Was ist Swing Trading? Definition und Erklärung

Verfasst von Erik Freutel, Wirtschaftsmathematiker & aktiver Trader seit 2012

Zuletzt überprüft am 19. August 2025

Was ist Swing Trading? Definition und Erklärung

Swing Trading (auch „Swing Trading“) ist eine Strategie, bei der Trader versuchen, mittelfristige Kursbewegungen auszunutzen – über Tage bis Wochen hinweg. Ziel ist es, sogenannte Swing Highs (Zwischentiefs) und Swing Lows (Zwischenhochs) zu handeln, um zwischen den Marktbewegungen Profite zu erzielen – ohne ständig vor dem Bildschirm sitzen zu müssen.

Trading klingt für viele wie ein stressiger Vollzeitjob – Zahlen, Charts, ständiges Reagieren. Aber was, wenn es auch anders geht? Was, wenn Du den Aktienmarkt nutzen könntest, ohne ihn Sekunden für Sekunde zu beobachten? Genau hier kommt Swing Trading ins Spiel – eine clevere Methode, bei der Du Marktbewegungen über mehrere Tage oder Wochen handelst, ohne Dich in den Strudel tagtäglicher Kursschwankungen zu verlieren.

Dieser Blogartikel führt Dich in die Welt des Swing Tradings ein – Schritt für Schritt. Du lernst die Grundlagen kennen, entdeckst konkrete Strategien und erfährst, wie Du typische Fehler vermeidest. Ob mit kleinen Beträgen oder als nebenberuflicher Einstieg ins Trading: Du bekommst praxisnahe Tipps, wie Du mit technischem Verständnis, guter Vorbereitung und klarem Risikomanagement solide Ergebnisse erzielen kannst.

Anders als beim Day Trading brauchst Du keinen Hochleistungs-PC oder Brokerlizenz – aber Disziplin und Geduld. Wenn Du bereit bist, Deine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen, dann lies weiter. Swing Trading kann Dein erster Schritt in eine strategischere, selbstbestimmtere Investmentwelt sein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Swing Trading nutzt Kursbewegungen über mehrere Tage bis Wochen – perfekt also für Berufstätige, die nicht täglich handeln wollen.
  • In der Praxis identifizieren Trader sogenannte Swing Lows und Swing Highs über Chartanalyse, technische Indikatoren wie den RSI oder gleitende Durchschnitte.
  • Studien und Marktanalysen zeigen: Erfolgreiche Swing Trader setzen auf Regelmäßigkeit, klares Risikomanagement – und führen fast immer ein Trading-Tagebuch.

Wie funktioniert Swing Trading genau im Alltag – und was muss ich dabei beachten?

Stell Dir vor, Du beobachtest die Siemens-Aktie. Über mehrere Wochen schwankt sie auffällig – ein Auf und Ab wie auf einer sanften Achterbahn. Nachdem der Kurs auf 108 Euro gefallen ist, beginnt er wieder zu steigen. Du gehst bei 110 Euro Long. Kurz darauf erreicht die Aktie 120 Euro. Du nimmst mit einem zufriedenen Lächeln Deinen Gewinn mit. Ohne Stress – und ohne pausenlos den Kurs zu checken.

Genau das ist Swing Trading: Das Reiten auf Wellen – nicht das Rasen durch Stromschnellen. Während beim Day Trading jede Minute zählt, lässt Dir Swing Trading Raum zum Atmen. Trades laufen länger – manchmal nur ein paar Tage, manchmal zwei Wochen. Wichtig ist, dass Du weißt, wann Du ein- und wieder aussteigst. Und zwar mit System, nicht aus dem Bauch heraus.

Gerade Anfänger neigen dazu, unsicher zu agieren. Entweder sie warten zu lange und verpassen die Chance oder sie halten Verlierer-Positionen zu stur. Was dagegen hilft? Ein Plan. Ein festes Regelwerk. Und ohne Drumherumgerede: Ein Trading-Tagebuch ist kein optionales Extra – es ist Dein wichtigstes Werkzeug.

Ein Tipp, direkt aus meinen ersten Trading-Tagen: Nimm Dir echte Charts, zum Beispiel von DAX-Werten oder beliebten US-Aktien wie Meta. Zeichne per Hand ein, wo sich Hochs und Tiefs gebildet haben. Nur so entwickelst Du ein echtes Gefühl für Marktbewegungen. Lernst Du das einmal, erkennst Du sofort, wann ein „Swing“ Potenzial hat – und wann es bloß ein flacher Ruckler ist.

Was ist ein Swing High und ein Swing Low – und wie erkenne ich sie?

