Ein Spread ist im Trading die Differenz zwischen dem Kauf- (Ask) und Verkaufspreis (Bid) eines Finanzinstruments – und damit einer der wichtigsten Kostenfaktoren beim Handel. Je nach Markt, Liquidität und Broker schwankt der Spread (englisch: spread) erheblich – und mit ihm auch Deine potenziellen Renditen.
Wenn Du zum ersten Mal von „Spread“ im Trading hörst, klingt das vielleicht technisch – fast schon wie Börsenkauderwelsch. Doch tatsächlich begegnet Dir der Spread in jedem einzelnen Handel, den Du tätigst – ob bewusst oder nicht. Welche Auswirkungen diese Spanne zwischen An- und Verkaufspreis auf Deine Handelskosten hat, wie Du sie erkennst, optimierst oder sogar gezielt nutzt – all das solltest Du kennen, um langfristig erfolgreich zu traden.
In diesem Blogartikel nehmen wir genau diesen Punkt auseinander: Du erfährst, wie der Spread zustande kommt, warum er mal eng und mal weit ist, und warum viele Anfänger unterschätzen, wie stark er das eigene Ergebnis beeinflusst – vor allem bei CFDs, Forex oder spekulativen Daytrades. Außerdem zeigen wir Dir anhand konkreter Beispiele, wie Spread Trading als Strategie funktioniert – mit Long- und Short-Positionen, die gegeneinander abgesichert werden, um Risiken zu managen oder Arbitragechancen zu nutzen. Für alle, die ihre Tradingkosten reduzieren und gleichzeitig smarter handeln wollen, ist dieses Wissen Pflicht.
Das Wichtigste in Kürze
Der Spread ist die Differenz zwischen Einkaufs- (Ask) und Verkaufspreis (Bid) – und zählt zu Deinen direkten Handelskosten. Besonders bei engen Spreads sparst Du bares Geld.
⚖️ Beim Spread Trading gehst Du gleichzeitig Long und Short auf korrelierte Werte – z. B. Rohöl Brent vs. WTI – und profitierst selbst bei seitwärts laufenden Märkten von Kursunterschieden.
Breite Spreads deuten oft auf geringe Liquidität hin und können Deine Rendite stark beeinträchtigen. Tipp: Handle in volatilitätsarmen Phasen und wähle Broker mit niedrigen Spreads, um Kosten zu reduzieren.
Was ist ein Spread im Trading?
Der Spread klingt auf den ersten Blick nach einem dieser typischen Börsenbegriffe, die mehr Verwirrung stiften als Klarheit bringen – dabei ist er einer der wichtigsten Hebel, wenn es um Deine Handelskosten, Deine Strategien und letztlich Deinen Erfolg an der Börse geht. Also lass uns mit dem Fundament anfangen:
Was genau bedeutet Spread im Trading?
Der Spread ist die Differenz zwischen dem „Geldkurs“ (Bid) – also dem Preis, den Käufer bereit sind zu zahlen – und dem „Briefkurs“ (Ask) – dem Preis, zu dem Verkäufer bereit sind zu verkaufen. Diese Lücke zwischen An- und Verkaufspreis ist im Grunde nichts anderes als eine indirekte Gebühr: Du zahlst sie bei jedem Trade, ob Du’s willst oder nicht.
Stell Dir vor, Du möchtest einen DAX-CFD kaufen. Der Ask liegt bei 15.730 Punkten, der Bid bei 15.728. Zack – 2 Punkte Spread. Das heißt: Du startest Deinen Trade mit einem kleinen Minus, das Du erst mal aufholen musst, bevor Du überhaupt im Gewinn bist.
Und Achtung: Der Spread ist nicht dasselbe wie eine klassische Broker-Gebühr. Viele Broker werben mit „null Kommission“, verdienen aber ordentlich an der Preisdifferenz. Wer nicht genau hinsieht, merkt oft erst später, wie viel hier eigentlich verloren geht.
Richtig spannend wird’s, wenn es ums sogenannte Spread Trading geht. Dabei geht es um mehr als nur um Gebühren – nämlich darum, Preisabweichungen gezielt auszunutzen. Zwei korrelierte Assets – etwa Rohölsorten Brent und WTI – werden gegeneinander getradet. Das klingt am Anfang komplex, ist aber für ambitionierte Anfänger im Spread Trading durchaus machbar, wenn man dranbleibt und sich damit auseinandersetzt.
