen in diesen Bereichen können über die Lebensqualität von vielen kommenden Generationen entscheiden.

Vor eben diesem Hintergrund gilt es ganz besonders die Auswirkungen abzuwägen, welche mit der Abgabe unserer Stimmen einhergehen.

Wir versuchen mit Herrn Schulz noch ein Interview zu führen, bzw. würden uns über ein Statement von ihm oder seiner Partei sehr freuen. Damit wünschen wir viel Erfolg für den Wahlkampf, mögen die Argumente entscheiden.

InsideTrading

 

Folgen Sie der Herde? Die großen Tradingfehler der Chartanalyse !

Ja natürlich, da ist ja der Tiefpunkt. Und dort ist der Hochpunkt. Selbstverständlich, das liegt doch auf der Hand jetzt. Wieso generiere ich denn immer noch Verluste?

Charttechnik wird im Nachhinein immer als logisch empfunden. Es vermittelt ein gutes Gefühl. Im Nachhinein sind wir alle Profis und Allwissende. Die Schwierigkeit liegt aber darin, dass das Überprüfen von der Profitabilität von solch einer Trading-Methode sehr schwierig ist.

Sie müssen auch im Nachhinein mögliche Verluste nachvollziehen können. Mit der Charttechnik ist das so gut wie unmöglich.

In diesem Blog-Artikel zeigen wir Ihnen, wieso die Charttechnische-Analyse Ihnen immer das zeigt, was Sie sehen wollen. Die Charttechnik verleiht einem ein gutes Gefühl. Trendlinien, Unterstützungen, Widerstände, das alles sind Sachen, die die meisten in den Chart hineinzeichnen, weil Sie das in so vielen Büchern gelesen und gesehen haben. Man fühlt sich gut, wenn die Trendlinie perfekt zum Tiefpunkt oder zum Hochpunkt passt. Man muss aber eines wissen, diese Zeichnungen sind zu subjektiv um Sie für ein stabiles Handelssystem zu halten.

95% der Leute an den Börsen verdienen kein Geld. Die meisten Börsenbücher handeln von der Chartanalyse. Hmm?

Natürlich klappt das alles bei den „Profis“. Bei denen klappt alles. Sie müssen wissen, dass man an der Börse jedes merkwürdige Szenario auffinden kann. Sagt Ihnen ein Trader, dass er nur einen Trade eingeht, wenn 3 Unterstützungslinien sich schneiden und es gerade auch noch zufällig Vollmond ist, wird man in der Lage sein, solch eine Situation zu finden. Natürlich ist dieses Beispiel übertrieben. Es soll aber verdeutlichen, um was es geht. Nur durch objektive Faktoren sind Sie in der Lage ein stabiles Handelssystem auf die Beine zu stellen, welches auch Geld einbringt.

Wir werden dafür ein Chart-Beispiel benutzen. Welcher Markt, das ist egal. Es geht darum, dass Sie ein generelles Problem im Bereich der Charttechnik begreifen: die Subjektivität.

Widerstands-, Unterstützungs-, Trendlinien: Alles subjektive Umstände

Die ganze Trader-Welt kennt das: Linien in seinen Chart hineinzeichnen. Bei manchen Tradern sieht der Chart aus wie ein Bild von Picasso. Manche haben das aufgegeben, manche tun es immer noch. Wir für unseren Teil, zeichnen keine Trendlinien in unseren Chart. Denn Trend-, Unterstützungs- und Widerstandslinien sind einfach zu subjektive Faktoren.

Wie prüft man die Richtigkeit von solchen Linien? Hier ist unser Problem. Trendlinien sind im Nachhinein immer an der richtigen Stelle gesetzt. Meistens auf den Punkt genau. Und genau hier liegt das Problem. Wie überprüfen Sie optimal, ob diese Trendlinie in einem gerade laufenden Markt auch so gesetzt werden würde? Vielleicht ist ja das Tief, was Sie sich derzeit markiert haben, ja in 1 Stunde gar kein Tief mehr?

Eine Menge Leute traden nach dieser Methodik. Sie zeichnen sich Trendlinien etc. ein und gehen davon aus, dass der Markt nun an solch einer Stelle dreht. Dreht der Markt an dieser Stelle nicht, dann bricht er natürlich durch. Wie wir alle wissen: aus einer durchgebrochenen Unterstützung wird ein Widerstand und vice versa. Die Methodik an sich, wollen wir hier nicht in Frage stellen. Wir wollen hier auch nicht die Charttechnische-Analyse als Ganzes deklassieren. Wir wollen Ihnen begreiflich machen, dass sich in der Einzeichnung solcher Linien ein großer Denkfehler versteckt.

Beispiel an einem Chart

Hier haben wir einen Blanko-Chart in Candle-Stick-Form. Dies ist die wohl gängigste Chart-Sichtweise.

Wir erkennen sowohl ein Tief, als auch ein Hoch. Dazwischen liegen viele Tiefs, die weniger tief sind als das vorherige Tief. Ein Muster-Beispiel von Aufwärtstrend.

Doch wo setzen wir genau die Trendlinie an? Die meisten würden dieses Szenario wohl so zeichnen:

 

Hier geht es jetzt nicht um jeden Millimeter. Hier soll ein Denkfehler verdeutlicht werden und kein Charttechnik Malwettbewerb gewonnen werden.

Wir haben nun unser Tief mit dem am nächsten logischen Tief „verbunden“.