Ohne dieses Grundverständnis wirst Du beim Swing Trading im Nebel stochern. Swing Highs und Swing Lows sind die Dreh- und Angelpunkte Deines Tradings. Ein Swing High? Das ist ein Hochpunkt im Kursverlauf, bei dem die Kurse links und rechts davon niedriger liegen – oft ein Zeichen für eine anstehende Korrektur. Ein Swing Low funktioniert genau umgekehrt: Der Kurs erreicht ein markantes Tief, und dreht dann wieder nach oben. Klingt simpel – ist es auch. Wenn Du weißt, worauf Du achten musst.

Ein Beispiel: Stell Dir einen EUR/USD-Chart vor. Der Aufwärtstrend läuft, dann kommt ein Rücksetzer über drei Tage. Der Kurs sackt spürbar ab, findet Boden, dreht mit Schwung – zack, Swing Low gesichtet. Wenn der Kurs jetzt über das Hoch des Rücksetzers springt, ist das oft Dein Einstiegssignal. Dein Schutz: Ein enger Stop-Loss unterhalb des Tiefs – für den Notfall.

Du willst es präziser? Technische Tools wie Candlestick-Muster (Stichwort: Hammer, Shooting Star), Trendlinien oder Indikatoren wie der Relative Strength Index (RSI) oder gleitende Durchschnitte helfen Dir dabei, Wendepunkte zu entdecken. Ein Klassiker speziell für Anfänger im Swing Trading: Der RSI fällt unter 30, kreuzt dann langsam wieder nach oben – ein bewährtes Long-Signal, gerade wenn Du mit kleinem Konto unterwegs bist.

Welche Märkte eignen sich für Swing Trading – nur Aktien?

Nein, Du bist nicht auf Aktien beschränkt. Swing Trading lässt sich viel breiter anwenden – so flexibel wie Deine Risikobereitschaft und Dein Fachwissen. Klar, Aktien sind das gängigste Terrain – DAX-Schwergewichte wie BASF oder Siemens bieten saubere Bewegungen und genug Handelsvolumen.

Aber schau über den Tellerrand:

  • ETFs: Ideal für Einsteiger. Beispielsweise QQQ (Nasdaq-ETF) oder ETFs auf den DAX. Deutlich ruhiger im Kursverlauf und damit weniger Schwankungsrisiko.
  • Forex (Devisen): EUR/USD, GBP/USD oder USD/JPY – hochliquide und gut analysierbar. Besonders reizvoll, wenn Du kurzfristige Wirtschafts-Nachrichten lesen und in Preisbewegungen übersetzen willst.
  • Kryptowährungen: Wer hier swingt, spielt mit schärferen Messern. Bitcoin & Ethereum bieten Tempo und Potenzial – aber auch massive Rückschläge. Risiko-Management ist hier überlebenswichtig. Ich selbst dachte Anfang 2022, ich hätte den perfekten Einstieg bei Ethereum erwischt – hatte ich auch. Aber ohne klares Take-Profit landete ich flach auf dem Boden. Die Lektion war hart, aber heilsam.

Was auch immer Du handelst: Achte auf Volumen, Struktur, Liquidität. Illiquide Nischenwerte oder Penny Stocks? Finger weg. Da willst Du nicht drin hängen bleiben, wenn niemand Deinen Trade mehr kaufen will.

Welche Strategien gibt es beim Swing Trading – und welche passen zu mir?

Wenn Du am Anfang stehst, gilt: Weniger ist mehr. Schalte den Overload ab. Du brauchst keine zehn Setups mit bunten Pfeilen. Wähle eine Strategie – genau eine – und lerne sie bis ins kleinste Detail.

Hier die Top 3 Swing Trading Strategien, die sich besonders für Anfänger im Swing Trading eignen:

  • Trendfolge: Du handelst nur in Richtung des aktuellen Trends. Der Trick: Einstieg nach einer Korrekturbewegung – zum Beispiel, wenn der Kurs an den EMA20 (gleitender Durchschnitt) zurückläuft. Sehr kontrolliert, sehr stabil.
  • Breakout Trading: Du ziehst los, wenn der Preis aus einer Formation explodiert – ob aus einem Dreieck, einem Kanal oder einer Seitwärtsphase. Gerade nach längerem Stillstand sind solche Bewegungen kraftvoll.
  • Momentum Trading: Du steigst dort ein, wo der Markt Geschwindigkeit bekommt. Typisch ist ein starkes Volumen, begleitet von einem neuen Hoch oder Tief. Wichtig: Risiko messerscharf kalkulieren, denn hier geht’s zackig.

Was alle Strategien eint? Ein klares Regelwerk. Wann steigst Du ein? Welches Risiko fährst Du? Wo liegt Dein Exit – oder Dein Stop-Loss?

