Möchtest Du im Trading Gewinne sichern, bevor der Kurs wieder fällt? Ein Take Profit (auch: Take Profit Order) ist ein Tool, mit dem Du Deinen gewünschten Gewinn vorab festlegst – automatisch, emotionsfrei, effektiv. In dieser Anleitung erfährst Du, wie es funktioniert, wie Du ihn richtig setzt und welche Fehler Du vermeiden solltest.
Viele Trader steigen zu früh oder zu spät aus ihren Positionen aus – und verschenken täglich bares Geld. Ein Take Profit hilft dabei, Gewinne planvoll mitzunehmen, ohne ständig auf den Bildschirm starren zu müssen. Doch ganz so einfach, wie es klingt, ist es nicht: Der richtige Zeitpunkt, die passende Kursmarke und die Balance zum Stop Loss entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. In diesem Artikel erhältst Du nicht nur eine fundierte Erklärung, sondern auch konkrete Tipps, wie Du Deinen Take Profit sinnvoll platzierst – ob mit Chartanalyse, fixem Chancen-Risiko-Verhältnis oder technischer Unterstützung wie dem Trailing Stop. Wir zeigen Dir praxisnahe Beispiele für Long- und Short-Positionen, erläutern Unterschiede zwischen statischer Gewinnmitnahme und dynamischen Strategien und geben Dir Einblicke in typische Anfängerfehler. Ob Du mit eToro, MEXC oder dem MetaTrader arbeitest – hier findest Du die Anleitung, die Dir wirklich weiterhilft. Weil erfolgreicher Handel nicht vom Zufall abhängt – sondern von einem klaren Plan.
Das Wichtigste in Kürze
Ein klug gesetzter Take Profit kann Deine Ergebnisse dramatisch verbessern – trotzdem verzichten laut Branchen-Umfragen manche Strategie-Trader bewusst in etwa 30 % der Fälle darauf, um Kursbewegungen maximal auszureizen.
Ein erprobtes Chancen-Risiko-Verhältnis liegt bei mindestens 2:1. Heißt: Wenn Du bereit bist, 50 € zu riskieren, sollte Dein erwarteter Gewinn mindestens doppelt so hoch sein – also 100 €.
Die erfolgreichsten Trader nutzen Take Profit und Stop Loss nicht separat, sondern als ein eingespieltes Team. Zusammen sind sie Dein Airbag im Trading-Alltag – für Sicherheit und Klarheit zugleich.
Was ist ein Take Profit und wie funktioniert er genau?
Ein Take Profit ist wie der stille Autopilot im Hintergrund: Sobald der Kurs Dein festgelegtes Gewinnziel erreicht, schließt die Order automatisch – ohne Zweifel, ohne Zögern. Du bestimmst das Ziel bereits beim Einstieg in den Trade oder fügst es später hinzu. Ab dann heißt es: zurücklehnen und dem Setup vertrauen.
In der Praxis macht genau das oft den Unterschied. Stell Dir vor, Du hast eine Long-Position in Bitcoin bei 28.000 $, der Kurs steigt auf 31.000 $. Doch während Du auf dem Weg zur Arbeit steckst, kommt eine scharfe Korrektur. Hast Du keinen Take Profit gesetzt, sind die schönen Gewinne in Minuten futsch. Mit Take Profit? Zack – Position wurde oben geschlossen. Und Du musstest nicht mal dabei sein.
Technisch gesehen ist ein Take Profit eine sogenannte Limit Order: Du fixierst vorab den Kurs, bei dem Dein Trade beendet wird. Im Gegensatz zur Market Order, die einfach zum aktuellen Preis ausgeführt wird, bleibt Dein Gewinnziel fix – genauso wie Du es vorher festgelegt hast. Besonders wirksam wird dieses Tool, wenn Du es mit einem Stop Loss kombinierst. So sicherst Du nicht nur Deinen Gewinn, sondern schützt Dich gleichzeitig vor größeren Verlusten, falls der Markt gegen Dich läuft.
Wie sieht ein praktisches Beispiel für eine Take Profit Order aus?
Gehen wir den Weg einmal komplett durch: Du kaufst eine Aktie bei 100 €, nachdem diese über eine klar erkennbare Dreiecksformation nach oben ausgebrochen ist. Erfahrung zeigt: Solche Breakouts haben oft Potenzial. Der nächste nennenswerte Widerstand liegt laut Chart bei 115 €. Also legst Du Deinen Take Profit genau dort fest. Damit es keine Punktlandung braucht, platzierst Du die Order vielleicht knapp darunter – bei 114,80 €. So ist sichergestellt, dass der Markt nicht genau vor dem Ziel kehrt macht.