Wir haben sozusagen eine Situation erschaffen, in der wir „gewusst“ haben, wo sich das jetzige logische Tief befindet. Als Analyse-Zweck möglicherweise zu gebrauchen, aber um zu erfahren, ob solch ein Trading überhaupt funktioniert, ist solch eine Methodik nicht zu empfehlen.

Sie wollen mit dem Trading ja Geld verdienen, oder nicht?

Es besteht nun das Problem, dass wir für uns eine Situation erschaffen haben, in der wir uns wohl fühlen. Wir haben alles unter Kontrolle. Die Linie sitzt.

Das Ding ist aber nun, dass der reale Markt sich erst entwickelt. Der Markt läuft auch immer weiter.

Schauen wir uns nun das selbe Szenario an, nur aus einer realistischeren Sicht:

Nun haben wir den selben Chart, nur aus einer realistischeren Sicht. Wir erkennen nun, dass wir jetzt ein ganz anderes Tief haben. Wir können ja nicht in die Zukunft sehen. Wir gehen also davon aus, dass der Markt an dieser Trendlinie abprallen wird. Oder möglicherweise ein anderes von Ihnen gedachtes Szenario eintritt.

Schauen wir uns den Chart, mit der dazugehörigen Trendlinie, nun weiter an:

 

Der Markt ist nun weitergelaufen. Wie das nun halt so funktioniert. Und was erkennen wir? Die Trendlinie ist wieder eine Andere. Wir haben unsere Trendlinie schon 2x verschoben. Die Realität ist, wenn man nicht das ganze Bild betrachtet, eine Andere. Am Anfang haben wir nur eine Trendlinie gezeichnet und gingen davon aus, dass das alles so der Richtigkeit entspricht. In der Realität zeichnen wir schon die zweite verbesserte Trendlinie.

Sie können sich eventuell schon denken worauf wir hinaus wollen, oder?

Bevor wir zum Fazit kommen, zum Schluss noch das ganze Szenario.

Voila, eine „perfekte“ Trendlinie. Wir erkennen, dass der Markt den Trend eine gute Weile aufrechterhalten hat und im Nachhinein dann doch durchgebrochen ist. Es ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt. Der Zweck wird aber damit erfüllt.

Welche Schlüsse ziehen wir nun aus diesem Artikel?

Fazit

Wir malen uns die Welt so, wie Sie uns gefällt. Das könnte das Motto von so einigen Charttechnikern sein.

Die Quintessenz des Ganzen hier ist: Es ist so gut wie unmöglich zu überprüfen, ob solch ein Trading tatsächlich funktioniert. Und mit „funktioniert“ meinen wir, gewinnbringend. Die Überprüfung ist erst möglich, wenn Sie anfangen Ihre Charttechnik in objektive Formeln zu formulieren.

Es kann sein, dass Sie im tatsächlichen Handel, in ein und demselben Trend, mehrere Verluste erlitten haben, oder Gewinne. Aber Analysieren Sie diese Situation im Nachhinein, stellen Sie fest, dass ja doch alles klar war. Hier haben wir das Problem der subjektiven Wahrnehmung. Die Linie muss nach oben, die nach unten und die einmal quer durch. So hätten Sie den Trend heil und mit Gewinn überstanden. Dem ist leider nicht so.

Um in der wirklichen Trading-Welt zu überleben, müssen Sie in der Lage sein sowohl Verluste als auch Gewinne zu akzeptieren. Gewinne akzeptieren kann jeder, Verluste wohl eher nicht.

Sie brauchen für ein stabiles Handelssystem so wenig wie möglich subjektive Eigenschaften in Ihrem System. Sie müssen aus Ihrem Trading ein „Wenn-Dann“-Objekt basteln. Wenn das Ereignis eintritt, dann tue ich dies. 100%-ige Objektivität ist das Stichwort.

Sie sollten auch in der Lage sein ein System im Nachhinein testen zu können. Trendlinien, Widerstände und der ganze Spaß, das sieht zwar für Anfänger immer hoch-professionell aus, aber der Schein trügt. Die objektive Überprüfung der Trade-Ergebnisse ist so gut wie unmöglich.

Wie können Sie etwas im Nachhinein überprüfen, was sich im Nachhinein immer als richtig erweist? Gar nicht!

Lassen Sie sich nicht von eingezeichneten Chart-Linien täuschen. Finden Sie Ihren eigenen Weg.

 


Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE)

Warum wurde das bedingungslose Grundeinkommen in letzter Zeit öffentlich verstärkt diskutiert? Der Fokus unserer Sorgen hat sich mit Erreichen großen Wohlstands in den industrialisierten Nationen verschoben. Sorgen um die eigene Gesundheit und oder genügend Nahrung sind in den Hintergrund gerückt. Soziale Systeme und die Qualität der Gesundheitsversorgung machen es möglich.

Doch mit der Lösung des eines Problems, taucht bereits das nächste wieder auf. Der Fortschritt der Technologisierung macht es möglich Menschen durch Maschinen zu ersetzen. Viele fürchten sich davor ihren Job zu verlieren und am Existenzminimum leben zu müssen.

Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) oder auch universal basic income (UBI) rückt in dieser immer schnelleren, komplexeren und zunehmend technologisierten Welt in die Diskussionen unserer Gesellschaft. Finnland möchte nun, 2017, ein solches BGE einführen. Doch was ist das? Was kann es? Was soll es? In zahlreichen Studien wurde ein solches System der „bedingungslosen finanziellen Grundsicherung für jeden“ erprobt. Die Ergebnisse sind erstaunlich!

