Eine Stop Limit Order (englisch: Stop Limit Order) kombiniert die Vorteile einer Stop Order und einer Limit Order – sie hilft Dir, Verluste zu begrenzen, Gewinne zu sichern und bei stark schwankenden Kursen Entscheidungsfreiheit zu bewahren.
Beim Traden zählt oft der richtige Zeitpunkt – und genau hier kommt die Stop Limit Order ins Spiel. Gerade wenn Märkte hektisch werden oder Aktienkurse verrücktspielen, brauchst Du mehr als nur eine einfache Kauf- oder Verkaufsorder. Denn eine normale Stop Order wandelt sich zwar beim Erreichen des Stop-Preises in eine Market Order, kann aber bei plötzlichen Kurslücken zu schlechteren Ausführungspreisen führen. Eine Stop Limit Order dagegen gibt Dir die Kontrolle: Erst wenn der Kurs den Stoppreis erreicht, wird eine Limit Order aktiviert – mit einem vorher festgelegten Mindest- oder Höchstpreis für die Ausführung. Klingt technisch? Ist es am Anfang auch – aber genau das schützt Dich in kritischen Momenten.
In diesem Artikel zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie eine Stop Limit Order funktioniert, wo sie Sinn macht und worauf Du achten solltest. Du bekommst einfache Beispiele, Tipps für die praktische Anwendung und eine ehrliche Bewertung der Vor- und Nachteile. Egal ob Du Daytrader bist oder langfristig investierst – diese Orderart könnte ein echter Gamechanger für Deine Strategie sein.
Das Wichtigste in Kürze
Eine Stop Limit Order hilft Dir, gezielt zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen – aber nur, wenn bestimmte Kursbedingungen erfüllt sind. Du kombinierst Sicherheit mit Kontrolle.
Laut bitpanda.com setzen viele Trader in volatilen Märkten verstärkt auf Stop Limit Orders – gerade weil sie unerwünschte Ausführungen vermeiden können.
Achtung: Eine Stop Limit Order kann auch ins Leere laufen! Wird zwar der Stoppreis erreicht, aber der Markt überläuft den Limitpreis, bleibt die Order unerfüllt. Planung und realistisches Setzen sind entscheidend.
Wie funktioniert eine Stop Limit Order am Beispiel?
Stell Dir vor, Du besitzt 100 Aktien eines Unternehmens, die aktuell bei 52 € je Stück gehandelt werden. Du willst sie verkaufen, aber nicht unter Wert. Gleichzeitig willst Du Dich vor einem möglichen Kursabsturz schützen. Eine einfache Stop Loss Order würde die Aktien automatisch verkaufen, sobald sie unter eine bestimmte Schwelle fallen – aber meist zum nächstverfügbaren Preis, was bei schnellen Kursbewegungen deutlich unter Deiner Schmerzgrenze liegen kann. Hier bringt Dir die Stop Limit Order mehr Kontrolle ins Spiel.
Ein Beispiel: Du setzt den Stoppreis auf 50 € und den Limitpreis auf 49 €. Fällt der Kurs auf 50 €, wird Deine Verkaufsorder aktiviert – allerdings nicht als Market Order, sondern als Limit Order zum Mindestverkaufspreis von 49 €. Wird aber in der nächsten Sekunde direkt ein Trade zu 48,50 € getätigt, dann greift Deine Order nicht. Sie bleibt im System – aber wird nicht ausgeführt, weil Dein unterstes Limit (49 €) unterschritten wurde.
Das Risiko? Wenn der Markt sich nicht mehr korrigiert, bleibst Du auf der Position sitzen. Aber: Du hast nicht zum Dumpingpreis verkauft. Gerade in volatilen Märkten kann diese Kombination aus Schutz und Kontrolle entscheidend sein.
Übrigens gilt das Ganze natürlich auch fürs Kaufen – gerade wenn ein Kurs durch die Decke geht, willst Du ja nicht gleich der Letzte sein, der zu einem überzogenen Preis einsteigt.
Was ist eine Stop Limit Order genau?
Kurz gesagt: Eine Stop Limit Order ist ein bedingter Börsenauftrag, bei dem zwei konkrete Preisgrenzen ins Spiel kommen – der Stoppreis (Dein „Trigger“) und der Limitpreis (Deine Preisvorstellung). Stell Dir das wie ein zweistufiges Türsystem vor: Erst wenn der Stoppreis erreicht ist, öffnet sich die erste Tür. Aber durch die zweite kommst Du nur, wenn der Kurs auch Deinen Limitvorgaben genügt.