Parallel setzt Du den Stop Loss bei 95 €, um Dein Risiko zu begrenzen. Die Folge: Ein stabiles Chancen-Risiko-Verhältnis von 3:1 – professionell geplant und gut abgesichert.
Gleiches Prinzip auch bei Short-Positionen. Beispiel: Du gehst beim EUR/USD auf Short bei 1,0850, weil ein klarer Abwärtstrend im Stundenchart sichtbar ist. Da ein nächstes Unterstützungslevel bei 1,0750 liegt, liegt Dein Take Profit exakt dort. Der Stop Loss sitzt bei 1,0900. Das Szenario ist klar definiert – Dein Risiko ist eingegrenzt, Dein Gewinnziel fix.
Besonders spannend wird es bei volatilen Assets wie Ethereum oder Solana. Hier reicht eine Nachricht oder ein Tweet aus, um den Markt in Bewegung zu bringen. Gerade in solchen Situationen ist es entscheidend, den Take Profit in volatilen Märkten bewusst zu justieren – eventuell mit großzügigeren Abständen oder in Kombination mit einem Trailing Stop.
Wie kann man einen Take Profit richtig setzen?
Ein erfolgreicher Take Profit ist nichts, was man "aus dem Gefühl heraus" macht. Die besten Trader verlassen sich nicht auf Intuition, sondern auf Struktur. Drei bewährte Methoden helfen Dir dabei, Deinen Ausstieg verlässlich zu planen:
1. Unterstützung und Widerstand im Chart erkennen
Verlasse Dich auf Zahlen mit Substanz: Wenn ein Kurs schon mehrfach an bestimmten Punkten gestoppt ist, sind das wertvolle Indikatoren – sogenannte Widerstände (bei Long-Trades) oder Unterstützungen (bei Shorts). Damit Dein Take Profit realistisch erreichbar bleibt, setz ihn leicht vor diese Marken. So schützt Du Dich davor, dass der Trade kurz vor dem Ziel scheitert.
Tipp aus der Praxis: Wähle keinen runden Preis wie „115 € glatt“ – viele Trader platzieren dort ihre Marken. Besser: Setze knapp darunter, etwa bei 114,75 €.
2. Chancen-Risiko-Verhältnis diszipliniert kalkulieren
Ein Chancen-Risiko-Verhältnis von mindestens 2:1 hat sich unter Profis als goldene Regel etabliert. Warum? Weil Du damit selbst mit einer Trefferquote von nur 40 % am Ende profitabel sein kannst. Beispiel: Du riskierst 50 € – dann sollte Dein Ziel bei mindestens 100 € Gewinn liegen. Dieses Verhältnis zwingt Dich zu stabilen Setups und vermeidet impulsives Trading, bei dem die Emotionen überhandnehmen.
3. Take Profit mit Formationstechniken berechnen
Du handelst Breakouts, Flaggen oder Schulter-Kopf-Schulter-Formationen? Perfekt – denn diese Muster liefern oft klare Kursziele. Die Regel: Miss die Höhe der Formation und rechne diese auf den Ausbruchspunkt drauf. So entsteht ein faktenbasiertes Gewinnziel, auf das Du Deinen Take Profit legen kannst – genauer als jede Bauchentscheidung es jemals könnte.
Mit modernen Tools wie dem MetaTrader kannst Du solche Marken direkt im Chart ziehen – visuell und ohne Rechnerei. Etoro vereinfacht die Eingabe durch prozentuale Zielangaben, während MEXC mit kombinierten Risiko-Management-Tools punktet. Gerade für Anfänger im Trading mit Plattform-Fokus ist das besonders hilfreich, um von Anfang an den Durchblick zu behalten.
Was unterscheidet einen fix eingestellten Take Profit vom Trailing Stop?
Ein klassischer Take Profit ist statisch: Ziel erreicht – Konzept abgeschlossen. Doch was, wenn der Kurs weiterläuft und weitere Gewinne möglich wären? Genau hier bringt ein Trailing Stop für Anfänger zusätzlichen Spielraum ins Spiel.