Das bedingungslose Grundeinkommen wird heiß diskutiert. Auf der einen Seite stehen die großen Kritiker, welche in diesem Konzept einen Freibrief für faule und arbeitslose Menschen sehen und sich gegen höhere Zuwendungen für diese „Schnorrer“ der Gesellschaft wenden. Auf der anderen Seite argumentieren viele Ökonomen und Forscher für ein solches Grundeinkommen und betonen die zahlreichen positiven Erfahrungen und erforschten Effekte. Ich möchte mich in diesem Beitrag genauer mit diesem durchaus hochemotional diskutierten Thema beschäftigen.

Was ist ein BGE?

Das bedingungslose Grundeinkommen stellt eine finanzielle Grundsicherung dar, welche der jeweilige Staat jedem Bürger überweist. Diese Grundsicherung, auch als Grundeinkommen zu verstehen (englische Medien verwenden gerne den Begriff mincome, eine Kombination aus „mini income“), ist hierbei bedingungslos und bewusst oberhalb des Existenzminimums angesetzt.

Diese beiden Faktoren, oberhalb des Existenzminimums und bedingunglos, unterscheiden das BGE maßgeblich zum Arbeitslosengeld. Das Arbeitslosengeld soll nur eine temporäre Unterstützung von Seiten des Staates sein und erlaubt nur die wichtigsten Kosten zu decken. In Würde kann man von diesem Geld nicht wirklich leben. Das BGE dagegen wird dauerhaft unabhängig davon ausgezahlt, ob man einen Job hat oder nicht. Es ist oberhalb des Existenzminimums angesetzt, um auch arbeitslosen Personen ein normales Leben zu ermöglichen. Das Existenzminimum liegt in Deutschland aktuell bei rund 8.500€ je Person und 4.500€ je Kind pro Jahr. Dies entspricht rund 700€ steuerfreies Gehalt in Deutschland. Ein BGE würde man zwischen 700 und 1.500€ ansetzen.

Des Weiteren ist das bedingungslose Grundeinkommen, wie der Name bereits sagt, bedingungslos. Es ist nicht an Verpflichtungen gekoppelt. Beim Arbeitslosengeld muss der Arbeitssuchende auf Arbeitssuche sein, ist verpflichtet jeden Job (bis auf Ausnahmen) anzunehmen, Maßnahmen zuzustimmen und andere Dinge. Er steht in der Schuld und hat bestimmte Pflichten. Das BGE würde jeder deutsche Staatsbürger erhalten – ohne Verpflichtungen.

Es gibt nicht „das eine“ bedingungslose Grundeinkommen, sondern zahlreiche verschiedene Konzepte der Umsetzung mit demselben Grundgedanken. Beispielsweise kann eine Grundsicherung entweder direkt auf das Konto überwiesen werden oder niedrige Gehälter werden mit einer negativen Einkommenssteuer belegt – das bedeutet: der Staat zahlt drauf.

Warum brauchen wir ein BGE?

Unsere Welt entwickelt sich immer weiter. Gesellschaftlich und technologisch. Innovationen werden immer schneller skaliert, die Globalisierung greift zunehmend um. China und Indien werden ihr BIP im 21. Jahrhundert doppelt bis drei Mal so schnell verdoppeln, wie die USA oder England im 20. Und 19. Jahrhundert. Die Welt dreht sich bildlich gesprochen immer schneller für uns Menschen. Dies ist vorallem an den sozialen Netzwerken zu erkennen: mehr Menschen, mehr Posts, mehr Nachrichten, mehr Snaps, Tweets und Likes. Die Informstionsflut bricht auf uns ein und wir können uns kaum mehr davor retten. Und obwohl die Geschwindigkeit unseres Alltags bereits groß ist – sie wird noch weiter zunehmen!

Der Kerngedanke des bedingungslosen Grundeinkommens ist soziale Gerechtigkeit

Wir können nicht alle Menschen auf diese technologisch-gesellschaftliche Reise mitnehmen. Ein solches Unterfangen bringt immer Zentrifugalkräfte mit sich. An den Rändern werden Bürger verloren gehen und nicht mehr mitkommen (Modernisierungs- bzw. Globalisierungsverlierer). Sei es auf Grund der Technologiserung bzw. Robotisierung oder schlicht auf Grund der Geschwindigkeit unserer Entwicklung. Die Zuverlässigkeit unserer sozialen Systeme wird Jahr für Jahr intensiver getestet. Können wir in diesen labilen und sich schnell verändernden Zeiten Stabilität für jeden gewährleisten?

Die meisten sozialen Systeme bestehender Staaten stammen noch von Anfang des 20. Jahrhunderts. Die deutschen Systeme sind größtenteils noch von Otto von Bismarck entworfen worden. Diese sind darauf konzipiert, dass es mehr junge Menschen als alte gibt und wir im durchschnitt 60 bis 70 Jahre leben. Heutzutage werden die meisten Menschen älter als 80, viele erreichen das 100. Lebensjahr. Tendenz steigend. So war das damalige Rentensystem darauf ausgelegt Rentnern nach dem 60. Lebensjahr noch etwa 10 Jahre lang den Lebensabend zu finanzieren. Wie lange leben wir heute nach dem 60. Lebensjahr? Mit 50 oder 55 erreichen wir gerade erst den Höhepunkt unserer Karriere – meistens. Unsere sozialen System halten all diese modernen Einflüsse nicht unbedingt aus. Reformen sind nötig. Ist hier das bedingungslose Grundeinkommen eine wirksame Alternative?

