Was sind zk-Rollups und die zkEVM? Definition und Erklärung

Verfasst von Erik Freutel, Wirtschaftsmathematiker & aktiver Trader seit 2012

Zuletzt überprüft am 1. September 2025

Was sind zk-Rollups und die zkEVM? Definition und Erklärung

Transaktionen auf Ethereum sind oft teuer und langsam – mit zk-Rollups (Zero Knowledge Rollups) und der zkEVM (Zero-Knowledge Ethereum Virtual Machine) könnten diese Probleme bald der Vergangenheit angehören. In diesem Artikel erfährst Du, wie diese Layer-2-Lösungen funktionieren, warum sie Ethereum skalieren können und wie Entwickler und Nutzer konkret davon profitieren.

Stell Dir vor, Du willst auf Ethereum eine DeFi-Transaktion ausführen – vielleicht einen Token tauschen oder einen Smart Contract abschließen. Im jetzigen System zahlst Du oft mehrere Dollar, wartest Minuten und brennst unnötig viel Energie. Hier kommen zk-Rollups ins Spiel. Diese Layer-2-Technologie lagert Berechnungen aus und reicht nur minimal geprüfte Daten weiter an die Hauptkette. So wird’s schnell, günstig – und vor allem sicher. Noch spannender wird’s mit der sogenannten zkEVM: Einer auf Zero-Knowledge-Proofs basierenden Version der Ethereum Virtual Machine. Sie erlaubt es, ganz normale Ethereum Smart Contracts auszuführen – aber mit den Vorteilen von zk-Technologie.

Kurz gesagt: zk-Rollups und zkEVM sind die heißesten Kandidaten, um Ethereum massentauglich zu machen. Große Projekte wie zkSync und Starknet zeigen bereits, was möglich ist. In diesem Artikel tauchen wir ein – in Technologien, die so komplex wie zukunftsweisend sind. Keine Buzzwords, sondern verständlich erklärt. Also, los geht’s.

Das Wichtigste in Kürze

  •   zk-Rollups fassen Hunderte Transaktionen außerhalb der Ethereum-Blockchain zusammen und übermitteln lediglich einen kompakten, kryptografisch geprüften Nachweis an das Mainnet – was Transaktionsgebühren um bis zu 90 % reduziert.
  • ⚙️ Die zkEVM ermöglicht es, bestehende Ethereum-dApps nahtlos auf Layer 2 zu betreiben – mit minimalem Anpassungsaufwand und voller Kompatibilität zu Smart Contracts.
  •  zkSync, Starknet & Co. demonstrieren, dass über 2.000 Transaktionen pro Sekunde und quasi sofortige Bestätigungen längst keine Zukunftsmusik mehr sind.

Was sind zk-Rollups und die zkEVM überhaupt?

Bevor wir in die technische Tiefe einsteigen, macht es Sinn, das Grundprinzip zu verstehen – besonders für Anfänger, die vielleicht erstmals von Begriffen wie Zero-Knowledge-Rollups oder zkEVM hören. Also, was steckt wirklich dahinter?

Ein zk-Rollup (Zero-Knowledge Rollup) ist eine sogenannte Layer-2-Lösung, die Ethereum skalierbarer machen soll. Statt jede einzelne Aktion mühsam auf dem Hauptnetzwerk (Layer 1) auszuführen, werden Transaktionen auf einer zweiten Ebene – off-chain – gebündelt. Nur ein kleiner, aber mathematisch wasserdichter Nachweis (ein sogenannter Zero-Knowledge-Proof) wird an Ethereum übermittelt.

Das Ergebnis? Man spart massiv Speicherplatz und Rechenaufwand. Studien zeigen: Die Transaktionskosten können um bis zu 90 % sinken. Für dApps im Bereich DeFi, Gaming oder NFTs ist das ein echter Gamechanger.

Die zkEVM geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie bringt die Ethereum Virtual Machine – gewissermaßen das „Gehirn“ von Ethereum – in die Welt der Zero-Knowledge-Proofs. Damit werden Smart Contracts nicht nur effizienter, sondern auch schneller und günstiger ausgeführt, ohne dass Entwickler ihren Code komplett neu schreiben müssen. Das ist keine Evolution – das ist eine Revolution.