Die beiden Hauptkomponenten:
- Stoppreis: Der Auslöser. Wenn der Kurs des Wertpapiers diesen Punkt erreicht oder über-/unterschreitet, wird die Order aktiviert – sie „geht live“.
- Limitpreis: Der definierte Rahmen für die Ausführung. Wird dieser nicht eingehalten, passiert: nichts.
Wie unterscheidet sich das von anderen Orderarten?
- Stop Order: Sobald der festgelegte Stop erreicht ist, feuert die Order als Market Order raus – ohne Rücksicht auf Verluste. Du bekommst den nächstmöglichen Preis – ob gut oder schlecht, spielt keine Rolle.
- Limit Order: Direkt aktiv, aber wird nur bei einem bestimmten Preis oder besser ausgeführt – kein Trigger nötig.
Die Stop Limit Order ist also ein Hybrid. Wie ein Sicherheitsgurt mit Airbag: Du bekommst eine Schutzzone, aber auch Flexibilität. Besonders für alle, die nicht jeden Tick verfolgen können oder wollen, bietet das eine enorme Strategiehilfe – selbst für den ambitionierten Trailing Stop für Anfänger.
Wann wird eine Stop Limit Order ausgeführt – und wann nicht?
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen – und manchmal auch das Depot vom Geld.
Aktiviert wird die Order, wenn der Stoppreis berührt oder überschritten (bzw. unterschritten bei Verkaufsorders) wird. Aber – und das ist entscheidend – ausgeführt wird sie nur dann, wenn innerhalb Deiner Limitgrenzen ein Handelspartner gefunden wird. Ansonsten bleibt sie unbewegt im Buch stehen, wie ein Taxi ohne Fahrer.
Beispiel Kauf:
Du willst Bitcoin nur dann kaufen, wenn er sich nach oben durch einen Widerstand kämpft. Du setzt:
- Stoppreis: 30.050 US-Dollar
- Limitpreis: 30.100 US-Dollar
Sobald die 30.050 US-Dollar erreicht sind, wird Deine Order aktiv. Aber erst wenn jemand zu max. 30.100 US-Dollar verkaufen will, wird der Kauf durchgeführt. Schießt der Kurs direkt bombastisch auf 30.200 – zack, Order vorbei, Du guckst in die Röhre.
Worauf Du achten solltest:
- In extrem volatilen Märkten mit dünner Liquidität (gerade bei Micro Caps oder neuen Krypto-Projekten) ist die Gefahr eines „Nichtausführens“ sehr real.
- Verschiedene Broker verwenden unterschiedliche Referenzpunkte zur Auslösung – mal wird der letzte gehandelte Kurs genutzt, mal der Geld- oder Briefkurs. Klingt nach Detail, kann aber entscheidend sein.
- Bestimme klar, wie lange Deine Order gültig bleibt: Tageslimit, Wochenfrist, oder „Good till Cancelled“. Letzteres braucht aber ständige Kontrolle.
Guter Praxis-Tipp: Lass Platz zwischen Stop- und Limitpreis. Ein enger Korridor klingt verlockend, funktioniert aber selten in hektischen Momenten.
Welche Varianten gibt es bei der Stop Limit Order?
Zwei Grundausrichtungen – und jeweils mit klarer Strategie:
- Stop Buy Limit Order: Kommt beim Kaufen zum Einsatz. Sobald ein Kurs über Deinen gesetzten Stop klettert, wird eine Kauforder zum Limitpreis eingestellt. Diese Methode ist ideal, um z. B. beim Durchbruch aus einer langgezogenen Seitwärtsbewegung einzusteigen – aber halt eben nur, wenn der Preis auch noch „passt“.
- Stop Loss Limit Order: Wird genutzt, um eine Verkaufsorder mit Schutzmechanismus zu koppeln. Sobald der Preis unter den Trigger rutscht, ordnet das System den Verkaufsversuch an – aber nur bis zu Deinem festgelegten Mindestpreis. Der Vorteil: Kein Panikverkauf mitten im Absturz.