Ein bewährter Ansatz: Der Trailing Stop für Anfänger im Swing Trading. Stell Dir vor, Du gehst Long bei Adidas nach dem Ausbruch über ein Hoch. Anstatt einen fixen Zielkurs zu setzen, ziehst Du Deinen Stop-Loss regelmäßig unter das jeweils letzte Tief nach – so sicherst Du Gewinne, bleibst aber dabei, solange der Kurs weiterläuft.

Wie funktioniert Risiko-Management beim Swing Trading?

Ohne Risikokontrolle gehst Du unter. Ganz ehrlich: Es ist nicht der Markt, der Dich kaputtmacht. Es bist Du – wenn Du gierig wirst, impulsiv agierst oder den Taschenrechner ignorierst.

Die goldene Regel: Riskiere nie mehr als 1–2 % Deines Kapitals pro Trade.

Ein Rechenbeispiel macht's klarer: Du startest mit 5.000 €. Dann darf Dein Risiko pro Trade bei maximal 50 bis 100 € liegen. Wenn Du bei einer Aktie 2 € pro Stück riskierst, darfst Du also maximal 25 bis 50 Aktien kaufen. Nicht mehr.

Viele Neulinge missverstehen das. Sie erhöhen die Stückzahl, weil sie „mehr rausholen wollen“ – meist endet das im Desaster. Ein einziges Missverständnis oder News-Event kann Dir die ganze Woche ruinieren. Daher: Nutze Tools zur Positionsgrößen-Berechnung, arbeite mit fixen Stop-Loss-Zonen, und behalte immer einen kühlen Kopf.

Und das Wichtigste: Wenn ein Trade nicht aufgeht, steig aus. Kein Nachkaufen aus Trotz. Kein Hoffen. Handel nach Plan – nicht nach Gefühl.

Welche typischen Fehler solltest Du vermeiden?

Fast schon typisch – und trotzdem immer wieder gemacht:

  • Gewinne zu früh mitnehmen: Du siehst Grün und springst sofort raus – dabei war das erst der Anfang. Lösung: Teilgewinne realisieren, den Rest mit Trailing Stop absichern.
  • FOMO-Fehler: Du steigst spät ein, weil der Kurs schon Renntempo aufgenommen hat. Die Folge? Du kaufst das Hoch und siehst dann zu, wie Du ausgestoppt wirst. Besser: Nur saubere Setups handeln.
  • Planlos handeln: Viele traden aus einem Bauchgefühl heraus. Ganz ehrlich: Das ist Zocken. Und Zocker verlieren langfristig. Dein Set-up sollte stehen, bevor der Markt überhaupt beginnt.
  • Überhebeln: Wer glaubt, mit großem Hebel schneller reich zu werden, ist oft genau so schnell wieder raus. Nutze den Hebel verantwortungsvoll – oder besser: gar nicht.
  • Blindes Handeln aus Emotion: Langeweile, Frust, Trotz-Trades – genau das bringt Dich raus aus dem Spiel. Lieber einen Tag Pause machen als einen dummen Trade setzen.

Und noch ein persönlicher Rat: Gönn Dir Zeit. Beobachte den Markt. Schreib Deine Gedanken auf. Aus Fehlern lernst Du nur, wenn Du sie ehrlich dokumentierst – und auswertest.

Wie startest Du konkret mit Swing Trading – Tipps für den ersten Trade

Los geht’s – aber nicht blind:

1. Eröffne ein Demokonto. Nimm Dir einen Broker mit stabiler Plattform, niedrigem Spread und guter Chart-Darstellung. TradingView oder MetaTrader sind da solide erste Anlaufstellen.

2. Wähle Deinen Markt. Starte überschaubar – vielleicht zwei Aktien wie VW oder SAP. Schau Dir deren Kursmuster der letzten Monate an. Ziehe Trendlinien, suche nach Pullbacks, markiere Hoch-Tief-Zonen.

3. Entwickle Deinen Trading-Plan. Das ist Dein Kompass:

  • Welches Setup nutzt Du? (z. B. Pullback an EMA21)
  • Wie groß ist Dein Stop-Loss? (z. B. max. -2 %)
  • Mindestziel: ein Chance-Risiko-Verhältnis von 2:1
  • Achte auf das Volumen – bei müdem Markt: Finger weg

4. Führe ein Trading-Tagebuch. Jeder einzelne Trade gehört dokumentiert. Warum hast Du ihn gemacht? Wohin lief er? Was lief gut – und was nicht? So entwickelst Du Routine und Klarheit – beides Gold wert.

