Baron Rothschild soll einmal gesagt haben: “Man muss kaufen, wenn in den Straßen Blut fließt“. Ganz so drastisch würde ich es vielleicht nicht ausdrücken, doch er hatte erkannt, dass sich Wenden in Strömungen und Trends oftmals durch kriegerische Konflikte abzeichnen.

Durch die damit einhergehende wirtschaftliche Rezession werden Waren wie Lebensmittel sehr teuer, aber Kapital wie Maschinen oder Produktionsstätten  werden eher günstig zu erwerben sein (aufgrund der politischen Unsicherheit, mangelnder Nachfrage und Geldnot). Es sind dieselben Gründe, die auch heute bei fallenden Aktienkursen angegeben werden.

Was hat aber eine solche Weisheit mit unserer heutigen Zeit zu tun?

Und noch viel wichtiger: Welchen Einfluss hat das auf die eigenen Investments?

Die richtige Antwort ist: Nichts und gegebenenfalls doch alles!!!!!

Denn heute wird der Konflikt  zum Glück zumeist nur noch im Orderbuch (Auflistung der Kauf- und Verkaufsaufträge für ein bestimmtes Wertpapier) ausgefochten.

Wir haben in einem anderen Artikel bereits den Trendaufbau nach Markttechnik näher betrachtet. Dabei wurde angesprochen, dass Trends ineinander verschachtelt sein können und man damit Einstiege finden und Geld verdienen kann.

Rothschild sagte, dass Kriege und Brüche in aktuellen Entwicklungen ein gutes Indiz für eine Wende im Trend seien …und was früher die Weltkriege waren, sind heute der Fall einer Bank oder Fonds.

Doch nun wollen wir das anhand des Trends selbst bestimmen!

DAX D1

Bilder zum zoomen anklicken.

Ich habe hier den Dax(30) auf Tagesbasis mit eingezeichnetem Trendverlauf nach Markttechnik vorbereitet. Bei diesem habe ich eine Wendestelle markiert. Diese ist nicht ganz optimal verlaufen, da danach der Markt noch einmal korrigierte. Aber die untergeordneten Trends, auf die ich eingehen möchte, waren sehr klar zu erkennen.

Mir ist wichtig, dass man folgenden Zusammenhang möglichst gut versteht. Daher habe ich ein kurzes Video dazu erstellt.

Der Dax befindet sich im oberen Bild ganz unverkennbar in einem Aufwärtstrend, wie an den höheren Hoch- und höheren Tiefpunkten zu erkennen ist.

Wir wollen nun zeigen, wie man auf eben diesen Trend aufspringen kann und dabei durch eine kleine Ineffizienz einen guten Einstieg findet. (Korrektur im Trend – wie Rothschild, nur kurzfristiger, wir denken ja nicht in Generationen :-)).

Den untergeordnetenTrend erkennen:

DAX H1

Wenn man nun in die Wendestelle „hineinzoomt“ und sich den Preisverlauf auf Stundenbasis anschaut, so erkennt man, dass hier die kurze Korrektur klar als Abwärtstrend erkennbar ist. Dieser bildet dann einen Boden und kehrt sich in einen Aufwärtstrend um. Man erkennt gut die zu Beginn fallenden Hochs und fallenden Tiefs, die sich dann nach einer kurzen Phase der Uneinigkeit in steigende Hoch- und steigende Tiefpunkte umwandelt. Aus dem Artikel zum Thema Preisentstehung, wissen wir, dass Preise Angebot und Nachfrage widerspiegeln. Je kleiner die Zeiteinheiten werden, desto mehr sieht man den Einfluss jedes einzelnen Kauf- und Verkauf-Auftrages.

Ich will noch eine Stufe tiefer gehen und mit dem M5 das gesamte Bild vervollständigen.