Wie funktionieren zk-Rollups auf technischer Ebene?

Sichtbar wird das Potenzial von zk-Rollups erst, wenn man einen Blick unter die Motorhaube wirft – und keine Sorge, das ist kein Raketenwissenschaft-Blabla.

Stell Dir vor, Du möchtest einen Token bei einem DeFi-Protokoll tauschen. Normalerweise führst Du diese Transaktion auf Ethereum direkt aus – das kostet Zeit, Gas und Nerven. Mit zk-Rollups läuft sie ganz anders ab: Die Transaktion passiert außerhalb der Mainchain, zusammen mit Hunderten weiteren. Diese Batches von Transaktionen werden off-chain verarbeitet und dann mittels eines kompakten Beweises zusammengefasst.

Dieser Zero-Knowledge-Proof – meist als zk-SNARK oder zk-STARK implementiert – sagt Ethereum im Grunde: „Wir haben alles überprüft, alles korrekt – vertrau uns.“ Und Ethereum glaubt es, weil der Beweis mathematisch nicht manipulierbar ist. Gespeichert wird nur dieser Proof, nicht jede Transaktion einzeln.

Ein Vertrag auf der Ethereum-Chain – der sogenannte Verifier Contract – prüft automatisiert die Gültigkeit des Nachweises. Fertig. Keine langen Bestätigungszeiten, kein unnötiger Datenmüll, keine Sicherheitskompromisse. Gerade bei Anwendungen, die ein massives Transaktionsvolumen haben – wie z. B. NFT-Drops, dezentraler Forex-Handel oder Echtzeit-Gaming – kommt dieser Turbo-Effekt voll zur Geltung.

Wie funktioniert die zkEVM im Detail?

Mit der zkEVM kommt die „Ethereum-Logik“ in die Hochgeschwindigkeitswelt der Zero-Knowledge-Beweise – ein technologischer Meilenstein mit Riesenauswirkungen.

Die EVM (Ethereum Virtual Machine) ist wie das Betriebssystem für Smart Contracts – sie sorgt dafür, dass der „Code“ exakt so ausgeführt wird, wie er programmiert wurde. Das Problem: Diese Maschine wurde nie dafür gebaut, mit kryptografischen Beweisen zu arbeiten. Und genau das versucht die zkEVM zu lösen.

Die Idee: Smart Contracts sollen wie gewohnt ausgeführt werden – nur dass das Ergebnis (die sogenannte Execution Trace) in einen Zero-Knowledge-Beweis verpackt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass die Transaktionen korrekt liefen, ohne sie auf Layer 1 neu durchspielen zu müssen.

Es gibt jedoch nicht nur eine zkEVM – sondern mehrere Typen, je nach Kompatibilität:

  • Typ 1: Voll kompatibel, aber aufwendig in der Proof-Erstellung (z. B. Scroll)
  • Typ 2 & 3: Kompromiss zwischen Performance und Kompatibilität (z. B. zkSync Era)
  • Typ 4: Extrem performant, aber nicht EVM-kompatibel – dafür eigene Sprache und Struktur (z. B. Starknet mit Cairo)

Einige komplexe EVM-Befehle – wie z. B. SELFDESTRUCT – sind in zkEVMs nur schwer umzusetzen oder ineffizient. Das macht die direkte Portierung alter dApps gelegentlich holprig – aber: Die Tools wachsen schnell mit.

Aus eigener Erfahrung als Entwickler: Wer heute eine Anwendung – etwa im NFT-Bereich – auf zkEVM migrieren will, muss sich zwar mit neuen Tools wie zkSolc oder zkSync SDKs anfreunden. Aber das Ökosystem wird täglich zugänglicher. Die Communities sind hilfsbereit, die Doku solide – vor allem bei zkSync Era ist der Einstieg auch für kleinere Teams machbar.

Was sind die Vorteile von zk-Rollups und zkEVM?

Jetzt wird’s spannend. Was genau macht zk-Rollups und die zkEVM so vielversprechend? Für viele: einfach alles.

✓ Geringe Kosten: Da nur ein komprimierter Nachweis an Ethereum gesendet wird – und nicht jede Mini-Transaktion – sinken die Kosten dramatisch. Statt „mehrere Dollar“ kostet eine Transaktion oft nur Cent-Bruchteile.