Auf der einen Seite gibt es Einflüsse, welche uns zwingen unsere bestehenden sozialen Systeme zu überdenken. Auf der anderen Seite bietet das BGE den Charme der positiven Nebeneffekte. Wer Arbeitslosengeld bezieht hat kaum genug Geld für die anfallenden Kosten. Mit dem BGE können Menschen sich ein Leben in Würde finanzieren, aber auch in die eigene Gesundheit und Bildung bzw. auch die ihrer Kinder investieren. Es gibt bereits Grundeinkommen, wie beispielsweise das BAfÖG, welche jedoch nicht komplett bedingungslos sind, aber doch ein Grundeinkommen ermöglichen sollen. Die Effekte dieser Grundsicherungen sind hierbei klar erkennbar: bessere Bildung, zufriedenere Menschen, gesündere Bürger und somit einhergehend beispielsweise auch weniger Kriminalität.

Die meisten denken, dass ein BGE bedeutet, dass der Staat das Steuergeld verschenkt. Der Wut gegen solche Konzepte ist durchaus verständlich. Doch, wie soeben beschrieben, geht der Sinn dieses Grundeinkommens viel weiter. Bildung, Gesundheit und Lebensstandard der Gesellschaft sollen verbessert und somit Kosten im Gesundheitswesen und für innere Sicherheit gesenkt werden. Die Zufriedenheit der Bürger soll steigen und die Sicherheit in der Gegenwart bei einer unsicheren Zukunft gewährleistet werden.

BGE

Wie könnte man ein bedingungsloses Grundeinkommen umsetzen?

Ich möchte in diesem Abschnitt mit fiktiven Zahlen etwas detaillierter mit dem Gedanken einer bedingungslosen Grundsicherung spielen. Ist das BGE überhaupt finanzierbar? Dies soll nicht als perfekte Berechnung, sondern als Gedanken- oder Diskussionsansatz verstanden werden.

Man könnte ein BGE direkt auf die Konten der Bürger überweisen. Hierbei würde beispielsweise jeder Deutsche zwischen 700 und 1.500€ pro Monat erhalten. Kinder bzw. die Eltern von Kindern erhalten 500€ (Existenzminimum 2015 bei 375€ je Kind).

2020 werden vorraussichtlich 18% der 82 Millionen Einwohner Deutschlands unter 20 Jahren alt sein. Durch ein BGE über 500€ für unter 20-jährige und 1.000€ für ältere Personen würde dementsprechend eine Belastung für den Haushalt Deutschlands über rund 14 Milliarden Euro im Monat oder auch 168 Milliarden Euro im Jahr entstehen.

Der erste positive Effekt ist jedoch bereits, dass zahlreiche komplexe Förderstrukturen im Sozialsystem hinfällig wären. Es würde kein Arbeitslosengeld und somit keine aufwändigen Prüfungen geben. Kindergeld, Zuschüsse, Steuerfreibeträge und viele andere Dinge könnten gestrichen werden. Jeder Bürger erhält Summe X auf die Hand und darf damit umgehen, wie er möchte. Der Verwaltungsaufwand könnte reduziert werden. Dieses Geld ist darüber hinaus nicht mehr an Bedingungen oder Vorraussetzungen gekoppelt. Muss denn unsere Existenz bzw. unser Leben in dieser Gesellschaft an Bedingungen gekoppelt sein? Wir haben das Leben und die Erde kostenlos erhalten und doch zwängen wir uns in Pflichten und Schuldsysteme.

168 Milliarden Euro klingt also auf den ersten Blick sehr viel. Deutschland wendet jedoch bereits jetzt über 130 Milliarden Euro jährlich für Soziales, Arbeit und Familie auf. Diese Summe kann man natürlich nicht 1:1 entgegenstellen, aber während der Staat mit dem BGE rund 170Mrd€ Kosten zu erwarten hat entfallen auf der anderen Seite mindestens bereits 100Mrd€ an bestehenden Förderungen. Dies kann ich aus den mir zugänglichen Statistiken leider nicht genau berechnen. Ich vermute in diesem Rechenbeispiel jedoch, dass die Mehrbelastung für den Staat durch den Wegfall bestehender finanzieller Leistungen bei ungefähr 70 Milliarden Euro im Jahr liegen würde. Die erfolgreiche Finanzierung eines solchen Systems ist jedoch eines der größten Probleme der Umsetzung des BGE.

Die meisten Menschen suchen nach Problemen anstelle Lösungen. Die Gefahr einer Volkswirtschaft in der viele Menschen nicht mehr arbeiten oder wesentlich weniger ist vorhanden, richtig. Aber warum ein Konzept mit Potential tod reden? Warum nur die Probleme suchen? Gibt es eventuell Lösungen? Oder lassen sich neue tolle Konzepte entwickeln? In Kanada wird das BGE immer wieder erprobt. In der Stadt Dauphin ließ man beispielsweise den Anreiz zur Arbeit bestehen indem man jeden selbst erarbeiteten Dollar nur zu 50 Cent (50%) vom BGE abzog. Wenn also jeder Anspruch auf beispielsweise $1,000 hat und jemand einen Job über $1,000 besitzt, so erhält diese Person trotzdem $500 BGE und steht am Ende mit $1,500 Einkommen besser da als wenn er nicht arbeiten würde. Personen ab $2,000 erhalten kein BGE mehr. Ich habe mir diese Zahlen nur ausgedacht. Hintergrund ist Arbeit weiterhin zu belohnen und Personen mit mehr als genug Geld kein BGE auszuzahlen.