Die kleinen Trends erkennen:

DAX M5 & H1

Hier sieht man, dass sich jede Korrektur des Stundencharts weiter aufspalten lässt und es auf dem 5 Minuten Chart wieder Bewegungen und Korrekturen gibt, welche sich wiederum weiter in kleineren Trends darstellen ließen. Dieses Spiel könnte ich nun so lange fortsetzen, bis wir auf dem Tick Chart und somit der Verbildlichung der Times and Sales Liste angekommen wären. Die Times und Sales Liste ist quasi der Kassenbon der Börse. Auf ihr werden alle Umsätze sowie die zugehörigen Preise verzeichnet. Jede Verbildlichung des Preises ist auf ihr begründet.

Kombinieren wir nun unser bisher erlangtes Wissen, können gut getimte Ein- und Ausstiege gefunden und/oder Hedges aufgelöst werden! (Wie funktioniert das Hedging?| unser Hedge-Rechner)

Zurück zum Thema: Erinnern wir uns noch einmal kurz an den Trendaufbau zurück.

Der Trend wurde definiert durch steigende Hoch- und Tiefpunkte, oder fallende Hoch- und Tiefpunkte. Die Zeiteinheit und Trendgröße ist dabei vollkommen irrelevant.

Wenn wir nun alles zusammen in ein Bild bringen dann wird schnell klar, dass die kleinen Trends in die Großen hineinlaufen. Daraus resultiert, dass man mit engen Stopps und kleinem Risiko an den großen Bewegungen partizipieren kann und hohe Vielfache des eigenen Risikos (also ein hohes CRV) verdienen kann und oder man durch Trailing-Stops dem Markt einfach folgt.

Die Übergänge erkennen:

Wie Trends ineinander Greifen - Ballkönigin

Ich habe hier erneut das Bild mit Stunden- und 5 Minuten Trend.

Wissentlich, dass der Tageschart sich in einem Aufwärtstrend befindet (siehe erstes Bild), suchen wir hier nach Aufwärtstrends in den kleineren Zeiteinheiten. Das untere, große weiße Rechteck, markiert das erste höhere Hoch im 5 Minuten Chart. Sobald der Markt dieses durchbricht, hat er begonnen eine Folge aus höheren Hochs und Tiefs auf dieser Trendgröße zu bilden. Damit wären der Tageschart und der M5 beide long ausgerichtet.

Das obere, längliche Rechteck markiert das erste höhere Hoch auf der Trendgröße des Stundencharts. Sobald der Markt dieses durchbricht, hat er begonnen auf dieser Trendgröße das Muster eines Aufwärtstrends zu bilden. Das kleine Rechteck in der Mitte ist das erste höhere Hoch des korrigierenden 5 Minuten Charts.

Möchte man nun zum Beispiel die Trendwende auf dem Stundenchart vorweg nehmen und den Ausbruch über das erste Hoch mit handeln (diese können beizeiten enorme Volatilität mit sich bringen, wenn short positionierte Marktteilnehmer sich ausstoppen und neue unpositionierte Händler den jungen Trend zu kaufen beginnen) so kann man einfach den kleineren 5 Minuten Trend handeln und schauen, ob man so in den Stunden- und Tagestrend hineinkommt. Diese Form von Handel braucht sehr viel Feingefühl, lässt sicher aber genauso gut in großen Zeiteinheiten handeln (und ist damit nicht den Intra-Day Traden vorbehalten).

Außerdem lassen sich solche Trendumbrüche wunderbar in Kerzen-Formationen erkennen. Wieso, weshalb, warum würde ich gerne nächstes Mal besprechen, da es für den Handel aus dem Chart essentiell ist, Trends und Trendgrößen zu verstehen. Es ist vollkommen normal, dass man dieses Thema eher überspringt, da es zu der trockeneren Materie des Handelns und Investierens gehört.
Aber wie wir alle wissen, hat ein Großteil der Marktteilnehmer zu kämpfen und da ein Großteil sich nicht kümmert…..^^

Wir finden, das muss nicht sein.

Daher sind wir auf dem Weg zu mehr Insight.
Liebe Grüße,
InsideTrading

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