✓ Massiv skalierbar: Während Ethereum nativ auf etwa 15 Transaktionen pro Sekunde (TPS) kommt, ermöglichen zkEVMs aktuell schon über 2.000 TPS – ein Quantensprung für Nutzerfreundlichkeit und reale Anwendbarkeit.

✓ Instant-Finalität: Wer’s eilig hat, wird Rollups lieben. Keine einwöchigen Wartezeiten wie bei Optimistic Rollups – die Transaktionen gelten praktisch sofort als final.

✓ Sicherheit auf mathematischer Basis: Weil jede Transaktion durch einen Zero-Knowledge-Beweis abgesichert ist, kann niemand schummeln – was auch Institutionen zunehmend überzeugt.

✓ Nahtlose Ethereum-Kompatibilität: Bei vollständig kompatiblen zkEVMs können bestehende dApps einfach übernommen werden – ohne großartigen Umbau.

Natürlich gibt’s auch Schattenseiten:

✗ Proof-Erzeugung ist extrem rechenintensiv: Das Erstellen der kryptografischen Nachweise frisst Ressourcen. Nicht selten werden hier spezialisierte Rechenzentren benötigt – das sorgt für mögliche Zentralisierung.

✗ Smart Contracts nicht voll kompatibel: Einige Opcodes oder EVM-Eigenheiten machen noch Probleme. Die „Steck-kompatibilität“ ist oft da – aber eben nicht immer.

✗ Developer Support noch im Aufbau: Tooling, Debugging und Performance-Monitoring sind zwar vorhanden, aber gerade für Anfänger nicht immer selbsterklärend.

✗ Infrastrukturelle Lücken: Wallets, Bridges und Integrationen sind noch im Aufbau. Das volle Potenzial ist nah – aber noch nicht vollständig da.

Wie kannst Du als Entwickler oder Nutzer konkret von zkEVM profitieren?

Für Entwickler ergibt sich eine völlig neue Spielwiese – und gleichzeitig die Möglichkeit, bestehende Projekte in eine skalierbarere Zukunft zu überführen. Wer sich heute mit Hardhat, zkSolc, Remix-Plugins oder zkForge beschäftigt, kann bereits mit wenig Code seine Anwendungen auf Layer 2 bringen – statt in Performance-Schulden auf Layer 1 zu verharren.

Achte bei der Wahl Deiner Plattform auf zwei Faktoren: Wie antreibend ist die Entwickler-Community, und wie robust das Netzwerk? Unsere Erfahrung bei Inside: zkSync Era liefert aktuell das beste Gesamtpaket – große Community, starke Integrationen, transparente Roadmap.

Und Du als Nutzer? Auch ohne Entwicklerkenntnisse kannst Du einiges mitnehmen. Über zkEVM-kompatible Wallets wie Metamask oder Argent kannst Du günstiger und spürbar schneller mit Ethereum interagieren. Gerade bei regelmäßigen NFT-Mints, Token-Swaps oder DeFi-Funktionen ist das kein Nice-to-have mehr – sondern dringend nötig.

Noch besser: Die Technologie senkt nicht nur Kosten. Du profitierst auch bei Stabilität und Sicherheit. So ist z. B. der Devisenhandel via Stablecoins auf Rollups deutlich reibungsloser als auf Ethereum direkt. Nur ein kleiner Side-Fact, aber spannend: Viele Layer-2-Lösungen werden bald auch Privacy-Features nativ unterstützen – und damit neue Anwendungsfelder im institutionellen Bereich öffnen.

Was bringt die Zukunft für zk-Rollups und zkEVM?

Die Zeichen stehen auf Expansion – und zwar gewaltig. Große Player wie Polygon, Starknet und zkSync investieren dreistellige Millionenbeträge in Forschung, Infrastruktur und Community-Wachstum.

Laut einem Chainlink-Report vom Juli 2024 könnten zkEVMs innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre zum neuen Standard für dApp-Betrieb werden. Besonders der Mix aus Performance, Privatsphäre (Encrypted Smart Contracts, Oblivious Transfers) und regulatorischer Anschlussfähigkeit macht die Technologie auch für klassische Finanzmärkte interessant.