Wie entsteht der Spread – und wovon hängt seine Höhe ab?
Der Spread entsteht durch ganz klassische Marktmechanismen: Angebot und Nachfrage. Aber wie groß diese Spanne ausfällt, hängt von mehreren Faktoren gleichzeitig ab – und davon, wie gut Du sie im Blick hast.
Am wichtigsten ist die Liquidität. Stark gehandelte Instrumente wie der EUR/USD bieten oft Spreads von unter einem Pip – geradezu mikroskopisch. Bei eher „exotischen“ Paaren wie dem USD/TRY oder illiquiden Aktien sieht das ganz anders aus. Hier wird der Spread gerne mal richtig deftig – einfach, weil es weniger Teilnehmer gibt, die Preise stellen.
Die zweite Stellschraube ist die Volatilität. Märkte in Aufruhr? Dann schießen die Spreads schnell nach oben. Ob bei EZB-Zinsentscheiden, geopolitischen Konflikten oder Wirtschaftsdaten – Broker kalkulieren in solchen Phasen zusätzliche Unsicherheit ein und bauen sich über höhere Spreads ein Sicherheitsnetz.
Und natürlich spielt auch die Art Deines Brokers eine entscheidende Rolle. Es gibt Market Maker, die sich entscheiden, zu welchem Preis Du kaufst und verkaufst – und dabei kann der Spread durchaus großzügig ausfallen. Dann gibt’s ECN- oder STP-Broker, deren Preise direkt aus dem Interbankenmarkt kommen. Klingt transparenter, funktioniert aber meist mit separaten Kommissionen.
Ein erfahrener Trader macht sich diese Dynamik gezielt zunutze – vor allem im Daytrading. Wer seine Trades zu den hochliquiden Hauptzeiten platziert, spart bares Geld. Ich selbst habe mal testweise denselben ETF morgens um 8 Uhr und später um 10 Uhr angesehen – der Unterschied im Spread war frappierend. Früher Einstieg bedeutete das Zehnfache an Spread-Kosten. Eine Lektion, die bleibt.
Spread-Beispiele aus verschiedenen Märkten
Es lohnt sich, den Spread je nach Markt gezielt unter die Lupe zu nehmen – denn die Unterschiede sind teils enorm:
Forex: Gerade für Einsteiger im Forexmarkt bietet das EUR/USD-Paar die idealen Bedingungen – enge Spreads, viel Liquidität. Doch wehe, Du weichst auf Währungspaare wie GBP/NZD aus. Hier kann es schnell ungemütlich teuer werden, mit 4–6 Pips und mehr. Gerade mit Hebelwirkung läppert sich das.
Aktienmarkt: Bei Blue Chips wie Apple oder Microsoft sprechen wir oft von Spreads unter einem Cent. Doch bei Nebenwerten kann der Spread erheblich sein – da gehen auch mal 40 Cent flöten. Wer hier blindlings rein- und rausgeht, verbrennt Kapital, ohne es zu merken.
Kryptowährungen: Obwohl der Markt als hyperliquide gilt, ist das nur bei großen Coins wie Bitcoin oder Ethereum der Fall. Kleinere Projekte wie Shiba Inu oder Cardano haben oft grotesk hohe Spreads. Mein Rat: Keine Market Orders bei diesen Coins – Limit setzen und geduldig auf Ausführung warten!
ETFs & CFDs: Auch hier ist Timing alles. Beliebte Produkte wie DAX-ETFs haben mitten am Tag enge Spreads. Doch früh am Morgen oder kurz vor Börsenschluss? Da schnellt die Differenz nach oben. Eine verschlafene Order am Rand der Handelszeit hat mir einmal direkt das Dreifache an Spread gebracht – da wird’s teuer ganz schnell.
Diese Beispiele zeigen, wie entscheidend der Spread ist – und warum Du ihn unbedingt auf dem Radar haben solltest, bevor Du auf den Kaufen-Knopf klickst.
Wie funktioniert Spread Trading als Strategie?
Jetzt kommt ein echtes Trading-Schmankerl: Spread Trading ist mehr als nur eine Kostendiskussion – es ist eine clevere Strategie, die auf Preisdifferenzen setzt statt auf Marktrichtung.
