Dieser Artikel ist zunächst als Einstieg und für die Leser gedacht, die mit der Konstruktion von Charts noch nicht so vertraut sind bzw. ihr Hauptaugenmerk bisher lediglich auf die Fundamentalanalyse oder Nachrichten gelegt haben.

Es wird darauf eingegangen wie die Kursdaten gelesen und in den Chart, der betrachtet wird, übertragen werden. Wer mit dem Aufbau von Charts bereits vertraut ist wird in diesem Artikel wenig Neues finden aber wir haben alle einmal angefangen und jeder soll die Möglichkeit haben, von Anfang an dabei zu sein. Insoweit vertröste ich auf die nächsten Artikel 😉

Schauen wir uns zunächst einen Chart in Gänze an und welche Informationen sich wo befinden.

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Eine Kerze stellt dabei eine Zeitperiode dar. In dem oberen Chart umfasst eine Kerze somit die Kursbewegung des gesamten Tages. Welche Informationen eine Kerze enthält wird etwas später in diesem Artikel dargestellt.

Die verschiedenen Charttypen:

(Abbildung 1.1 Balkenchart)

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Der Balkenchart (Abbildung 1.1) gehörte in der Vergangenheit zu den populärsten Charttypen bevor der japanische Kerzenchart sich immer mehr durchsetzte. Zunächst gehen wir auf die Informationen des Balkencharts ein, bevor weiter unten der japanische Kerzenchart erläutert wird.

Aus dem Balkenchart lassen sich vier Informationen ablesen:

  • Der Tageshöchstkurs
  • Der Tagestiefstkurs
  • Der Eröffnungs- und der Tagesschlusskurs.

Der kleine Strich auf der linken Seite des Balkens stellt dabei den Eröffnungskurs dar. Der Strich auf der rechten Seite den Tagesschlusskurs.

Das obere Ende des Balkens zeigt den Tageshöchstkurs an. Das untere Ende entspricht dem Tagestiefstkurs.

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 (Abbildung 1.2 Linienchart)

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Der Linienchart (Abbildung 1.2 – selbe Kursbewegung wie in der Abbildung 1.1) zeigt nur den Schlusskurs der jeweiligen Periode an (Periode = Tag → Anzeige des Tageschlusskurses). Der Schlusskurs stellt den wichtigsten Kurs einer Handelsperiode dar. Daher ist auch der Linienchart für eine technische Analyse durchaus geeignet.

 

Der japanische Kerzenchart:

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Der Kerzenchart ist die japanische Version des Balkencharts. Der Kerzenchart bietet identische Informationen wie ein Balkenchart. Lediglich die Darstellung der Kursspanne der einzelnen Periode weicht vom Balkenchart ab.

Der Kerzenchart erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit und ist die Hauptdarstellungsmethode eines Charts. Daher wird in den kommenden Artikeln bzw. in regelmäßigen Analysen auch hauptsächlich dieser Chart-Typ verwendet.

 Das Wichtigste an einer Kerze ist die Beziehung zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs. Der Raum dazwischen bildet den sog. Kerzenkörper (auch Body genannt) und spielt für viele technische Analysten eine gewichtige Rolle. Anhand des Kerzenkörpers lassen sich gewisse Aussagen zu der Handelsaktivität innerhalb der Handelsperiode treffen.

Eben dieser Kerzenkörper bildet den Unterschied zwischen Kerzen- und Balkenchart. Diesen Kerzenkörper können sie sich in einen Balkenchart ebenfalls hinein denken. Lediglich die graphische Darstellung ist eine andere. Alle technischen Werkzeuge und Indikatoren funktionieren daher im Balkenchart genauso wie im Kerzenchart.

 

Die Kerze:

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In der Abbildung nehmen wir als Beispiel eine Kerze mit einem grünen Kerzenkörper. Der grüne Kerzenkörper bedeutet, dass innerhalb der Periode der Kurs gestiegen ist. Der Schlusskurs liegt über dem Eröffnungskurs. Das Ende der oberen Linien steht für das Tageshoch, das untere Ende des sog. Schattens stellt den Tiefstkurs der Periode dar.

In der folgenden Abbildung ist dies nochmal etwas genauer dargestellt.

 

7Der sog. Schatten wird teilweise auch als Kerzendocht beschrieben. Sofern Sie mal auf diese Formulierung stoßen sollten, müssen Sie sich nur merken, dass es hier keinen Unterschied in der Bedeutung gibt.

Der japanische Kerzenchart bietet im Vergleich zu anderen Darstellungsvarianten einige leichte Vorteile. Durch die farbliche Darstellung lassen sich steigende und fallende Perioden leichter erkennen. Zudem lassen sich im Vergleich zum Linienchart weitere wichtige Informationen wie Tageshöchst- und Tagestiefpunkte erkennen. Der Linienchart basiert lediglich auf den Schlusskursen. Diese werden durch eine Linie verbunden. Weiterhin lassen sich Kurslücken zwischen den Schluss- und Eröffnungskursen zweier Perioden leichter erkennen. Im Linienchart lassen sich diese Kurslücken gar nicht erkennen. Im Balkenchart ist ein genaues Auge erforderlich. Dies kann dazu führen, dass die Kurslücken teils gar nicht erkannt werden und so wichtige Informationen nicht die entsprechende Beachtung finden.

 Neben dem Kursverlauf sollte der Chart noch eine weitere wichtige Information enthalten – den Umsatz.

Der Umsatz stellt dabei die Gesamtaktivität des Handels dar. Im Grunde stellt er die Anzahl der Aktien/ Zertifikate dar, die innerhalb der Periode gehandelt worden sind, also den Besitzer gewechselt haben.

Um die Daten entsprechend darzustellen werden unterhalb des Charts in der Regel Umsatzbalken verwendet.
Vgl. dazu folgende Abbildung:

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Im unteren Teil des Chart-Bildes ist der Umsatz dargestellt.

Sofern der Umsatz in der aktuellen Periode niedriger war als in der vorherigen Periode, wird der Umsatzbalken rot dargestellt. Ist der Umsatz im Vergleich zur vorherigen Periode angestiegen, wird er grün dargestellt.
Welche Bedeutung der Umsatz hat, wird später immer mal wieder aufgegriffen.

 Da wir nun wissen, wie Kerzen- und Balkencharts konstruiert sind, können wir uns mit der Analyse bzw. der Interpretation dieser Charts beschäftigen. Hier werden wir in den nächsten Artikeln ansetzen.

Beachten Sie stets, dass der Chart nur die einzelnen Kurse graphisch darstellt und immer ein gewisses Anlegerverhalten dahinter steht. Für sich allein betrachtet ist der Chart nutzlos. Sehen sie es wie ein Gemälde, für sich alleine ist es nur ein Bild, der Name des Künstlers, seine Intentionen und Gedanken machen es wichtig und interessant. „Was hat sich der Künstler dabei gedacht?“. Selbiges gilt beim Chart, „Was denken die Marktteilnehmer und wie verhalten sie sich?“. Das ist das Entscheidende!

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