Das bestimmte Personen jedoch kein BGE erhalten erachte ich als gut. Wenn jemand beispielsweise über 4.000€ im Monat verdient geht es ihm finanziell gut. Muss diese Person dann noch mehr Geld erhalten? Viele Menschen fühlen sich jedoch ungerecht behandelt. Sie gehen Arbeiten und bekommen kein BGE? Doch ist es nicht Sinn unserer Gesellschaft, dass wir uns gegenseitig unterstützen? Doch die Idee des BGE ist es nicht jedem stupide Geld zu schenken, sondern die Gesellschaft gerechter und stabiler zu machen. Wer genug Geld hat um gut zu leben, der muss nicht unterstützt werden. Wo man diese Grenze ansetzt ist dann Verhandlungssache und muss in der Praxis erprobt werden. Je nach wirtschaftlicher Lage könnte dies auch angepasst werden. Auch würden hier viele weitere Milliarden weniger durch den Staat aufgebracht werden müsste. Ist es bereits ein Nullsummenspiel, wenn wir das BGE einführen würden?

Wahlweise gibt es auch die Möglichkeit einer negativen Einkommenssteuer. Auch dies wurde bereits erprobt. Hierbei gibt es dann nicht, wie im aktuellen deutschen System, bis zu einem Gehalt über rund 8.500€ einen Steuerfreibetrag, sondern beispielsweise bis 5.000€ Jahresgehalt eine Einkommenssteuer über -25%. Der Staat legt nochmals 1.250€ oben drauf. Hier könnte man verschiedene Stufen einbauen wann der Staat wie viel Prozent auf das Gehalt drauflegt. Wer nicht arbeitet erhält das Existenzminimum, also Arbeitslosengeld, ausgezahlt. Der Nachteil dessen: Es ist erneut ein sehr kompliziertes System, da alles geprüft werden muss. Es müsste wieder große Behörden geben und alle Bürger hätten noch mehr Papierkram zu erledigen.

Ergebnisse bisheriger Pilot-Projekte

Die kanadische Kleinstadt Dauphin testete das BGE bereits 1979. In Dauphin konnten sich die ärmsten Bürger darauf bewerben und erhielten ab sofort für 4 Jahre ein Grundeinkommen. Die Ergebnisse sind in einem Archiv festgehalten und mittlerweile analysiert:

  1. Die Menschen haben nicht weniger gearbeitet. Größtenteils sogar mehr.
    Grund ist, dass das kanadische BGE Arbeit belohnte. Jeder verdiente Euro senkte das BGE nur um 50ct. Wer 1.000€ BGE im Monat erhielt und sich 600€ dazuverdiente hatte am Ende 1.300€ zur Verfügung. Wer Vollzeit arbeite bekam weitere Boni. Durch ein BGE kann Arbeit und soziales Engagement belohnt werden. Im aktuellen Kapitalismus wirst du für Ehrenamt und soziales Engagement meist gewissermaßen „bestraft“. Es zählt nur das Einkommen.
  2. Mehr Menschen machten einen Schulabschluss
    Das Grundeinkommen sicherte ab. Man konnte mit Konzentration und Ruhe lernen und sich bilden. Niemand musste bereits mit 16 Jahren seine schulische Laufbahn beenden um arbeiten zu gehen. Der Bildungsstand in der Bevölkerung stieg und die Kriminalität sank. Weniger Einbrüche wurden in Daupphin verzeichnet, sowie mehr in die Sozialkassen einzahlende gut verdienende Bürger. Armut wurde erfolgreich durch bessere Bildung bekämpft.
  3. Weniger Kranke
    Weniger Arztbesuche, weniger Krankenhausaufenthalte, Suchtfälle und Trunkenheit. Das BGE ließ die Gesundheit der Bevölkerung besser werden.

Quellen

Futurism – Is Universal Basic Income a Viable Solution?

Futurism – India’s Top Economist Announces His Support For Universal Basic Income

big think – What Happens When Everyone is Given Basic Income?

Canadian Soacial Research – Guaranteed Annual Income: A Supplementary Paper

Wikipedia – basic income

Wikipedia – negative income tax

Basic Income Earth Network – ONTARIO, CANADA: New Report on Minimum Income Pilot

The Guardian – Ontario pilot project puts universal basic income to the test

Portal für Finanzen und Versicherungen – deutsches Existenzminimum 2015

Denkfehler: Basiert mein Backtest auf der richtigen Logik?

Das „Backtest-Problem“

Jeder, der sich länger und intensiver mit dem Thema „Trading“ beschäftigt hat, hat schon mal einen Backtest durchgeführt. Oder? Zumindest hat jeder schon, mindestens einmal, eine Backtestauswertung gesehen.

So, in etwa, kann eine Backtest-Auswertung aussehen:

Es sind alle relevanten Daten zu erkennen. Maximaler Drawdown, durchschnittlicher Gewinn, durchschnittlicher Verlust usw.

Es scheint so auszusehen, als ob ein Backtest eine gute Sache ist. Ist er auch! Wenn man das Signal oder die Handelsstrategie, die dahintersteckt, auch richtig überprüft hat.

Wenn Sie sich für das Thema „Handelsstrategie entwickeln“ interessieren, können wir Ihnen gerne unseren Artikel zu diesem Thema ans Herz legen: Wie entwickle ich eine erfolgreiche, statistische Trading-Strategie? 