Klingt erstmal ungewöhnlich? Nimm folgendes Beispiel: Du gehst Long auf Brent und gleichzeitig Short auf WTI. Es geht Dir nicht darum, ob Öl insgesamt steigt oder fällt – sondern darum, ob Brent sich besser entwickelt als WTI. Steigt Brent stärker, nimmst Du die Differenz mit – völlig unabhängig vom Gesamtmarkttrend.
Dasselbe Prinzip funktioniert auch hervorragend mit korrelierten Aktien. Stell Dir vor, Du analysierst Adidas und Puma. Beide gehören zur Sportartikelbranche, entwickeln sich aber leicht unterschiedlich. Du wettet auf Adidas, weil Du deren neues Sponsoring als Kurstreiber siehst – also Long Adidas, gleichzeitig Short Puma. Du nutzt die relative Performance gegeneinander, statt zu hoffen, dass der Gesamtmarkt Dir gnädig ist.
Besonders effektiv ist diese Strategie in seitwärts laufenden Märkten, in denen sonst kaum was zu holen ist. Spread Trading erlaubt Dir, in der Differenz Bewegung zu finden – selbst wenn der Rest des Marktes Pause macht.
Wichtig: Diese Strategie steht und fällt mit der Korrelation der Instrumente. Wenn sich Deine zwei Werte gar nicht ähnlich bewegen, kann die Rechnung schnell schiefgehen. Außerdem brauchst Du einen Broker, der das Hedgen solcher Positionen überhaupt erlaubt. Und ja – auch hier gilt: Erst testen, dann skalieren.
Für Anfänger im Spread Trading empfiehlt sich deutlich ein Demokonto. Ich selbst habe dort gelernt, wie mein System auf realistische Spreads reagiert – und wie schnell vermeintliche Chancen in zusätzliche Kosten kippen, wenn man Roll-Over-Effekte oder Margin-Anforderungen übersieht.
Welche Vor- und Nachteile hat der Spread im Trading wirklich?
Der Spread ist so etwas wie das verkannte Preisschild beim Trading: immer da, oft übersehen – doch mit echtem Einfluss auf Dein Ergebnis. Hier mal offen und ehrlich:
Vorteile:
Du weißt immer, was Du bezahlst: Der Spread ist sofort sichtbar – keine versteckten Kleingedruckten.
Spreads verraten Dir, wie gesund ein Markt gerade ist. Eng = viel Vertrauen, weit = Vorsicht angesagt.
Spread Trading kann Dein Risiko deutlich reduzieren – besonders bei Marktphasen ohne klaren Trend.
Wer Fingerspitzengefühl hat, erkennt sogar Chancen in sich verändernden Spreads – und nutzt sie für Arbitrage.
Nachteile:
Jeder Spread ist bares Geld, das Du erst einmal verdienen musst – ein unsichtbares Start-Minus bei jedem Trade.
Volatile oder illiquide Märkte machen’s schwer. Da explodiert der Spread, und Deine Stopps wirken plötzlich ganz anders.
Jeder Broker definiert Spreads anders. Wer nicht aktiv vergleicht, zahlt garantiert zu viel.
Market Maker können den Spread zu Deinem Nachteil manipulieren – besonders, wenn Du unüberlegt Market Orders ausführst.
Ich erinnere mich an meinen ersten Trade nach Mitternacht. Der Spread beim CFD lag plötzlich fünfmal höher – und mein Stopp wurde zum Desaster. Lesson learned: Zeiten beachten!
Wie kannst Du Spread-Kosten gezielt minimieren?
Du willst Deine Spread-Kosten senken? Sehr gut – das ist eine der einfachsten Verbesserungen, die Du kurzfristig umsetzen kannst:
Wähle einen Broker, der echte, schmale Spreads bietet – besonders im Forex- oder CFD-Bereich macht das einen riesigen Unterschied.
Handle nur dann, wenn die Liquidität hoch ist – zwischen 9 und 17 Uhr bei europäischen Märkten ist Dein bester Slot.
Lass bei hoher Volatilität lieber die Finger vom Markt – zumindest, wenn Du nicht gezielt auf Nachrichten spekulierst. Ansonsten verbrennst Du Spread-Kohle.
Limit Orders statt Market Orders: Damit kannst Du selbst bestimmen, zu welchem Preis Du rein oder raus willst – und damit oft den Spread umgehen.