Egal ob Aktien, Rohstoffe, ETFs, Kryptowährungen oder Forex: Du kannst Stop Limit Orders überall einsetzen – aber achte auf die Regeln Deines Brokers. Manche Plattformen filtern bestimmte Varianten raus oder bieten sie nur zu Börsenöffnungszeiten an.
Bei Insidetrading.de findest Du übrigens konkrete Screenshots deiner Handelsplattformen – von Trade Republic bis Binance – inklusive Hilfe zur Ordereingabe. Praxis statt Theorie.
Welche Vorteile und Nachteile hat eine Stop Limit Order?
Wie jedes gute Werkzeug ist auch die Stop Limit Order nicht für jede Aufgabe gemacht. Manchmal brauchst Du Flexibilität, manchmal Schutz – hier bekommst Du beides, aber mit Einschränkungen.
Vorteile der Stop Limit Order:
- Du bestimmst den Preisrahmen – Du weißt also vorher, was Du bekommst oder eben nicht bekommst. Vor allem bei wilden Kursbewegungen Gold wert.
- Schützt Dich vor Slippage, also der Unterschied zwischen geplantem und tatsächlichem Preis bei Market Orders.
- Ideal zur Absicherung und Strategieumsetzung in einem Schritt. Du kannst Verluste deckeln und parallel auf Gewinnziele setzen, z. B. beim Absichern nach einem Hochlauf.
- Perfekt geeignet, um Trades vorauszuplanen, gerade wenn Du tagsüber nicht ständig in die Kurse starren willst.
Nachteile der Stop Limit Order:
- Keine Ausführungsgarantie. Ja, das ist frustrierend. Aber auch ehrlich: Vielleicht hättest Du es bei einem abrutschenden Kurs auch bereut, einfach loszuverkaufen?
- Schwieriger in hochvolatilen Phasen – Schnellschüsse des Markts können die besten Pläne überrollen. Da ist „Keine Ausführung“ zugleich Schutzschild und Hemmschuh.
- Braucht eine Lernkurve, weil Du zwei Preisbereiche sinnvoll verbinden musst. Anfänger sollten sich herantasten und mit kleinen Beträgen üben.
- Nicht auf jeder Plattform verfügbar – und bei manchen Brokern ist die Eingabemaske eher ein Suchrätsel als eine Einladung.
Wie setzt man Stop- und Limitpreise richtig?
Hier trennt sich die Intuition vom Bauchgefühl – und das eine hilft Dir langfristig deutlich mehr.
Worauf Du achten solltest:
- Lege Deinen Stoppreis nicht direkt exakt auf bekannte Chartmarken, sondern leicht darüber oder darunter. Du willst ja nicht als erster ausgelöst werden, wenn sich der Markt nur kurz „verausgabt“.
- Beim Limitpreis heißt es: genug Luft lassen, aber realistisch bleiben. Zu viel Abstand – und die Order wirkt wie von einem anderen Planeten.
- Prüfe auch Handelsvolumen und Tageszeit – eine Order in der Mittagspause des Markts funktioniert ganz anders als zur Opening Bell.
Beispiel:
Kurs einer Aktie liegt bei: 48 €
Starker Widerstand: 50 €
Du planst eine Stop Buy Limit Order. Dann könnte das so aussehen:
- Stoppreis: 50,10 €
- Limitpreis: 50,40 €
Warum so? Weil Du nur mitmachst, wenn das Ausbruchssignal klar ist – aber Du willst nicht derjenige sein, der bei 51 € blind gekauft hat und den Rücklauf voll mitnimmt.
Die häufigsten Patzer bei Einsteigern:
- Stop = Limit → keine Chance bei dynamischen Bewegungen
- Limit zu eng gesetzt → Order löst nie aus
- Chartreaktion nicht beachtet (z. B. wegen News, Earnings etc.)
Ein smarter Trick: Trailing Stops mit Stop Limit kombinieren, wenn Du Trends automatisch reiten willst. Auf insidetrading.de erklären wir, wie Du so dauerhaft mit dem Markt atmest – statt mit ihm zu ringen.
Wie nutzt man Stop Limit Orders in der Praxis?
Die Anwendung entscheidet, ob Du diesen Ordertyp wirklich beherrschst – oder nur auf dem Papier kennst.
- Als Daytrader kannst Du präzise Aus- und Einstiege planen, ohne den ganzen Tag am Bildschirm zu kleben.
- Als Investor nutzt Du sie, um Sicherheitsmarken oder Gewinnziele vorab intelligent abzusichern.