Beim Trailing Stop verändert sich die Ausstiegsmarke automatisch – etwa um 10 % hinter dem zunehmenden Kurswert. Das heißt: Der Stop Loss „läuft mit“ und schützt so laufende Gewinne, ohne den Trade vorschnell zu beenden. Ideal für Trend-Märkte oder dynamische Bewegungen, in denen Du nicht permanent daneben sitzen willst.
Ein typischer Anfängerfehler: Der Abstand wird zu eng gewählt. In stark schwankenden Märkten führt das oft dazu, dass Positionen schon bei kleinen Rücksetzern geschlossen werden. Besser: In volatilen Märkten lieber 10–15 % Abstand wählen und in ruhigeren Märkten entsprechend kleiner justieren.
Der Vorteil: Du bleibst bei starken Kursentwicklungen länger im Rennen – aber bist trotzdem abgesichert. Der Kompromiss zwischen Gewinnsicherung und Gewinnmaximierung ist mit einem gut eingestellten Trailing Stop goldwert.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Take Profit?
Der Take Profit ist ein mächtiges Werkzeug – aber wie jedes Tool hat er seine Grenzen. Wichtig ist, dass Du ihn bewusst und an Deine Strategie angepasst einsetzt. Hier eine ehrliche Einschätzung:
Vorteile
- Emotionen eliminieren: Kein Kopfkino mehr, ob Du verkaufen sollst oder nicht. Die Entscheidung ist längst getroffen.
- Klare Linie im Trade: Du kennst Dein Ziel von Anfang an – das bringt Ruhe und Struktur statt spontaner Hektik.
- Zeitersparnis: Beruf, Familie oder einfach Freizeit – niemand hat Lust, den halben Tag den Chart zu beobachten.
- Synergie mit Stop Loss: Die Kombi ist unschlagbar – einer schützt gegen Verluste, der andere sichert den Gewinn.
Nachteile
- Du steigst womöglich zu früh aus: Wenn der Markt weiterläuft, bist Du nicht mehr dabei – das kann frusten.
- Marktrauschen trifft harte Marken: Zu exakt gesetzte Take Profits werden manchmal durch minimalste Rücksetzer verfehlt. Das nervt – ist aber vermeidbar.
- Nicht ideal für alle Strategien: Wer langfristige Momentum-Bewegungen handeln will, etwa als Trendfolger, lässt Take Profits oft bewusst weg – oder ersetzt sie durch flexible Lösungen wie den Trailing Stop.
Im Profibereich geht der Trend immer häufiger zu einem dynamischeren Exit: „Lieber den Trend reiten statt früh abspringen.“ Gerade deshalb setzen erfahrene Trader neben fixen Gewinnzielen gern auch modulare Stops – je nach Marktverhalten.
Wie kann man Take Profit in verschiedenen Plattformen einstellen?
Damit es im Alltag klappt, sollte das Platzieren des Take Profits auf Deiner bevorzugten Plattform kein Rätsel sein. Hier eine schnelle Übersicht:
MetaTrader 4 & 5
- Öffne den Reiter „Handel“
- Rechter Mausklick auf die offene Position → „Order ändern“
- Im Feld „Take Profit“ den gewünschten Kurs festlegen
- Änderungen bestätigen
Bonus: Du kannst den Kurswert jederzeit anpassen und auch direkt im Chart verschieben – visuell sehr intuitiv.
eToro
- Klicke auf den geöffneten Trade
- „Bearbeiten“ auswählen
- Unter „TP“ gibst Du wahlweise den Zielwert oder den gewünschten Gewinn in Prozent ein
Etoro zeigt Dir direkt den potenziellen Gewinn an – besonders einsteigerfreundlich und schnell verständlich.
MEXC
- Wähle bei offener Position das Bearbeitungssymbol
- Gib im Reiter „Take Profit“ entweder einen festen Kurs oder einen Prozentsatz an
- Bei einigen Derivaten kannst Du auch Trailing Stops aktivieren – praktisch für bewegliche Märkte
Achte darauf: Nicht jede Plattform bietet für alle Instrumente automatisch Trailing Stops an – besonders bei Kryptowährungen solltest Du das vorsorglich checken.
Welche Tipps helfen Dir, den Take Profit sinnvoll zu nutzen?