Profi-Tipp: Nutze den Spread als Signalgeber in der Strategie – etwa: „Kein Trade, wenn der Spread über X Punkten liegt“.
Ich hab mir angewöhnt, regelmäßig meine Lieblingswerte zu checken: Früh, mittags, abends – wie hoch ist der Spread? Das gibt mir ein Gefühl für Normalzustände und warnt mich sofort, wenn etwas aus dem Ruder läuft.
Wann ist Spread Trading besonders sinnvoll?
Spread Trading ist keine Allzweckwaffe – aber in bestimmten Situationen genau das richtige Werkzeug:
Bei seitwärts laufenden Märkten, in denen Einzelwerte wenig Bewegung zeigen, kannst Du so reale Buchgewinne aus Differenzstrategien ziehen.
Wenn Du Werte mit hoher Korrelation findest – ob Banken, Rohstoffe oder Kryptowährungen – kannst Du deren kleine Abweichungen für Dich arbeiten lassen.
Für Fans von Arbitrage-Strategien ist Spread Trading fast obligatorisch: quasi der Live-Test relativer Bewertungsunterschiede.
Auch im professionellen Risikomanagement sind Spread-Positionen Gold wert – ob bei Rohstoffen oder Absicherung von Portfolios in schwankenden Phasen.
Ich habe meine ersten Gehversuche mit Spread Trading über ein Training bei „Insidetrading“ gemacht – und schnell verstanden: Wer hier smart vorgeht, muss nicht mehr auf den „perfekten Entry“ hoffen. Du tradest nicht den Markt – Du tradest die Abweichung. Das ist ein ganz anderes Level.
Warum Du dem Spread mehr Aufmerksamkeit schenken solltest
Ganz ehrlich: Der Spread ist kein technisches Beiwerk – er ist (wortwörtlich) der Preis fürs Mitspielen an der Börse. Wer ihn ignoriert, verliert – oft unsichtbar, aber stetig. Du zahlst ihn bei jedem Einstieg. Und jedes Prozent zählt, vor allem beim Daytrading oder bei kleinen Positionen.
Deshalb: Wenn Du schon tradest, dann bitte mit Plan. Vergleiche Deinen Broker, prüfe die Handelsstunden, nutze Limit Orders, kontrolliere die Spreads aktiv – und überleg Dir vielleicht, ob Spread Trading das richtige nächste Spielfeld für Dich ist. Es kann sich lohnen – nicht nur finanziell, sondern auch strategisch.
Trading ist viel mehr als nur Kaufen und Hoffen. Es ist ein Präzisionsspiel – bei dem jeder Punkt zählt. Und der Spread? Der ist Deine erste Hürde. Überwinde ihn bewusst – dann bist Du automatisch einen Schritt voraus.
Und jetzt mal ehrlich: Weißt Du, wie viel Spread Du im letzten Monat bezahlt hast? Wenn nicht – dann ist JETZT der Moment, künftig genauer hinzuschauen.
FAQ zum Thema Spread im Trading
Was bedeutet ein hoher Spread eigentlich?
Ein hoher Spread heißt: Mehr Kosten für Dich. Wenn der Abstand zwischen Bid und Ask ungewöhnlich groß ist – statt 1 Pip z. B. plötzlich 5 Pips – startest Du Deinen Trade direkt mit einem spürbaren Minus. Das betrifft vor allem illiquide oder hektische Märkte. Gerade für Scalper oder Daytrader kann das den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust ausmachen.
Wie senke ich meine Spread-Kosten effektiv?
Am einfachsten: Vergleich Deinen Broker – seriös und penibel. Es gibt große Unterschiede. Außerdem: Handel zu Zeiten hoher Liquidität (z. B. tagsüber, mitten in der europäischen oder US-Handelssession) und setze Limit Orders statt Market Orders, um Spreads gezielt zu umgehen oder zu minimieren.
Was ist der Unterschied zwischen Spread und Kommission?
Der Spread ist der kleine, aber wichtige Unterschied zwischen Ankauf- und Verkaufspreis – also eine indirekte Gebühr pro Trade. Eine Kommission hingegen ist eine pauschale Gebühr, die der Broker separat berechnet. Manche Broker „verstecken“ ihre Kosten im Spread, andere verlangen beides. Deshalb lohnt es sich, genau hinzuschauen – und nicht nur auf Null-Kommission-Werbung reinzufallen.