Es verbirgt sich nämlich, in den meisten Fällen, ein großer Denkfehler hinter solchen Backtests. Wir reden jetzt nicht davon, dass dieser Backtest falsch ist und dass die Zahlen, die angegeben worden sind, nicht stimmen.

Es handelt sich eher um einen Test-Fehler in der Logik des Traders! Sie wollen ja eine statistische Auswertung nach wissenschaftlichen Methoden vornehmen und somit beweisen, dass Ihr Backtest tatsächlich seine Richtigkeit besitzt. Sie wollen wissen, ob Ihr Handelssignal für den positiven Backtest gesorgt hat oder ob der positive Backtest gar nicht mit dem Handelssignal korreliert.

Ohne die richtige wissenschaftliche Logik hat ein Backtest, auch wenn er Gewinnbringend ist, sehr wenig Aussagekraft!

Die Logik hinter einem Backtest verstehen!

Was ist wohl der größte Irrglaube bei einem durchgeführten Backtest? Oder überlegen Sie mal, was einer sein könnte.

Es ist der Irrglaube, dass man glaubt die richtige Schlussfolgerung aus seinem Backtest zu ziehen, obwohl diese falsch sind. Diese falsche Schlussfolgerung kann fatale Folgen für eine Tradingstrategie haben und Sie damit eine menge Geld kosten. Verdeutlichen wir das am besten an einem Beispiel.

Sie haben sich hingesetzt und sich Gedanken über ein Handelssystem gemacht. Soweit so gut. Sie sind auf die Idee gekommen und wollen nun Ihre Handelsidee mit einem Backtest bestätigen. Voilá, Sie haben einen positiven Backtest erhalten und gehen nun davon aus, dass Ihre Handelsidee oder Ihr Handelssignal eine Aussagekraft für die Zukunft besitzt. Und hier greifen wir ein. Dies ist ein Trugschluss. Sie haben zwar durch diesen Backtest ein positives Resultat erhalten, Sie haben aber noch lange nicht bewiesen, dass dieses positive Resultat auch durch Ihr Handelssignal zustande gekommen ist.

Hier nochmal der Vorgang als logische Reihenfolge dargestellt:

  1. Prämisse: Wenn mein Handelssignal eintritt, steigt/sinkt der Markt in meine gewünschte Richtung und führt zu einem positiven Backtest.
  2. Prämisse: Wir erhalten einen positiven Backtest.
  3. FALSCHE SCHLUSSFOLGERUNG: Unser Handelssignal hat eine Aussagekraft und sorgt für den positiven Backtest.

Verdeutlichen wir die falsche Schlussfolgerung an einem anderen Beispiel:

  1. Prämisse: Wenn es ein Kugelschreiber ist, dann kann man damit auch schreiben.
  2. Prämisse: Man kann damit schreiben.
  3. FALSCHE SCHLUSSFOLGERUNG: Es ist ein Kugelschreiber.

Nur weil man damit schreiben kann, muss es nicht automatisch ein Kugelschreiber sein. Es kann sich auch um einen Bleistift, einen Tintenfüller etc. handeln.

Richtig ist aber auch wiederum, wenn ich damit nicht schreiben kann, dann ist es auch definitiv kein Kugelschreiber. Rückwirkend funktioniert diese Logik.

Genauso ergeht es der Logik im oberen Backtest-Beispiel. Sie haben zwar einen positiven Backtest erhalten, dies heißt aber noch lange nicht, dass auch tatsächlich Ihr Handelssignal oder Ihre Tradingstrategie für den positiven Backtest verantwortlich ist. Es können zig andere Gründe sein.

Diese „zig anderen Gründe“ müssen wir ausschließen können, um uns so sicher wie nur möglich mit unserem Handelssystem zu sein.

Jetzt kommen wir zum spannenden Teil. Wie überprüfen Sie denn jetzt die richtige Schlussfolgerung.

Der H0-Hypothesentest

Wir wollen jetzt nicht versuchen unsere Prämissen zu beweisen, sondern wir wollen diese widerlegen.

Als Anmerkung, wir werden versuchen es nicht zu trocken zu erklären, da Statistik für die meisten Trader eher ein langweiliges, als ein spannendes Thema ist. Wir versuchen Ihnen ein kompaktes und brauchbares Modell an die Hand zu geben, mit denen Sie dann, hoffentlich, in Zukunft Ihr Schlussfolgerungen richtig analysieren können.

Die H0-These ist immer die These, die wir versuchen zu widerlegen. Die H1-These ist dann logischerweise die These, die wir versuchen zu bestätigen.

Die H1-These wird auch als Alternativhypothese bezeichnet und stellt die Gegenwahrscheinlichkeit zur H0-These dar.

Stellen wir nun unsere H0- und H1-Hypothese auf:

  • H0-These: Wenn mein Handelssignal eintritt, dann steigt/sinkt der Markt in die nicht gewünschte Richtung um den Betrag X
  • H1-These: Wenn mein Handelssignal eintritt, dann steigt/sinkt der Markt in die gewünschte Richtung um den Betrag X

Nun stellen wir unsere richtige logische Schlussfolgerung auf:

  1. Prämisse: Wenn H0-Richtig, dann entwickelt sich der Markt um Betrag X nicht in die gewünschte Richtung
  2. Prämisse: Der Markt entwickelt sich nicht, in die nicht gewünschte Richtung um den Betrag X ( Also in die gewünschte Richtung)
  3. RICHTIGE SCHLUSSFOLGERUNG: Wir können die H0-These verwerfen und können sagen, dass das Handelssignal tatsächlich eine Aussagekraft besitzt und der Markt sich höchstwahrscheinlich aufgrund des Handelssignals sich in die gewünschte Richtung entwickelt.