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ich habe einen Pullback beim Nasdaq-ETF getradet – Einstieg bei 337 nach Rücklauf an den 50er EMA, Ausstieg bei 358. Kein Zauber, einfach Plan befolgt, diszipliniert durchgezogen. So soll’s sein.

Warum Disziplin, Psychologie und Trading-Tagebuch wichtiger sind als alle Indikatoren zusammen

Wenn Du tradest, kämpfst Du meist nicht gegen den Markt. Sondern gegen Dich selbst. Gegen Zweifel, Gier, Ungeduld. Das mag unbequem klingen – aber Du wirst es selbst erleben.

Wer keinen Plan hat und denkt, er könnte mit Intuition dauerhafte Gewinne einfahren, irrt sich gewaltig. Auch ich war mal so – habe nach fünf Verlusttrades nervös die Positionsgröße verdoppelt, statt Pause zu machen. Das Resultat? Der dickste Verlust meines Jahres.

Disziplin schlägt Strategie. Ein Tagebuch hilft Dir, Muster zu erkennen – vor allem Deine eigenen. Fragen wie: Warum bin ich eingestiegen? Was lief mental bei mir ab? War ich ruhig oder getrieben?

Das sind die echten Erfolgshebel – nicht irgendwelche magischen Indikatoren.

Wenn Du ernsthaft lernen willst, warum Profis nicht zocken, sondern klug planen – schau bei InsideTrading vorbei. Wir zeigen Dir keine Luftschlösser, sondern echte Setups mit Struktur, Verstand und Erfahrungswert. Hier geht’s nicht ums schnelle Geld, sondern um solides Handwerk.

Bereit, den nächsten Swing zu reiten?

Swing Trading ist kein Geheimcode. Es ist ein Werkzeug – und eine Haltung. Du hast bis hier gelesen? Dann spürst Du wahrscheinlich auch den Impuls: Mehr tun, weniger hoffen. Gute Entscheidung.

Du brauchst kein flimmerndes Händler-Terminal und keine Wall-Street-Jacke. Was Du brauchst, ist Klarheit, Pragmatismus und Übung. Beobachte den Markt, entwickle ein stabiles Setup, dokumentiere Deine Entscheidungen – und ziehe Deine Lehren daraus.

Denn Geld wird auf Dauer nicht gemacht durch Glück – sondern durch Gewohnheit.

Also: Wirst Du weiter zuschauen oder jetzt selbst die Kontrolle übernehmen? Schreib’s mir unten in die Kommentare. Vielleicht ist Dein erster erfolgreicher Swing nur noch wenige Klicks entfernt.

FAQ zum Thema Swing Trading für Einsteiger

Wie lange halte ich bei einem Swing Trade meine Position?

Das hängt vom Markt und Deiner Strategie ab. Üblich sind einige Tage bis rund zwei Wochen. Ziel ist es, eine Bewegung mitzunehmen, die über reines „Zucken“ hinausgeht – aber nicht so lang, dass Du außenpolitische Spannungen durchstehen musst. Mein letzter Nasdaq-Trade dauerte zwölf Tage – perfekt, um ruhig zu schlafen und trotzdem mitzunehmen, was der Markt hergab.

Brauche ich viel Startkapital für Swing Trading?

Nein. Du kannst mit 1.000 € – 2.000 € starten, wenn Du Dein Risiko entsprechend managst. Und nein, das ist kein Werbeslogan. Es ist Realität. Dein Schlüssel? Niemals mehr als 1–2 % Deines Kapitals pro Trade zu riskieren. Das klingt bescheiden – ist aber Dein Überlebensgurt, falls mal zwei, drei Trades nacheinander schiefgehen.

Welche Fehler machen Anfänger am häufigsten?

Planlosigkeit steht ganz oben. Viele kaufen „gefühlt gut“ ein – ohne Strategie, ohne Absicherung, ohne Plan. Oder sie kriegen beim ersten Plus Panik und steigen viel zu früh aus. Erfahrungswert: Wenn der Kurs gerade erst über das letzte Hoch springt, läuft er meist noch weiter. Einfach mal sitzenbleiben – mit Absicherung, versteht sich.

Ist Swing Trading auch etwas für Berufstätige?

Absolut! Du brauchst keine Stunden pro Tag. Ein gutes Setup, das Du abends vorbereitest, reicht oft. Danach heißt es: beobachten, aktualisieren – nicht ständig starren. Swing Trading ist ideal, wenn Du Trading in Deinen Alltag integrieren willst, ohne dass es Dein Leben dominiert.

Erik Freutel

Mein Name ist Erik Freutel, Gründer von InsideTrading.de. Hier schreibe ich als Börsenbegeisterter über meine Erfahrungen als Trader, Investor und Wirtschaftsmathematiker.