Mit Theorie allein kommen viele nicht weit – die wahre Kunst liegt in der Anwendung. Hier zeigen sich die Unterschiede zwischen hektischem Zocken und strategischem Trading. Deshalb:
- Überlege Dir vor jedem Einstieg, wo der Exit liegen soll. Wer erst danach überlegt, lässt sich leicht von Emotionen leiten.
- Baue auf solide Analyse, nicht auf Hoffnung. Nimm Widerstandszonen ernst – sie sind kein Mythos.
- Zoom auch mal raus! Betrachte Chartzonen in verschiedenen Zeiteinheiten. Oft verstecken sich dort wichtige Kursmarken.
- Geh mit dem Markt – aber bleib Herr der Regeln. In bewegten Märkten lohnt sich ein flexibler Umgang mit Take Profits.
- Too tight = too bad: Enge Gewinnziele bringen kurzfristig Freude, langfristig Frust. Finde die Balance.
- Mach Kombis aus Fixpunkt und Trailing Stop. Dadurch kommst Du oft besser raus, als wenn Du Dich für eins entscheidest.
Ein guter Trade endet nicht zufällig – er endet mit System. Genau dafür ist der Take Profit gemacht: als Dein navigierter Ausstieg mit Plan und Präzision.
Take Profit: Dein Exit-Plan für mehr Kontrolle statt Hoffnung
Trading ohne Exit-Strategie ist wie ein Autorennen ohne Ziellinie – Du fährst, aber weißt nicht, wann Schluss ist. Der Take Profit hilft Dir dabei, genau diese Linie zu ziehen. Und das nicht irgendwann, sondern bevor der Markt kippt.
Denn eins ist klar: Die Preise verändern sich schneller, als Du klicken kannst. Gute Trader sorgen vor – mit sauber gesetztem Take Profit. Der Vorteil? Du musst nicht raten, nicht hoffen, nicht zittern. Deine Ziele sind festgelegt. Das bringt Klarheit – und nimmt Druck vom Kessel.
Ob Du Daytrader bist oder lieber nach Trends suchst: Dein Ausstieg bestimmt Deine Performance. Viele Anfänger verlieren genau hier Geld – obwohl sie eigentlich im Plus waren. Deshalb: Nutze Chartzonen bewusst, behalte das CRV im Auge und kombiniere, wo es Sinn ergibt, auch mal mit einem Trailing Stop. So entsteht ein System, das funktioniert.
Die Frage bleibt: Willst Du endlich Sicherheit in Deinen Ausstiegen – oder weiterhin mit dem Bauch entscheiden? Schreib uns in die Kommentare: Nutzt Du bereits Take Profit – oder ist das für Dich noch Neuland?
FAQ zum Thema Take Profit setzen Anleitung
Was ist der Unterschied zwischen Stop Loss und Take Profit?
Ganz einfach: Stop Loss schützt Dich nach unten, Take Profit sichert Dich nach oben ab. Beides sind automatische Exit-Orders – aber mit unterschiedlichem Ziel. Der eine springt in den Trade, wenn Verluste drohen. Der andere beendet den Trade, wenn Dein Ziel erreicht ist. Zusammengenommen ergeben sie ein solides Sicherheitsnetz für Dein Kapital.
Wie finde ich das passende Kursziel für meinen Take Profit?
Nutze keine „Daumen-mal-Pi“-Schätzungen. Setz stattdessen auf Widerstands- oder Unterstützungszonen, berechne Formationsziele und achte vor allem auf ein durchdachtes Chancen-Risiko-Verhältnis. Die Grundregel dabei: Strebe ein CRV von mindestens 2:1 an – so bleibst Du langfristig stabil im Plus.
Sollte ich den Take Profit immer nutzen?
Nicht zwingend – manche Strategien verlangen nach mehr Flexibilität. Wenn Du etwa einem langfristigen Trend folgst, ist ein fixer Take Profit womöglich kontraproduktiv. In solchen Fällen ist der Einsatz eines Trailing Stop für Anfänger eine clevere Alternative. Für kurzfristige Setups wie beim Day- oder Swing-Trading ist der Take Profit aber fast unverzichtbar.
Kann ich den Take Profit nachträglich ändern?
Absolut! In fast allen Plattformen – ob MetaTrader, eToro oder MEXC – kannst Du den Take Profit flexibel anpassen. Das macht Dich handlungsfähig, wenn sich der Markt dreht oder Chancen wachsen. Nutze diesen Spielraum – und bring Deine Trades so clever wie möglich ins Ziel.