Es ist natürlich klar, dass die Realität deutlich komplexer ist, als dass man sie in 2 Thesen packen könnte. Es ist dennoch wichtig, sich dieser richtigen Systematik bewusst zu sein und nicht jedem Backtest zu glauben.

Wir prüfen, bevor wir eine Handelsstrategie entwickeln, immer mit Hilfe einer Teststatistik und dem H0-Hypothesentest, ob es sich lohnt mehr Energie in eine Handelsstrategie hinein zu investieren.

Diese Fehler können bei einem H0-Hypothesentest eintreten 

Sie müssen natürlich auch wissen, dass Sie auch mit einem H0-Hypothesentest nie die 100%-ige Sicherheit haben, dass der positive Backtest tatsächlich auch an Ihrem Handelssignal liegt.

Solch ein mögliches Szenario wird durch ein Signifikanzniveau gekennzeichnet. Im Normalfall beträgt solch ein Signifikanzniveau 5%. Das heißt, dass in 5% der Fälle ein Fehler im Hypothesentest vorliegen kann.

Es existieren zwei Arten von Fehlern die eintreten können. Der Fehler 1. Art und der Fehler 2. Art.

Ein Fehler 1. Art liegt vor, wenn Sie bei einem H0-Hypothesentest die H0-Hypothese zu Unrecht verworfen haben.

Ein Fehler 2. Art liegt vor, wenn Sie bei einem H0-Hypothesentest die H0-Hypothese zu Unrecht beibehalten haben,

Diese Fehler können Sie mit Hilfe eines „p-Value-Test“ minimieren. Komplett ausschließen können Sie diese aber nie.

Fazit:

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel zeigen konnten, wo sich einer der größten Denkfehler im Bereich Backtesting verbirgt.

Es ist von unglaublicher Wichtigkeit, dass Sie Ihren Backtest mit der richtigen Logik überprüfen. Natürlich ist der H0-Hypothesentest kein Wundermittel für Strategien mit einer unglaublichen Performance. Solch ein Wundermittel existiert leider auch nicht.

Was der H0-Hypothesentest aber definitiv kann, ist Sie vor Strategien zu schützen, die Ihnen Geld kosten würden, bis Sie bemerken würden, dass die Handelsstrategie irgendwie nicht so funktioniert wie geplant.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst und prüfen Sie Ihre eigene Handelsstrategie mit dem H0-Hypothesentest. Sie werden staunen!

 

Mit freundlichen Grüßen und eine erfolgreiche Trading-Woche,

Statistic-Trading

 

Antizyklisch-verbilligendes DAX-Swingtrading

Über 40% Rendite (07.01.2016 bis 20.01.2017) dank antizyklischem Swingtrading und unter 37 Verkäufen einer Position nur drei mit Verlust.

55 Käufe und 37 Verkäufe? Hier verdrehen die konservativen Anleger wahrscheinlich bereits die Augen. So besagt doch eine alte Börsenweisheit, dass zu viel hin- und hergetrade keinen Mehrwehrt und langfristig nur Verluste einbringen würden. Hin und Her, Taschen leer.

Doch Moment! Dieser Handelsansatz ist auch für langfristig orientierte Anleger interessant, welche ihre Performance mit einem kurzfristigen Handelsansatz hedgen wollen.

Seit dem 07.01.2016 nutze ich bis zu 7% meiner Depotsumme des Wikifolios „JfH Market Trading“ für den spekulativen DAX-Handel. Mit 92% gewinnbringenden Verkäufen und Teilverkäufen der DAX-Long oder -Short Positionen war es mir möglich meine Verluste in Phasen eines fallenden Marktes zu reduzieren. Ob man nun die Verluste bei fallenden Kursen minimieren oder die Gewinne bei steigenden maximieren möchte bleibt dem jeweiligen Anleger überlassen. Mein Fokus lag auf dem minimieren von Verlust.

Was mache ich beim Swingtrading?

Seit Anfang 2016 konzentriere ich mich auf die Wellenbewegungen des DAX um dessen Durchschnitte. Hierbei habe ich begonnen nach Mustern in den Bewegungen des DAX zu seinem Durchschnitt EMA200 zu suchen.

Zwischenzeitig habe ich mit Richard Kupfer kennengelernt und kam mit ihm ins Gespräch. Mit seinem antizyklisch-hybriden DAX-Positionstrading (ConTraMo – Contrarian Trading Model) betreibt er ein ähnliches Handelssystem, wie ich. Doch wo er DAX only agiert, handle ich den DAX abwechseln und teilweise gleichzeitig Long unf Short. Auch Richard konnte den DAX 2016 bezogen auf die erwirtschafteten Punkten um fast 1000% outperformen. Er veröffenlicht seine Beiträge ebenfalls hier auf Inside Trading – schaut doch Mal bei ihm vorbei.

Durch einen Mix aus Kapitalzu- und -abflüssen und Emotionen schwanken die Kurse an der Börse. Mal wird über- und dann wieder unterbewertet. Diese Wellenbewegungen kann man in Charts erkennen und durch das Einbeziehen von aktuellen fundamentalen und psychologischen Informationen einordnen.