- In der Krypto-Welt brauchst Du sie fast zwingend – bei Coins, die in 20 Minuten 10 % machen oder verlieren, ist Kontrolle King.
- Im Forex-Handel lässt sich mit Stop Buy Limit Orders auf Breakouts in bestimmten Zeitzonen – wie London oder New York – clever reagieren.
- Für ETFs und Indizes, wo zu Handelsbeginn oft Kurslücken auftreten, vermeidest Du übereilte Käufe oder emotionale Verkäufe durch klare Bedingungen.
Ich erinnere mich noch gut an eine Szene: Ich hatte eine stark schwankende Tech-Aktie – spät abends nach US-Börsenschluss. Stop Limit Order gesetzt mit gesundem Abstand. Der Markt rauschte durch, ich wurde nicht ausgelöst. Später fing sich der Kurs – und ich hatte die Freiheit, neu zu entscheiden. Panik war bei anderen – ich hatte einen Plan.
Warum Du die Stop Limit Order nicht unterschätzen solltest
Die Stop Limit Order ist kein hipper Trading-Gimmick – sie ist ein Werkzeug für alle, die nicht nur reagieren, sondern mitdenken wollen. Sie gibt Dir die Chance, dem Zufall ein Schnippchen zu schlagen – ohne den Überblick zu verlieren.
Klar, sie ist kein Zauberstab. Du wirst nicht immer die perfekte Ausführung bekommen – aber Du wirst keine ungewollten Verkäufe mitten im Crash erleben. Und das zählt.
Wer einfach blind eine Market Order setzt, überlässt dem Markt die Kontrolle. Wer aber mit Stop- und Limitpreis arbeitet, führt seine Trades aktiv. Du denkst voraus, schützt Dich vor Fehlern – und lernst mit jeder Order mehr über Dein eigenes Risikoverhalten.
Also – beim nächsten Trade: Strategie oder Bauchgefühl? Du hast die Wahl.
FAQ zum Thema Stop Limit Order
Was ist der Unterschied zwischen einer Stop Order und einer Stop Limit Order?
Die Stop Order ist der schnelle Fluchtweg: Erreichen des Stoppreises = sofort Market Order. Zack, fertig – aber ohne Rücksicht auf den Preis. Die Stop Limit Order funktioniert diffiziler: Erst ab dem Stoppreis wird die Limit Order aktiviert – und die führt nur aus, wenn auch der Preis stimmt. Macht mehr Sinn, wenn Du nicht alles dem Zufall (oder der Panik) überlassen willst.
Kann eine Stop Limit Order nicht ausgeführt werden?
Ja, genau das kann passieren – und zwar gar nicht so selten. Der Kurs durchbricht den Stoppreis, schießt aber zeitgleich über Dein gesetztes Limit hinaus (oder beim Verkauf darunter) – und schon bleibt Deine Order quasi im Leerlauf stehen. Ob das gut oder schlecht ist, hängt von Deinen Erwartungen ab.
Wie finde ich die richtigen Stop- und Limitpreise?
Setz Dich mit den Kursen auseinander: Unterstützungszonen, Widerstände, Volumencluster – alles hilft. Ein einfacher Trick: Der Stoppreis etwas hinter der Marke, das Limit mit 0,3 %–1 % Abstand – je nach Volatilität. Klingt klein – ist aber oft Dein Rettungsanker im Chaos.
Ist die Stop Limit Order auch für Anfänger geeignet?
Prinzipiell ja – vorausgesetzt, Du bist bereit, Dich mit den Grundlagen auseinanderzusetzen. Einfach drauflos klicken bringt gar nichts. Wenn Du die Logik verstehst, schützt sie Dich vor emotionalen Schnellschüssen – das kann gerade für Anfänger mit wenig Erfahrung ein echter Sicherheitsmechanismus sein.
Für welche Märkte eignet sich die Stop Limit Order besonders?
Überall da, wo’s kracht: Volatile Aktien, Krypto-Währungen, Forex-Paare, Tech-Werte. Kurzum: Wenn Du jederzeit mit heftigen Bewegungen rechnen musst – aber Deine Order nicht zu jedem Preis durchjagen willst – ist die Stop Limit Order Dein taktischer Vorteil. Auch in ruhigen Märkten bringt sie Struktur und Disziplin ins Depot.