Stell Dir ETFs, Aktien oder DeFi-Derivate auf zk-Rollups vor – schnelle Abwicklung, volle Transparenz, niedrige Gebühren. Wer diesen Trend verschläft, steht bald neben der Spur.

Inside-Tipp: Wenn Du dApps entwickelst oder in DeFi involviert bist, schau Dir zkEVMs an – nicht später, sondern jetzt. Denn wenn diese Technologie zündet, wird sie nicht Schritt für Schritt einziehen – sie wird Wellen schlagen.

Warum Du zk-Rollups (nicht) ignorieren solltest

Ethereum ist kein leichtes Pflaster – teuer, träge und oft überladen. Aber zk-Rollups und die zkEVM könnten all das ändern. Was hier entsteht, ist nicht nur ein Tech-Upgrade – es ist ein neuer Layer der Möglichkeiten. Du bekommst das Beste von Ethereum – ohne den typischen Preis. Performance und Sicherheit müssen sich endlich nicht mehr ausschließen.

Klar: Die Technologie hat noch Kanten. Manche dApps zicken, SDKs sind im Aufbau, Proofs brauchen Power. Doch genau jetzt ist die beste Zeit, um sich reinzufuchsen – bevor alle aufspringen. Wer heute startet, spart nicht nur Gebühren. Sondern baut gleich auf der nächsten Ethereum-Ebene.

Du brauchst keinen Hype. Du brauchst nur das Gefühl, dass es funktioniert. Und wenn Du das nächste Mal über hohe Transaktionsgebühren fluchst – denk dran: zkEVMs sind nicht Zukunft. Sie sind da. Jetzt.

FAQ zum Thema zk-Rollups und zkEVM

Was ist ein Zero-Knowledge-Proof und warum ist er so wichtig?

Ein Zero-Knowledge-Proof (ZKP) ist wie Magie mit Mathematik: Du beweist einem System, dass etwas korrekt ist – ohne das „etwas“ zu verraten. Für Ethereum heißt das: Deine Transaktionen werden verifiziert, ohne dass sie komplett auf der Mainchain ausgeführt werden müssen. Schnell, effizient – und ja, auch ziemlich genial.

Wie verbessert die zkEVM die Skalierbarkeit von Ethereum?

Indem sie klassische Ethereum Smart Contracts auf einer Layer-2-Umgebung ablauffähig macht – mit enorm höherer Verarbeitungskapazität. Statt 15 Transaktionen/Sekunde wie im Hauptnetzwerk, kommen zkEVMs auf 2.000 und mehr. Und das bei deutlich weniger Gebühren – perfekt für dApps, Blockchain-Games oder NFT-Märkte.

Was ist der Unterschied zwischen zk-Rollups und Optimistic Rollups?

Ganz einfach: Optimistic Rollups arbeiten nach dem Prinzip „erst vertrauen, dann prüfen“ – was zu langen Wartezeiten führt. zk-Rollups machen's umgekehrt: Sie liefern sofort einen mathematischen Beweis für jede Transaktion. Bedeutet: schneller, sicherer – und deutlich effizienter.

Kann ich meine dApp einfach auf eine zkEVM portieren?

In vielen Fällen: ja. Besonders bei vollständig kompatiblen Rollups wie zkSync Era oder Polygon zkEVM klappt der Umzug erstaunlich flüssig. Hier und da hakt’s – SELFDESTRUCT ist so ein Kandidat – aber mit etwas Feinjustierung und gutem Tooling geht’s problemlos.

Sind zk-Rollups wirklich sicher?

Absolut – solange sie sauber implementiert sind. Die Sicherheit basiert auf geprüften Zero-Knowledge-Protokollen, denen Du wortwörtlich mathematisch vertrauen kannst. Natürlich braucht es Audits, Reviews und Community-Watchdogs – aber in Sachen technischer Integrität sind zk-Rollups bereits jetzt ein dickes Upgrade gegenüber herkömmlichen Systemen.

Erik Freutel

Mein Name ist Erik Freutel, Gründer von InsideTrading.de. Hier schreibe ich als Börsenbegeisterter über meine Erfahrungen als Trader, Investor und Wirtschaftsmathematiker.