Mein einfacher Gedanke war: Warum nicht bei Kursen über der EMA200 den DAX Shorten und bei Kursen darunter Long investiert sein? Warum nicht auf eine stetige Rückkehr des DAX zu seinen Durchschnitten wetten?

Beispiel: Die irrationale Übertreibung im Januar 2016

Im Januar 2016 brach der DAX zusammen. Es war einer der schlechtesten Jahresstarts seit Jahrzehnten. Zu diesem Zeitpunkt (am 07.01.2016) habe ich angefangen mein Swingtrading genauer zu dokumentieren und in Blogs darüber zu berichten. Schnell war klar, dass die fallenden Kurse eine irrationale Übertreibung (irrational excuberance) darstellten. Der DAX tauchte weit unter die EMA 200 und ich fing an DAX-Long-Positionen aufzubauen.

Was genau mache ich?

Ich bezeichne mein Vorgehen als „antizyklisch-verbilligendes DAX-Swingtrading der Durchschnitte als Performanceaufbesserung im Depot“. Uff .. umständlich? Lass es mir dir erklären:

Swingtrading Auf der einen Seite betreibe ich Swingtrading und spekuliere also auf die Wellenbewegungen des DAX.

Durchschnitte Ich handle die Wellenbewegung um die verschiedenen Durchschnitte des DAX herum – größtenteils nutze ich die EMA200.

Performanceaufbesserung Ich spekuliere nur mit einer kleinen Summe, da ich überwiegend mittel- bis langfristig auf Aktien fokussiert bin und mich in diesem Handelsansatz einerseits austobe und andererseits die Gewinne als kleine Performanceaufbesserung nutze. Auf Grund des hochspekulativen Handelsansatzes möchte ich nicht mit größeren Summen agieren.

Antizyklisch Es ist eine Sache des Charakters ob man nun Contrarian oder Trend-Folger ist. Ich selbst fühle mich wohler darin gegen eine Bewegung zu wetten als mit einer mitzulaufen. Ich wette immer gegen die aktuelle Bewegung des DAX. Steigen die Kurse, dann wette ich auf fallende und andersrum. Das bedeutet, dass ich immer ins Messer greife und anfangs Verluste hinnehmen muss. Wichtig ist sachliches Denken (Emotionen sind hier der größte Gegner) und ein vor dem Trade festgelegtes Set-Up.

Verbilligend Gerade weil ich als Contrarian immer gegen die Bewegung wette und somit anfangs Verluste hinnehmen muss nutze ich kontrolliertes Verbilligen, um den durchschnittlichen Einkaufspreis zu verbessern, die anfänglichen Verluste zu minimieren und die späteren Gewinne zu maximieren. Auch ist mir durchaus bewusst, dass ich nur durch Zufall am Höchst- oder Tiefpunkt einer Bewegung einsteige. Deswegen verteile ich das festgelegte investierbare Kapital meist auf 3 bis 5 Einkäufe. Warum kontrolliertes Verbilligen ein wertvoller Ansatz im eigenen Depot ist habe ich in diesem Beitrag erklärt. Wichtig: Im Wikifolio fallen kaum Ordergebühren an. Von daher rentiert sich das System auch bei vielen Trades.

In dieser Grafik sieht man, dass meine DAX-Long-Position (grauer Bereich) bei einem fallenden DAX anwächst und bei einem steigenden abgebaut wird. 

Auch bei der Spekulation auf einen fallenden DAX baue ich die Positionen in diesem Fall bei einem steigenden DAX auf, nehme die zwischenzeitigen Verluste in Kauf, und realisiere die Position bei fallenden Kursen dann mit Gewinnen.

Insgesamt wechseln sich DAX-Long und -Short Positionen ab oder ich verändere die Gewichtung dieser und baue die eine Spekulation ab, um teilweise Gewinne zu realisieren und die Gewichtung anzupassen, aber dennoch die Gewinne noch ein wenig laufen zu lassen. Während ich bei der einen Position die Gewinne teilweise realisiere, baue ich die neue Position bereits antizyklisch auf.

Beispiel eines Swingtrades

Am 24.06.2016 habe ich bei einem DAX-Stand von 9.550 Punkten 6.600€ DAX-Long investiert und noch am selben Tag bei 9.650 Punkten die Hälfte der Position mit 5% Gewinn wieder realisiert, um daraufhin am 27.06.2016 bei 9.250 Punkten wieder 1.030€ zu investieren. Mit einem weiteren Einkauf über 700€ am 05.07.2016 stand die Position bei 5.300€.

Am 11.07., 12.07., 14.07. und 18.07. dann habe ich diese Position schrittweise mit 11, 14, 16 und 18% Gewinn aufgelöst, um bereits am 14.07. wieder eine erste Short-Position über 300€ bei 10.060 Punkten aufzusetzen. Die EMA200 stand über diese Phase zwischen 10.100 und 10.200 Punkten.

Dies ist das Hin und Her des Swingtradings. Nun habe ich natürlich ein ganz besonders aktive Phase ausgesucht, bei welcher täglich mehrfach gehandelt wurde.

Beispielsweise habe ich am 03.01., 06.01., 10.01. und 12.01.2017 bei einem DAX-Stand zwischen 11.500 und 11.600 Punkten die noch im November und Dezember bei 10.500 bis 10.700 Punkten eingekauften (18.11.2016, 01. und 02.12.2016) Positionen mit 20 bis 22% wieder aufgelöst. Gleichzeitig baue ich seit dem 12.12.2016 bereits wieder die Short-Position des DAX auf. Hierbei kaufe ich etwa alle 200 Punkte nach.

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